so großzügig angelegt, daß er auch für die Containerschiffe der sog. dritten Ge neration (Kapazität etwa 2000 Ladebehälter 20 Fuß, Länge fast 300 m, Ge schwindigkeit bis zu 33 Knoten) und für Schiffe jeder Größenklasse überhaupt tideunabhängig anlaufbar ist. Im Rahmen der seit Jahren vor sich gehenden Strukturbereinigung verminderten sich die Trawler der deutschen Hochseefischerei um 7 auf 101 Einheiten (mit 111 385 BRT). Die in Bremerhaven beheimatete Flotte blieb mit 61 (68 272 BRT) der Stückzahl nach konstant, hat sich aber durch die Indienststellung von 4 Heck fängern mit Tiefkühleinrichtung gegen Aussonderung älterer Tonnage weiter mo dernisiert. Da die Unternehmen der Hochseefischerei während des Berichtsjahres eine Reihe von Fahrzeugen umrüsteten und im Frischfischfang einsetzten, erhöhte sich der Anteil der Trawleranlandungen am Gesamtauktionsumsatz der vier deut schen Seefischmärkte, der seit Auswirkung des Strukturbereinigungsprogrammes rückläufig war, erstmals wieder und zwar von 59,5 auf 62,7 Die Auktions erlöse beliefen sich auf DM 110,1 Mio. Die wirtschaftlichen Ergebnisse des Fangjahres 1971 entsprechen weder im Frischfischfang noch in der Frostfischproduktion den Erwartungen. Sorgen wegen der innerhalb der EWG-Zehnergemeinschaft bevorstehenden Wettbewerbsverzer rungen die fischereistarken neuen Partnerländer hatten sich auf Jahre hinaus Präferenzen ausbedungen traten inzwischen in den Hintergrund durch die An kündigung Islands, seine Schutzzone zum 1. September 1972 von 12 auf 50 See meilen auszudehnen. Durch diese Maßnahme würde die deutsche Hochseefische rei wichtigste Fanggründe verlieren. Von 390 Trawlerfangreisen im Berichtsjahr gingen 301 in die isländischen Gewässer. Die wachsende Bedeutung der Kutterfischerei in der Frischfischversorgung be stätigte sich auch im Berichtsjahr. Kutterfänge stellten mengenmäßig fast ein Vier tel der Auktionsumsätze und erbrachten den Erlös von DM 41,7 Mio. Die Bremer- havener Kutterflotte bestand 1971 aus 37 Schiffen, von denen 30 in einer Ge nossenschaft zusammengefaßt sind. Die von Loggern geleisteten Zufuhren wiesen nur unwesentliche Veränderungen auf. Ihr Auktionswert betrug DM 2,5 Mio. Der Gesamtauktionsumsatz auf den deutschen Seefischmärkten erbrachte DM 179,2 Mio, wovon 46,4% auf Cuxhaven, 38,7% auf Bremerhaven, 7,7 auf Ham burg und 7,2 auf Kiel entfielen. Cuxhaven war der einzige Anladeplatz, an dem die Zufuhren zugenommen hatten. Bremerhaven verbesserte aber seinen Anteil am mengenmäßigen Umschlag um 0,5 auf 40 da die Anlandungen in Ham burg und besonders in Kiel stärker rückläufig gewesen waren. In der Fischindustrie und im Fischgroßhandel der Unterweserstadt traten keine wesentlichen Änderungen der Kapazitäten ein. Die Konzentration der Betriebe setzte sich fort. Eindeutig positiv verlief das Jahr für die verbandsmäßig organisierten ambulanten Bremerhavener und Wesermünder Fischhändler, die mit einem großen Park von Spezialverkaufsfahrzeugen den Binnenmarkt von der Küste bis zur Mainlinie be lieferten und ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um DM 3 Mio auf DM 27 Mio steigern konnten. Hochseefischerei Seefischmarkt 19

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1971 | | pagina 23