bremische Massengutumschlag folgte mit einer Steigerung um 8,8 v. H. in dichtem Abstand. In Bremerhaven, das am Gesamtumschlag mit 29,4 v. H. beteiligt war, lag das Schwergewicht der Zunahme mit 13 v. H. beim Massengut, doch auch hier erhöhte sich der Stückgutumschlag, und zwar um 6,5 v. H. Die Verkehrszunahme verteilte sich ziemlich gleichmäßig auf die Empfang- und die Versandseite; besonders beim Stückgut war das Verhältnis sehr aus gewogen. Im Container-Terminal im Neustädter Hafen wurde Anfang November, knapp zweieinhalb Jahre nach Aufnahme des Vollcontainerdienstes über den Nordatlantik, der 100 000. Container verschifft. Seeschiffahrt Im Zeichen wachsenden Welthandels herrschte in der Seeschiffahrt eine gute Beschäftigungs lage, wenn sich diese auch nicht entsprechend auf den Frachtmärkten auswirkte. In der Linien fahrt, die im bremischen Seeverkehr dominiert, konnte der fortgesetzte Kostenanstieg nur zum Teil durch Rationalisierungsmaßnahmen und Frachtangleichungen auf gefangen werden. Am Jahresende bestand die in den bremischen Häfen beheimatete Handelsflotte aus 241 See schiffen mit 1,25 Millionen BRT; damit hielt sie einen Anteil von 19 v. H. an der bundes deutschen Seeschiffstonnage von 6,5 Millionen BRT. Zu Beginn des laufenden Jahres ver besserte sich die Relation infolge Zuzugs einer bislang niedersächsischen Reederflotte von 27 Schiffen mit 192 000 BRT nach Bremen. Der enorme technische Fortschritt hat den See transport von Veränderungen in einem früher nicht gekannten Ausmaß erfaßt. Im Massen gutverkehr sollen noch größere Schiffe als bisher die Transportkosten über See und Spezial schiffe die Be- und Entladungskosten niedrig halten. Auch die Stückgutschiffahrt befindet sich mit der Entwicklung neuer Techniken des Transportes in vollem Umbruch. Während Voll- und Semicontainer als Spezialschiffe für den Behältertransport und der für kurze See strecken geeignete Roll-on/roll-off-Schiffsverkehr noch jüngeren und jungen Datums sind, trat 1968 abermals eine neue Verkehrsart in der Nordatlantikfahrt in Erscheinung, das Lash- Schiff (lighter aboard ship), dessen Ladung aus selbstschwimmenden Einheiten (Leichtern und Barken) besteht. Das erste deutsche Vollcontainerschiff wurde im Herbst des Jahres mit dem auf bremischer Werft gebauten und unter bremischer Flagge fahrenden „Weser Express" in Dienst gestellt. Der weltweite Umstrukturierungsprozeß zwang die deutschen Reedereien, auch im Berichtsjahr große Anpassungsinvestitionen vorzunehmen. Der Aufwand zur Erwei terung bzw. Erneuerung ihrer Flotte belief sich auf rd. DM 1 Milliarde. In Anbetracht der schwachen Kapitaldecke der meisten Reedereien waren die Schiffbauförderungsmaßnahmen des Bundes, vornehmlich ihre Aufnahme in die mittelfristige Finanzplanung, eine nicht nur willkommene, sondern auch notwendige Hilfe. Insgesamt belief sich der Nettozugang an deutscher Seeschiffstonnage 1968 auf 525 000 BRT. Auch die internationale Schiffahrtspolitik war in Bewegung; sie gehörte zu den Hauptthemen der 2. Welthandelskonferenz in Neu- Delhi. Leider wird die freie Handelsschiffahrt nach wie vor durch Eingriffe verschiedener Staaten behindert. Diese Handelshemmnisse, die vor allem von den Entwicklungsländern, aber auch von manchen anderen Staaten in vielfältiger Weise praktiziert werden, reichen teilweise bis zur extremen Flaggendiskriminierung. Küstensdiiffahrt Die vornehmlich in dem Dreieck zwischen Weser und Elbe sowie entlang der Ems behei matete Küstenschiffahrt beförderte im abgelaufenen Jahr bei einem Transportzuwachs von über 2 Millionen Tonnen die Rekordgütermenge von rd. 20 Millionen Tonnen. Damit stellte dieser Zweig der Frachtschiffahrt, der mit 1 014 Einheiten (355 000 BRT) bzw. einem Gesamt laderaum von rd. 610 000 tdw im Berichtszeitraum rd. ein Viertel der von allen deutschen Handelsschiffen eingefahrenen Trockenladungen beförderte, erneut seine wichtige Funktion als Transportträger im Bereich der Europafahrt unter Beweis. Einen wesentlichen Beitrag leisteten hierbei die 45 Container-Küstenmotorschiffe mit Jahresleistungen von 70 000 bis 150 000 Tonnen pro Einheit. Angesichts der scharfen Wettbewerbslage mit anderen Ver kehrsträgern ist aber die Wirtschaftlichkeit der kleineren und zum erheblichen Teil stark überalterten Kümos, die sich nicht weiter modernisieren lassen, mehr und mehr in Frage gestellt. Da der Bund 1966 die Zahlung von Abwrackprämien eingestellt hatte, forderten die vier Küstenländer in einem Memorandum vom November 1968 erneut die Wiederaufnahme gezielter Bundesmaßnahmen, um den Eignern die Ersetzung unrentabler Alttonnage durch Neubauten und damit die Fortführung ihres Betriebes zu ermöglichen. Binnenschiffahrt Von Binnenschiffen wurden in den bremischen Häfen 1968 rd. 7,8 Millionen Tonnen, d. h. 0,6 Millionen Tonnen mehr als im Jahre zuvor, umgeschlagen. Die Umschlagmenge verteilte sich auf Bremen und Bremerhaven etwa im Verhältnis 7:1. Das Beförderungsaufkommen auf der Weser erreichte nahezu 13 Millionen Tonnen gegenüber 12 Millionen Tonnen im Jahre 8

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Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1968 | | pagina 12