Binnenschiffahrt Flugverkehr Industrie Produktion Umsatz Arbeitsmarkt In der Binnenschiffahrt haben sich die Verhältnisse seit der 1969 gestarteten Ab wrackaktion spürbar stabilisiert. Im Berichtsjahr wurden 235 000 tdw Schiffsraum abgewrackt und 240 000 tdw Neubautonnage übernommen, wobei die Steigerung der Transportkapazität ein Vielfaches des nur geringen Tonnagezuwachses aus macht. Von großer Bedeutung ist der 1971 vollendete Ausbau des Küstenkanals, an dessen Finanzierung sich das Land Bremen mit 33V3 beteiligt hatte. Hier durch wird auch für das Europaschiff (1350 tdw) die Verbindung zum Rhein-Ruhr- Gebiet erheblich verbessert. Die Binnenschiffahrt in den bremischen Häfen entwickelte sich befriedigend. Es wurden 8,3 Mill, t (davon 6,9 Mill, t in Stadt Bremen und 1,4 Mill, t in Bremerhaven) umgeschlagen, was einer Mehrleistung von 11,5 entspricht. Der Flughafen Bremen verzeichnete 1971 in der Personenbeförderung ein um 6,4 erhöhtes Verkehrsaufkommen. Die Zahl der abgefertigten Fluggäste er reichte fast 580 000, wobei das Eigenaufkommen einen Anteil von knapp 85 ausmachte. Dagegen litt der Frachtumschlag unter dem ergangenen Nachtflug verbot: Er nahm um rd. 33 auf 2934 t ab. Die gute Entwicklung des bremischen Luftverkehrs, die sich ohne die genannte Einschränkung auch im Frachtentrans port fortgesetzt hätte, unterstreicht seine wachsende Bedeutung für die Wirtschaft des hiesigen Raumes, damit auch die Notwendigkeit eines weiteren technischen und verbindungsmäSigen Ausbaus des Flughafens. Die industrielle Entwicklung im Lande Bremen stand parallel mit der bundes deutschen im Zeichen einer beträchtlichen Verlangsamung des realen Wachstums bei rückläufiger Investitionsquote und infolge der sprunghaft gestiegenen Lohn- und Materialkosten, die bei einem sowohl im Inland wie auf den ausländischen Märkten verschärften Wettbewerb nur in begrenztem Umfange über Preisanhebun gen abwälzbar waren einer Verschlechterung der Rentabilität. Im übrigen führte der Jahresverlauf auch zu Teilergebnissen, die sich von der Gesamtentwicklung in der Bundesrepublik und in einzelnen Bundesländern abheben. Die Zuwachsrate der industriellen Nettoproduktion (1962 100) hat sich gegen über der letztjährigen Steigerung 10,8 halbiert, während sie im Bundes gebiet insgesamt weit stärker (von 6,1 auf 1,6%) absank. Die bremische In vestitionsgüterproduktion hat sich, maßgeblich gestützt von der Schiffbautätigkeit und der elektrotechnischen Fertigung, nicht vermindert (Bundesgebiet: 1,1 sondern noch um 5,1 erhöht, obwohl einige Sparten wie Eisen-, Blech- und Metallwaren und zwar nicht In allen Zweigen, aber insgesamt der Maschinen bau auch in Bremen stark rückläufig waren. Besonders fiel die Produktionsaus weitung der in Bremen stark vertretenen Nahrungs- und Genußmittelindustrien ins Gewicht, während die Steigerung der Konsumgüterfabrikation hinter der bundes deutschen 3,9 zurückblieb. Überdurchschnittlich war dagegen auch das Bremer Ergebnis im Grundstoff- und Produktionsgüterbereich. Der bremische Industrieumsatz expandierte um 13,0% (Bundesgebiet: 6,9%) und erreichte damit den bisherigen Jahresrekord von DM 9,8 Mrd. Die höchsten Mo natsumsätze wurden im September und Dezember erzielt. Der Größe nach hielten wieder Nahrungs- und Genußmittel mit DM 4,1 Mrd 10,6%) die Spitze, gefolgt von den Investitionsgütern mit DM 3,7 Mrd 23%), den Grundstoff- und Produk tionsgütern mit DM 1,4 Mrd 0,4%) und den Konsumgütern mit DM 0,5 Mrd 7,7%). Obwohl ein Teil der Umsatzausweitung aus Preiserhöhungen resul tierte, blieb die Steigerungsrate hinter der des Vorjahres zurück. Der Exportanteil erhöhte sich um 18,2 gegenüber 14,6 im Jahre 1970. Der Arbeitsmarkt, der im Sommer noch größere Engpässe aufwies, hat sich im weiteren Verlauf mehr und mehr entspannt. Die Zahl der im Durchschnitt in der Industrie Beschäftigten stieg um 0,9% auf 102 300 Kräfte, wovon sich fast 13 000 aus Gastarbeitern, vornehmlich türkischer und jugoslawischer Nationalität, rekru-

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Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1971 | | pagina 18