Schiffskreditgeschäft
Wertpapiergeschäft
Beteiligungen
Nach dem niedrigen Frachtratenniveau in der ersten
Hälfte des Berichtsjahres trat, ausgelöst durch die Getreide
käufe der ‘Sowjetunion und der Volksrepublik China, im
zweiten Halbjahr eine weltweite Besserung der Tramp
frachten ein. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach
Tankerraum stiegen zum Jahresende ebenfalls die Tanker
raten. Die Investitionsneigung der Reeder nahm zum .Ende
des Jahres erheblich zu.
Durch die Auszahlungen früherer Darlehenszusagen und
durch Darlehensneuabschlüsse haben sich die Inanspruch
nahmen im Schiffskreditgeschäft am Ende des Berichtsjahres
um DM 47,9 Mio 22,9 auf DM 256,7 Mio erhöht. Das
Bestandsvolumen setzt sich wie folgt zusammen:
Darlehen DM 205,5 Mio
mittelfristig DM 56,2 Mio
langfristig DM 149,3 Mio
BürgschaftenDM 51,2 Mio
insgesamtDM 256,7 Mio
Durch die Größenordnung der Einzelkredite bedingt
die modernen Schiffsneubauten verlangen immer umfang
reichere Investitionsaufwendungen handelt es sich über
wiegend um Konsortialgeschäfte. Die unter Führung unseres
Institutes verwalteten Darlehen betragen DM 373 Mio. Die
Darlehensauszahlungen in 1972 betrugen DM 111,0 Mio; die
Tilgungen beliefen sich auf DM 52,9 Mio.
Die Darlehen verteilen sich auf die verschiedenen finan
zierten Schiffstypen wie folgt:
1972. 1971
Mio DM
Mio DM
Frachtschiffe
117,0
45,5
82,5
39,5
Tanker
67,8
26,5
59,7
- 28,6
Passagier-/Fährschiffe
42,5
16,5
35,6
17,0
Binnenschiffe
16,7
6,5
16,1
7,7
Kühlschiffe
7,8
3,1
8,5
4,1
Fischereimotorschiffe
4,9
1,9
6,4
3,1
Bestandsvolumen insges
256,7
100,0
208,8
100,0
Der Anteil der Finanzierungen für deutsche Reeder liegt
unverändert bei rd. 30 Das Auslandsgeschäft mit rd.
70 für überwiegend erste internationale Reedereiadres
sen steht im engen Zusammenhang mit Schiffbauexporten
der in Bremen und im norddeutschen Raum ansässiqen Werf
ten.
Verursacht durch die schwierige Situation der Schiffahrt
im ersten Halbjahr traten Leistungsstörungen ein; diese be
trugen im November 1972 in der Spitze DM 1,58 Mio, haben
sich aber bis zum Jahresschluß auf DM 0,21 Mio ermäßigt.
Diese erfreuliche Entwicklung des Schiffskreditgeschäftes ist
darauf zurückzuführen, daß wir neben einer guten dinglichen
Besicherung, teilweise in Verbindung mit Landesbürgschaf
ten und Hermes-Deckungen, auch auf langfristig abge
schlossene Charterverträge Wert gelegt haben.
Die erhöhten Aktivitäten im Wertpapiergeschäft unserer
Bank führten in dem gegenüber dem Vorjahr lebhafteren
Börsenjahr 1972 zu erhöhten Umsätzen. Dazu trugen die
nach einer Periode ansteigenden Kursniveaus in der zweiten
Jahreshälfte auftretenden Kursschwankungen am Aktien
markt bei. Wir konnten in dieser Phase verschiedene uns
gegebene Möglichkeiten zur Sicherung von Kursgewinnen
nutzen.
Als am Rentenmarkt die Zinsentwicklung im Verlauf des
Jahres infolge der gebotenen steigenden Nominal- und
Effektivverzinsungen immer attraktiver wurde, haben wir
unseren Bestand an festverzinslichen Wertpapieren aufge-
stockt. Soweit sich dazu Gelegenheit bot, haben wir da
neben uns günstig erscheinende Umtauschaktionen der im
Eigenbestand befindlichen Werte zur Verbesserung der Ren
dite vorgenommen.. Auch die aus der Auslosung niedrig
verzinslicher Wertpapiere freiwerdenden Mittel wurden
einer höherverzinslichen Wiederanlage zugeführt. Die No
minalverzinsung unseres festverzinslichen Wertpapierbe
standes konnte wesentlich verbessert werden.
ln unserem Bestand an Beteiligungen haben sich im Be
richtsjahr keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Als
neue Beteiligungen haben wir eine Kommanditeinlage von
DM 0,6 Mio an dem DM 3,0 Mio betragenden Kapital der
dSE Institut für Datensystem-Entwicklung EDV Beratung
J. P. Schoon j H. Stodte KG, Bremen, und einen Ge
schäftsanteil von DM 4 000/an dem Stammkapital von
DM 20 000,;der persönlich haftenden Gesellschafterin die
ser Gesellschaft, der Schoon Stodte GmbH, Bremen, über
nommen. Neben den bisherigen Alleininhabern J. P. Schoon
und H. Stodte und dem neu hinzugetretenen Geschäftsführer
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