(Jumbo-Jets) des interkontinentalen Linienverkehrs, hat als hervorstechende Eigenschaften
die Kurzstart- und Kurzlandefähigkeit, geringe kostendeckende Passagierzahl (36 bis 44),
kurze Bodenzeiten und eine günstige Rentabilitätsquote bei maximaler Sicherheit. Mit dem
Bau der fünf Prototypen wurde begonnen; zahlreiche Optionen aus dem In- und Ausland
liegen bereits vor. Sehr weit fortgeschritten waren die Arbeiten am vertikal- und kurzstar
tenden Mehrzweckflugzeug .VAK 191 B", an der .VC 400" einem viermotorigen
Turboprop-Kippflügler, der für den Intercity-Verkehr der siebziger Jahre bestimmt ist
und an einer Gruppe von Flugschraubern, die neue Prinzipien des Drehflüglerbaus verkör
pern. Noch vor Jahresende hat das Unternehmen Neuentwicklungen von senkrechtstarten
den, strahlgetragenen Passagier- und Transportflugzeugen vorgestellt, deren Konstruktionen
ebenfalls Pionierleistungen ersten Ranges sind. Künftigen Aufgaben der Abfertigung und
Wartung von Großflugzeugen dient das Airgate-Programm (Airport Groundhandling and Air
Transport Equipment), das sich mit der Entwicklung und Produktion von Geräten, Einrich
tungen und Zubehör für Flughäfen befaßt. Durch den Zusammenschluß des Unternehmens
mit der niederländischen Flugzeuggruppe Fokker über eine Zentralgesellschaft, an der beide
Partner paritätisch beteiligt sind und welcher die Betriebe der beiden Unternehmen als Toch
tergesellschaften angehören, wurde einer der ersten europäischen Firmenzusammenschlüsse
in diesem Industriezweig verwirklicht. Die seit neun Jahren in Bremen bestehende ERNO-
Raumfahrtgesellschaft mbH setzte die Entwicklungs- und Fertigrungsarbeiten an Satelliten
und Raumfahrtgeräten fort. Sie baute das Lageregelungssystem für das Nachrichten-Satelli
tensystem „Intelsat" und war an Entwicklung und Bau des im Berichtsjahr gestarteten ersten
deutschen Forschungssatelliten („Azur") maßgeblich beteiligt.
Beim bremischen Hüttenwerk wirkten sich die abgeschlossenen Großinvestitionen der letzten
Jahre in Verbindung mit der Hochkonjunktur, die der eisenschaffenden Industrie des Bundes
gebietes hohe Wachstumsraten ermöglichte, herstellungs- und umsatzmäßig in überdurch
schnittlichen Mehrleistungen aus. Bei voll ausgelasteten Produktionsanlagen hielt die Hütte
sowohl in der Erzeugung von Roheisen als auch von Rohstahl und Walzstahl innerhalb des
Duisburger Konzerns die Spitze. Den bei weitem größten Anteil an der Rohstahlproduktion
hatte das erst im Oktober 1968 in Betrieb genommene, nach dem modernen Aufblasverfah
ren mit Sauerstoff arbeitende LD-Stahlwerk. Unter den Fertigerzeugnissen stand von der
deutschen Automobilindustrie verlangtes Feinblech wieder an erster Stelle. Ein weiterer
Ausbau der Anlagen unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse auf dem Gebiet der
Stahl- und Walzwerktechnik ist inzwischen in Angriff genommen.
Die bremische Bauindustrie erzielte im Berichtsjahr, obwohl der Bauablauf durch mehrere
Schlechtwetterperioden, vor allem den strengen und langanhaltenden Winter, erheblich be
hindert wurde und außerdem der Mangel an Fachkräften spürbar war, einen um 16,4 °/o
erhöhten Umsatz von DM 630 Mio. Die öffentliche Hand hatte daran einen Anteil von 38,7 °/o.
Der rapide Anstieg aller Baukosten zur Erhöhung der Löhne und Gehälter nebst Verkür
zung der Arbeitszeit auf vierzig Stunden mit Lohnausgleich kamen überraschende Ver
teuerungen der Baumaterialien, die beim Betonstahl binnen Jahresfrist sogar über 100 ®/o
hinausgingen stellte die Unternehmerschaft vor eine ernste Bewährungsprobe. Da in
Anbetracht des auf dem bremischen Baumarkt bestehenden harten Wettbewerbs die Preise
der Kostenexpansion nur zögernd folgten, war die Ertragslage völlig unbefriedigend. Wie
derum sah sich eine Anzahl von vornehmlich kleinen und mittleren Unternehmen durch die
Ungunst der Verhältnisse zur Betriebsaufgabe gezwungen.
Im Berichtsjahr wurden im Lande Bremen 4880 neue Wohnungen fertiggestellthiervon
entstanden 4280 in der Stadt Bremen hauptsächlich im Nordosten und Süden des Stadt
gebietes und 600 in Bremerhaven. Das Ergebnis lag unter dem der letzten Jahre, doch
läßt die Zahl der 1969 genehmigten Wohnbauprojekte wobei öffentliche Mittel der Stadt
gemeinde Bremen zur Förderung von rd. 4000 Einheiten vorgesehen wurden auf einen
Wiederanstieg im laufenden Jahre schließen. Insgesamt wurden in den fünfundzwanzig
Jahren seit Kriegsende 153 455 Wohnungen im Lande Bremen errichtet.
Die Einfuhr für Rechnung bremischer Firmen belief sich auf DM 3574,5 Mio und überstieg
damit das Vorjahresergebnis um 13,6 Nur die Importe aus Afrika lagen etwas unter den
Vorjahreswerten, während die Lieferungen aus den übrigen Erdteilen einen Anstieg ver-
zeichneten. Von den EWG-Partnerländem wurde mit DM 629,3 Mio doppelt so viel bezogen
wie aus den EFTA-Staaten. Dabei hatte sich 1969 die bremische Einfuhrrelation weiter zu
gunsten des EWG-Raumes verschoben; Die Mehrlieferungen aus diesem übertrafen den Im-
Hiittenindustrie
Bauhaupt-
gewerbe
Wohnungsbau
Einfuhr
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