Rundfunk- und Fernsehindustrie Hüttenindustrie Bauwirlschaft Außenhandel Der Geschäftsverlauf des Jahres 1972 war bei dem in Bremen ansässigen und bedeutendsten norddeutschen Unter nehmen der Fernseh- und Rundfunk-Branche gekennzeichnet durch gute Absatzerfolge in allen Erzeugnissen, insbeson dere bei Farbfernsehempfängern. Der Umsatz stieg gegen über 1971 um 17 (i. V. 12 der Exportanteil auf 18 (16,8 Die Steigerung im Exportbereich ist auf die wach sende Bedeutung des Farbfernsehgeräte-Geschäftes zurück zuführen. Erstmals hat die Bremer Unternehmensgruppe 1972 einen Umsatz von über DM 500 Mio erreicht. Damit konnte innerhalb weniger Jahre das Umsatzvolumen verdoppelt werden. Vor allem führten die Verkäufe vor den Olympi schen Spielen und das rege Weihnachtsgeschäft zu einer völligen Auslastung der Produktionskapazitäten. Nennens werte Lagerbestände wurden in das Jahr 1973 nicht hinüber genommen. Die Ertragslage hat sich infolge des zügigen Saisonverlaufes etwas günstiger als vorgesehen entwickelt, doch hält der Kostendruck nach wie vor dn. Er bereitet hin sichtlich der Konkurrenz aus Niedriglohn- und Staatshandels ländern besondere Probleme. Trotz einer ungünstigen Gesamtsituation gleichzeitig mit einer negativen Entwicklung in der Produktion und in den Erlösen stiegen die Kosten in einem bisher nicht gekannten Maße an hielt sich die Erzeugung der bremischen Hütten industrie etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Durch den Bau eines neuen Hochofens, der im Frühjahr 1973 fertig gestellt wird, rechnet man mit einer erheblichen Steigerung der eisenerzeugenden Industrie im Lande Bremen für das Jahr 1973. Das Baugewerbe, von dem eine besondere Signal-. Wirkung für den gesamten Konjunkturverlauf ausgeht, wurde durch den konjunkturellen Abschwung in der ersten Jahres hälfte 1972 von einer gedämpften Investitionsbereitschaft der Auftraggeber betroffen, was sich speziell im Tiefbau negativ auswirkte. Erst im letzten Viertei des Jahres 1972 setzte sich eine allgemeine Belebung durch. Zwar gelang der bremischen Bauwirtschaft trotz eines Rückganges der Erwerbstätigen um rund 1 000 oder 4,5 noch eine Umsatz steigerung von DM 1 076 Mio auf DM 1111 Mio oder von 3,3 dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß diese Zahl stark durch steigende Preise beeinflußt wurde. Im Wohnungsbau kam es im Vergleich zu 1971 zu einem erheblichen Rückgang in der Anzahl der fertiggestellten Wohnungen. Konnte 1971 mit 6 200 Wohnungen noch ein Zu wachs von 18,8% erzielt werden, so wurde 1972 die Fertig stellung von 5 800 Wohnungen (ein Rückgang von 6,5 gegenüber dem Vorjahr) registriert. 1972 gelang es, Bremens Anteil am gesamten deutschen Außenhandel weiter zu vergrößern. Die Exporte der Bundes republik stiegen um 9,6%, die Ausfuhren über die bremi schen Häfen nahmen um 9,8 auf DM 12,9 Mrd zu. Besonders stark ausgeprägt war die Exportsteigerung der bremischen Firmen ohne Schiffsausfuhren mit einer Zuwachsrate von 13,6 auf DM 1,47 Mrd. Bei den Einfuhren der Bundes republik konnte die Zuwachsrate des Jahres 1971 von 9,2% mit einem Zuwachs'von 7,2 auf DM 128,8 Mrd 1972 nicht wieder erreicht werden. Der Anteil der über bremische Häfen eingeführten Waren weitete sich nur wenig auf DM 7,2 Mrd aus. Dieser relativ geringe Zuwachs wurde durch die nur leicht gestiegenen Einfuhren bei den Waren Eisenerz, Kupfer, Papier, Pappe, Maschinen und Kraftfahrzeuge verursacht. Dagegen erzielten die Einfuhren bremischer Firmen mit einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 7,5 auf DM 4,5 Mrd ein bedeutend günstigeres Ergebnis. Berücksichtigt man, daß bereits heute 50 des gesamtdeutschen Außen handels mit den zum Jahreswechsel 1972/1973 in der erwei terten EG zusammengefaßten Ländern abgewickelt wird, ist auch- in Zukunft aufgrund Bremens günstiger geographischer Lage ein wachsender Anteil der bremischen Wirtschaft am gesamten-Außenhandel der Bundesrepublik zu erwarten. 28

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1972 | | pagina 31