porthandel emährungswirtschaftliche Güter eine besondere Rolle spielen; ihr Anteil betrug 44 v. H. der Einfuhr, während er in der Bundesrepublik nur 21,0 v. H. ausmachte. Die traditio nellen bremischen Importgüter hielten ihre starke Position. Es waren an der Gesamteinfuhr beteiligt: Baumwolle mit 14,4 v. H., Kaffee mit 12,2 v. H., Wolle mit 9,9 v. H., Rohtabak mit 6,2 v. H. und Südfrüchte mit 4,8 v. H. Als Handelsplatz für Überseehölzer hat sich Bremens Stellung im Berichtsjahr gefestigt. Unter den Lieferländern dominieren im bremischen Außenhandel weiterhin unangefochten die USA, während bei der Bundesrepublik Frankreich auf den ersten Platz vorrückte. Aber die Intensivierung des EWG-Handels schlug sich auch in Bremens Ziffern nieder: Er erhöhte sich im Berichtsjahr um DM 115,5 Millionen auf DM 509,8 Millionen, während in der gleichen Zeit der Handel mit den EFTA-Ländern nur um DM 43,6 Millionen auf DM 278,1 Millionen anstieg. Ausfuhr Die bremischen Ausfuhrwerte stiegen um DM 251,2 Millionen auf DM 1 423,1 Millionen. Damit wurde nicht nur der Vorjahresrückgang (DM 64,0 Millionen) um ein Mehrfaches wett gemacht, sondern auch ein den Bundesdurchschnitt erheblich übersteigender Zuwachs von 21,3 v. H. erzielt. Der Aufschwung ist ausschließlich dem gewerblichen Bereich DM 260,8 Millionen) zuzuschreiben, während der Nahrungs- und Genußmittelsektor wegen stark ver minderter Rohtabakausfuhr einen Rückgang um DM 20,6 Millionen verzeichnete. Die Exporte in die EWG-Länder nahmen nur geringfügig zu: dagegen stieg die Ausfuhr in die EFTA- Länder beträchtlich, vor allem nach Großbritannien und Norwegen. Diese Entwicklung hängt mit den Ablieferungen des Schiffbaus zusammen: Sie machten mit DM 328,1 Millionen fast ein Viertel der gesamten Exporte Bremens aus. Tabakmarkt Am Zentralmarkt für indonesische Exporttabake wurden in der Verkaufssaison 1968 je fünf Sumatra- und ebenso viele Javaeinschreibungen abgewickelt. Während das mengenmäßige Angebot von 50 539 Ballen Sumatratabaken und 138 176 Ballen Javaprovenienzen gut auf der Höhe des Vorjahres lag, blieb der erzielte Wertumsatz zurück: Der Gesamtumschlag der ersten Hand belief sich auf etwa DM 94,5 Millionen gegenüber rund DM 120 Millionen im Vorjahr. In den Einschreibungen des Marktes wurden im Laufe seines nunmehr zehnjähri gen Bestehens für rund DM 1,5 Milliarden Indonesientabake verkauft. Großhandel Der Großhandel nahm im Verlauf des Berichtsjahres entsprechend der allgemeinen wirt schaftlichen Entwicklung kräftig zu: Die Umsatzerhöhung im Bundesgebiet betrug 11 v. H. Im bremischen Textil- wie auch im Tabakwarengroßhandel wurden befriedigende Umsätze erzielt. Das Hauptanliegen des letzteren ist nach wie vor die Aufrechterhaltung der seit fünf zehn Jahren bewährten Preisbindung. Im Lebensmittelgroßhandel hat sich das Geschäft noch mehr auf die Zentralen von Genossenschafts- und Handelsketten sowie auf den „Cash and Carry"-Großhandel konzentriert, eine Entwicklung, welche die Situation der übrigen Groß handelsfirmen der Branche erschwerte und ihnen Zugeständnisse in den Zahlungs- und Preis konditionen abzwang. Ausgesprochen ungünstig war die Lage im Baustoffgroßhandel. Der Auftrieb nach dem vorangegangenen Rezessionsjahr blieb aus. Hierbei spielte der Preisver fall der Hauptbaustoffe Steine und Zement eine Rolle wie auch das Zunehmen von Direktver käufen der Industrie. Der wachsende Anteil vorfabrizierter Bauteile beeinträchtigte ebenfalls den Markt. Stärker noch als die Umsätze sind die Erlöse zurückgeblieben. Versandhandel Im Kaffee- und Tabakversand ergab sich eine leichte konjunkturbedingte Belebung. Der Kaffeeversandhandel profitierte davon, daß 1968 der in den Vorjahren stagnierende Kaffee konsum im Bundesgebiet wieder angestiegen ist: Der Pro-Kopf-Verbrauch erhöhte sich um etwa 7,4 v. H. auf 4,8 kg. Die Umsatzsteigerungen kamen allerdings hauptsächlich den größeren Betrieben zugute, während sich in den mittleren und kleineren Betrieben der seit Jahren zu beobachtende Ausleseprozeß fortsetzte. Der bremische Tabak- und Zigarren verband verzeichnete eine Nachfragebelebung in höherwertigen Zigarren und auch in Ziga rillos. Einzelhandel In Bremen, dem großen Einkaufszentrum Nordwestdeutschlands, lag der Umsatzzuwachs des Einzelhandels wie in den vorausgegangenen Jahren auch im Berichtsjahr unter dem des Bundesgebietes: im ganzen verlief aber die Entwicklung bei überwiegend stabil gebliebenem Preisniveau befriedigend. Noch war die Konkurrenzsituation, welcher der Fachhandel seitens der aufkommenden Verbrauchermärkte ausgesetzt ist, in Bremen nicht sonderlich aus geprägt: aber auch hier gehen die strukturellen Veränderungen weiter, die es den kleineren Geschäften oft recht schwer machen, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Verkaufsflächen und internationales Warenangebot nehmen ständig zu, ein Trend, der auch in nächster Zu- 12

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Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1968 | | pagina 16