kunft anhalten dürfte. Vor allem im Bereich der Lebensmittelbrandie dringt das großräumige
Geschäft vor.
Das in über 6 000 Betrieben vertretene Handwerk des Landes Bremen hat mit DM 1,1 Milli
arden seinen Umsatz etwa auf Vorjahreshöhe gehalten. Das Ausscheiden einer Anzahl von
Kleinbetrieben wegen Wandels der Verbrauchergewohnheiten, Abwandems in die nieder
sächsischen Randgebiete oder aus anderen Gründen führte zu einer Minderung der Betriebs
zahlen um 2,4 v. H.; die Beschäftigtenziffer blieb aber bei rund 40 000 Arbeitskräften kon
stant. Im Berichtsjahr erfolgten über 6 200 Einschreibungen in die Lehrlingsrolle, das sind
33 v. H. mehr als zu Beginn der sechziger Jahre und ein Zeichen dafür, daß das Handwerk,
dessen Ausbildungsmöglichkeiten im Lande Bremen sich weiter verbesserten, von der Jugend
als attraktiver Berufsweg angesehen wird. Ein großes Problem für das gesamte Handwerk
ist die Lohnfortzahlung. Eine arbeitsrechtliche Lösung derselben ohne durchgreifende Reform
der Krankenversicherung wird als eine erhebliche Belastung empfunden.
Im Berichtsjahr verlagerte sich das Schwergewicht des bremischen Hafenausbaus eindeutig
auf Bremerhaven. Mit der Fertigstellung einer elektronisch gesteuerten Containerbrücke mit
45 Tonnen Tragkraft und 89 m Auslageweite an der Westseite des Nordhafens nahm der
Container-Terminal Bremerhaven am 1. Juni offiziell seinen Abfertigungsdienst auf. Gleich
zeitig wurde auf der gegenüberliegenden Autoumschlaganlage an der Ostseite eine neue
Roll-on/roll-off-Rampe dem Verkehr übergeben. Im Dezember wurden eine zweite gleich
starke Containerbrücke sowie weitere Anlagen in Dienst gestellt, so daß dem Land Bremen
nunmehr eine Doppelkapazität an kombinierten Container-, Roll-on/roll-off- und zusätzlichen
Stückgutumschlageinrichtungen zur Verfügung steht, nämlich in Bremen selbst wie auch in
Bremerhaven. Auch der Ausbau des Umschlagprojektes an der Außenweser wurde 1968 be
gonnen und so zügig weitergeführt, daß die auf 700 m Länge geplante Stromkaje bereits auf
eine Länge von 400 m gebracht worden ist.
Der überseeische Fahrgastverkehr über Bremerhaven verzeichnete im Berichtsjahr mit
155 658 Reisenden eine Zunahme von über 10 v. H. Von der Gesamtinanspruchnahme ent
fielen rund zwei Drittel auf den Fährverkehr. Besonders erfreulich hatte sich der im Mai 1966
eröffnete zweitägliche Hochseefährdienst Bremerhaven—Harwich entwickelt. Da dessen Fähr
schiff (MS „Prins Hamlet“, 8 600 BRT) im Spätherbst von einer auswärtigen Reedereigruppe
übernommen wurde und ein Ersatz nicht vor 1970 zur Verfügung stehen wird, muß im Som
mer des laufenden Jahres mit Beeinträchtigungen im Passagierverkehr gerechnet werden.
Im Seebäderverkehr fuhren in der von Ende April bis Anfang Oktober laufenden Saison
123 400 Personen mit dem MS „Roland von Bremen“ (4 391 BRT) von der Columbuskaje nach
Helgoland, womit das Vorjahresergebnis um 15,3 v. H. übertroffen wurde.
In der deutschen Hochseefischerei zeigten sich beträchtliche Auswirkungen der von ihr selbst
eingeleiteten und vom Bund wie von den Küstenländern finanziell unterstützten Abwrack
aktion: Die deutsche Trawlerflotte verkleinerte sich durch Abwracken unwirtschaftlich ge
wordener Fangfahrzeuge bei gleichzeitiger Neuanschaffung moderner Schiffe per Saldo um
20 auf 134 Einheiten: hierbei nahm die Bremerhavener Flotte, die allein 14 veraltete Seiten
fänger aufgab, per Saldo um 12 auf 73 Einheiten ab. Daß der Schrumpfungsprozeß der deut
schen Flotte nicht eine entsprechende Schwächung ihrer Leistungsfähigkeit bedeutet der
Tonnagerückgang betrug nur 6 000 BRT unter gleichzeitiger Erhöhung der Tiefkühlraum
kapazität um 2 900 Tonnen zeigen ihre Gesamtanlandungen im Berichtsjahr: Sie stiegen
nach Fanggewicht von 412 000 Tonnen im Jahre 1967 auf nunmehr 440 000 Tonnen. Die
Auktionsware liefernden Fänge an Frischfisch und Frischheringen waren allerdings rück
läufig, so daß der Anteil der deutschen Trawler am Gesamtauktionsumsatz der vier deut
schen Seefischmärkte um 8,1 v. H. auf 66,2 v. H. gesunken ist. Am Bremerhavener Auktions
umsatz betrug ihr Anteil 71,7 v. H. gegenüber 79,0 v. H. im Vorjahre. Die Bemühungen der
Hochseefischerei unH deren Organisationen um noch bessere und gezieltere Anpassung der
Produktion an veränderte Marktgegebenheiten wurden fortgesetzt. Weder die Frischfisdi-
noch die Frostfischproduktion konnte im Jahresergebnis eine Deckung der Kosten durch
entsprechende Preise erreichen. Hierbei spielte neben anderen Faktoren die Konkurrenzlage
gegenüber preissubventionierten Importen eine Rolle.
Die deutschen Hochseekutter waren 1968 verstärkt im Frischfischfang für alle westdeutschen
Seefischmärkte eingesetzt. Ihre auf wieder rund 6 000 Reisen erzielten Fänge stellten gut den
sechsten Teil aller Auktionsumsätze, wobei DM 32,4 Millionen erzielt wurden. So erhöhten
sich ihre Konsumfischanlandungen auch in Bremerhaven wiederum beträchtlich: mit rund
Handwerk
Bremerhaven
Passagierverkehr
Hochseefischerei
Kutterfischerei
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