Passivgeschäft Kundeneinlagen Spareinlagen Bankeinlagen Die Ausweitung unseres Geschäftsvolumens wurde von einer expansiven Politik des Passivgeschäftes getragen. Die sich im Rahmen der extremen Verhältnisse am Geld markt bietenden Möglichkeiten wurden von uns unter dem Primat der Rentabilität genutzt. Die Zinsentwicklung des ver gangenen Jahres hat zu einer erfreulichen Ausweitung unse res Kundeneinlagengeschäftes geführt, dennoch haben wir in manchen Fällen Bankeinlagen bevorzugt, sofern die Kun dentermineinlagen in den geforderten Zinssätzen wesentlich ungünstiger lagen. Durch die im Berichtsjahr durchgeführte Kapitalerhöhung um DM 3 Mio haben wir die Kapitalbasis unserer Bank wesentlich verbreitern können, so daß die Eigenmittel nach Zuführung von weiteren DM 2 Mio zu den Rücklagen jetzt DM 66,5 Mio betragen. Mit einem Gesamtvolumen von DM 549 Mio gegenüber DM 456 Mio im Vorjahr konnten die Kundeneinlagen mit DM 93 Mio oder rd. 20 wiederum erfreulich gesteigert werden. Der Zinsentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres entsprechend war der Zuwachs in erster Linie bei den Ein lagen mit einer Laufzeit von drei Monaten bis vier Jahren mit 84 und bei den Einlagen mit einer Laufzeit von vier Jahren oder länger mit 96 zu verzeichnen. Dagegen nah men die Einlagen mit täglicher Fälligkeit nur um 16% zu, während die mit einer Laufzeit von weniger als drei Mo naten um 16% abnahmen. Diese Entwicklungen sind Aus druck unserer Geschäftspolitik, bei relativ niedrigem Zins niveau längerfristige Einlagen hereinzunehmen. Die stetige Ausweitung unseres Spareinlagenbestandes konnte auch im Jahre 1972 mit DM 21 Mio fortgesetzt wer den. Diese Steigerung um 16 (Bundesdurchschnitt aller Kreditinstitute 13,5 basiert auf einer Ausweitung der An zahl an Sparkonten von 52 000 auf 54 300 und der anhalten den Sparneigung unserer Kunden, die ihren Ausdruck in einer Erhöhung der Durchschnittsguthaben von DM 2 510,— auf DM 2 790,je Sparkonto findet. Das Schwergewicht des Spareinlagenbestandes liegt nach wie vor bei den Spareinlagen mit vereinbarten Kün digungsfristen, die im Jahre 1972 eine Steigerung um 14% erfahren und nunmehr DM 93 Mio erreicht haben. Die Zu wachsrate bei den gesetzlichen Spareinlagen lag mit einer Steigerung um 20 aber wesentlich höher. Bei den Spareinlagen mit längeren Fristigkeiten boten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Zinsentwick lung am Anleihemarkt zum Teil günstigere Anlagemöglich keiten für unsere Kunden. Dem Wunsch unserer Sparer nach höher verzinslichen Anlageformen haben wir entsprochen, so daß durch die Abgänge ein Teil der Ausweitung des Spareinlagenbestandes mit vereinbarten Kündigungsfristen kompensiert wurde. Eine der Ausweitung des Geschäftsvolumens unserer Bank entsprechende Erhöhung war auch bei den Verbindlich keiten gegenüber Kreditinstituten zu verzeichnen. Unsere Bemühungen, die langfristigen Refinanzierungen wesentlich zu stärken, hatten, begünstigt durch das Anfang des Jahres relativ niedrige Zinsniveau in diesem Bereich, mit einer Steigerung um 169% auf DM 282 Mio Erfolg. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Position betrifft zweckgebun dene Refinanzierungen. Die Zuwachsrate der Bankeinlagen mit vereinbarten Laufzeiten betrug 27%. Die täglich fälligen Gelder haben um 67 zugenommen. Die Bankeinlagen mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten haben einen Rückgang um 32 erfahren, während die Einlagen mit einer Laufzeit von drei Monaten bis vier Jahren um 50 auf DM 359 Mio anstiegen. Neben der Refinanzierung unseres gewachsenen Kre ditgeschäftes sind die Steigerungen in dem Bereich Bank einlagen Ausdruck unseres weiterhin verstärkten Einsatzes im Geldhandel, der durch die fortgeführte Ausweitung des Kreises der mit uns in Verbindung stehenden Institute zusätz liche Impulse bekam. 38

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1972 | | pagina 41