belebung in den beiden letzten Monaten des Jahres wegen der bevorstehenden steuerlich bedingten Verteuerung, eine Steigerung um 17 die höchste im Be reich der Nahrungs- und Genußmittel. Als einziger Fachbereich übertrafen Tex tilien und Schuhe (mit 10 bzw. 4 die Wachstumsquoten der Vorjahre. Der bremische Textilgroßhandel hat in rechtzeitiger Anpassung an die Anforde rungen neuer Betriebsformen seinen Umsatz sogar um 1215 steigern können. Besonders günstig schnitten ferner der Mineralölhandel 16%) und die an der Baukonjunktur beteiligten Geschäftszweige ab. Dies gilt auch für den Baustoff großhandel in Bremen, dessen Lieferprogramm und Lagerhaltung sich durch neu entwickelte Bauelemente und Baustoffe laufend erweiterte und der arbeitsmäßig voll ausgelastet war. Einzelhandel Die bundesdeutschen Einzelhandelsunternehmen setzten nach den Ergebnissen der amtlichen Repräsentativstatistik 10,6 mehr um als 1970 und behielten damit das Wachstum der Vorjahre bei. Wie bisher war die Umsatzausweitung im Lande Bremen etwas gedämpfter. Gut bewährte sich das Park-and-Ride-System, das mo torisierten Käufern aus den Randgebieten in Zeiten des Käuferandranges den ver kehrsmäßigen Zugang zu den bremischen Einkaufszentren erleichterte. Auch in Bremen hielt der allgemeine Trend zu neuen Betriebsformen an, der sich be sonders im Lebensmitteleinzelhandel ausprägt. Der Anteil der Warenhäuser ver größert sich. Es zeigt sich aber auch eine zunehmende Vorliebe für Fachgeschäfte mit exquisitem Warenangebot und individueller Bedienung. Handwerk Mit einem Umsatz von DM 1,55 Mrd überschritt das bremische Handwerk erstmals die 1V2-Milliarden-Grenze. Die Steigerung betrug nominal 13,2% und preisberei nigt etwa 4,5 Sie wurde erzielt, obwohl (jahresdurchschnittlich) die Zahl der Beschäftigten um rd. 2000 auf rd. 36 000 abnahm. Der Arbeitskräftemangel hielt an, da das Handwerk nicht in gleicher Weise wie die Industrie in der Lage ist, auf das Gastarbeiterpotentiai zurückzugreifen. Bremerhaven Für die Bremerhavener Wirtschaft verlief das Jahr 1971 sehr problemgeladen und gab den Beteiligten Anlaß ?u ernsten Besorgnissen. Vornehmlich die außenwirt schaftlichen Maßnahmen wirkten sich sehr negativ aus, da von ihnen alle drei Hauptwirtschaftszweige der Unterweserstadt (Schiffbau, Schiffahrt und Fischwirt schaft) betroffen wurden. Die Geschehnisse des Berichtsjahres aktualisierten die Notwendigkeit, durch Ansiedlung von Industriebetrieben den relativ schmalen ge werblichen Unterbau der Stadt zu verbreitern und damit die zu einseitig aus gelegte Arbeitsstättenstruktur zu fächern. In diese Richtung gehende kommunal politische Bemühungen für die das Berichtsjahr selbst wegen der allgemeinen geringen Investitionsneigung nicht günstig war decken sich mit dem Unter suchungsergebnis und den Folgerungen des von der Niedersächsischen Land gesellschaft erstellten Kreisentwicklungsplanes für den Landkreis Wesermünde. Container-Terminal Die Bauarbeiten am Container-Terminal gingen mit Nachdruck weiter und erreich ten wichtige Abschnitte. Am 23. April erfolgte die Inbetriebnahme der Anlage der ersten Baustufe, worauf sich folgerichtig das Schwergewicht des bremischen Containerverkehrs an die Wesermündung verlagerte. Am 14. September wurde mit der offiziellen Einweihung des Terminals nach Beendigung der zweiten Baustufe ein weiteres bedeutendes Datum in der Hafengeschichte der Freien Hansestadt Bremen gesetzt. Die in sich geschlossenen, Nordhafen und Stromkaje umfassenden Anlagen wegen ihrer geographisch günstigen Lage im Schnittpunkt von EWG, EFTA und COMECON „Containerkreuz Bremerhaven“ benannt bilden die Hauptbasis für die Weiterentwicklung im überseeischen Containerverkehr, in der die erlangte bremische Führungspositiön nicht nur erhalten, sondern noch ausgebaut werden kann. Der Terminal wurde unter Berücksichtigung des Trends zum Superschiff 18

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1971 | | pagina 22