Betriebsleistung (Umsatz und Halbfabrikate) von rund DM 390 Millionen auf ein zufrieden
stellend verlaufenes Jahr zurück. Im Flugzeugbau waren Schwerpunkte: die Serienproduktion
des Mittelstrecken-Transporters „Transall C 160" in deutsch-französischer Kooperation
unter Federführung der bremischen Werke, für welche im Frühjahr 1968 der Hauptvertrag
unter Dach gebracht wurde; die Weiterführung der Entwicklungsarbeiten an der VFW 614,
dem ersten deutschen Düsenverkehrsflugzeug, mit dessen Prototypenbau gegen Jahresende
begonnen werden konnte; ferner die Serienfertigung des Bauanteils am zweistrahligen Ver
kehrsflugzeug Fokker F-2 „Fellowship". Auch die Arbeiten an einer Reihe weiterer Ent
wicklungsprojekte, insbesondere auf dem Gebiet des Senkrechtstarters und des Flugschrau
bers, zeugen eindrucksvoll vom erreichten Niveau technischer Leistungsfähigkeit. Störungs
momente waren auch im abgelaufenen Jahr die politisch und militärisch bedingten
Schwankungen und Ungewißheiten in den Zielvorstellungen des öffentlichen Auftraggebers,
d. h. insoweit der Zustand einer Fall-zu-Fall-Behandlung an Stelle feststehender endgültiger
Programme. Im Bereich der Raumfahrttechnik, in welcher die Werke in norddeutscher Ge
meinschaftsarbeit tätig sind, wurden die Entwicklungs- und Fertigungsauf gaben an Satelliten
und deren Trägergeräten weitergeführt. Auf dem Sektor der allgemeinen Fertigung, der sich
unter anderem mit der Herstellung von Wohnwagen und hydraulischen Geräten befaßt,
erzielten die bremischen Werke nach Umsatz und Ertrag gute Resultate. Der Wohnwagen
absatz hat gegenüber dem Vorjahr stückzahlmäßig um rund 37 v. H. zugenommen.
Das bremische Hüttenwerk war bei einem das Jahr hindurch anhaltenden Arbeitskräfte
bedarf kapazitätsmäßig voll ausgelastet. Das im Vorjahr abgeschwächte Inlandsgeschäft
stand 1968 konjunkturbedingt wieder im Zeichen einer kräftigen Belebung, vor allem bei
Feinblech und Warmbreitband, den wichtigsten Erzeugnissen der Hütte. Hinzu kam, daß die
1967 geschaffenen Walzstahlkontore auf dem Inlandsstahlmarkt eine Stabilisierung der Er
löse ermöglicht hatten. Anfang Oktober wurde das neue Oxygen-Stahlwerk fertiggestellt,
in welchem Blasstahl aus Stahlroheisen erschmolzen wird. Der Bau einer Erzbrech-, Sieb-
und Sinteranlage zur besseren Vorbereitung der zu verhüttenden Erze und rationeller Ver
wertung der anfallenden eisenhaltigen Abfallstoffe wurde in Angriff genommen. Zusam
men mit dem Mitte 1966 angeblasenen Großhochofen bezwecken die genannten Investitionen
eine stärkere Konzentration der Rohstahlerzeugung des Duisburger Stahlkonzems in seinem
bremischen Werk. Wegen des damit verbundenen wachsenden Bedarfs an Erzzufuhr wurde
die Lagerkapazität von Weserport wesentlich vergrößert.
In der Bauwirtschaft setzte schon frühzeitig eine lebhafte Nachfrage ein, die im Laufe des
Jahres wieder zur Vollbeschäftigung, nicht aber zu einer Vollauslastung des Geräteparkes
führte. Das Lohn- und Gehaltstarifniveau des Bauhauptgewerbes erhöhte sich 1968 um
3,5 v. H. Die von zahlreichen Unternehmen der Bauindustrie und des Bauhandwerks in An
spruch genommenen Zahlungsziele sind, da es vielfach an ausreichender Kapitalausstattung
und liquiden Mitteln fehlt, wiederum länger geworden.
Im Berichtsjahr wurden im Lande Bremen 6 000 neue Wohnungen fertiggestellt; hiervon
entfielen 4 780 auf die Stadt Bremen, wo die Schwerpunkte des Wohnungsbaues im Nord
osten (Siedlungsgebiet Osterholz-Tenever) und im Süden (Siedlungsgebiet Obervieland)
lagen, öffentliche Straßenbauvorhaben, als wichtigste der Ausbau der B 74 zu einer Schnell
straße in Bremen-Nord, der Hochstraßenbau Breitenweg als wesentliches Teilstück des Um
gehungsvierecks in der Innenstadt und die Bauarbeiten am Altstadtbrückenkopf Stephani
brücke, schritten zügig fort. In Bremerhaven waren neben den Fluß- und Hafenausbauten
vor allem größere Schulbauvorhaben von Bedeutung. Die Bauarbeiten an dem ausbaubedürf
tigen Autobahnteilstück bei Bremen setzten erst im Dezember ein. Das Projekt gehört mitt
lerweile zu einem wesentlichen Bestandteil der Tief- und Straßenbauproduktion des Gebietes.
Der Außenhandel für bremische Rechnung zeitigte bei positivem Verlauf Ergebnisse, die in
mehrfacher Hinsicht von der bundesdeutschen Gesamtentwicklung abwichen, und zwar ins
besondere in der Größe der Zuwachsraten, in der Warenstruktur und teilweise auch in der
Rangordnung der Partnerländer.
Die bremischen Einfuhrwerte beliefen sich auf DM 3 145,3 Millionen. Mit der Zunahme um rd.
DM 305 Millionen wurde der im Vorjahr eingetretene Rückschlag (rd. DM 388 Millionen)
zum größten Teil wieder aufgeholt, doch hält die Steigerungsrate, 10,7 v. H., deutlich Abstand
zum bundesdeutschen Importzuwachs. Dies erklärt sich daraus, daß das Hauptgewicht der
Bundesimporte des Jahres 1968 bei Erzeugnissen der Grundstoff- und Produktionsgüterindu
strien (30,5 v. H.) sowie bergbaulichen Erzeugnissen (10,9 v. H.) lag, während im Bremer Im-
Hüttenindustrie
Bau
hauptgewerbe
Wohnungs- und
Straßenbau
Außenhandel
Einfuhr
11