tenwerte (Vorjahr: DM 19,8 Milliarden) betrug 1968 DM 22,6 Milliarden. Der Nettoabsatz
belief sich auf DM 17,8 Milliarden gegenüber DM 15,3 Milliarden im Jahre 1967. Der Groß
teil der Zunahme lag bei den Kommunalobligationen DM 3,0 Milliarden), während die
öffentliche Hand (netto DM 1,4 Milliarden) sich Zurückhaltung auf erlegte und die Indu
strie den Markt praktisch nicht in Anspruch nahm. Das Charakteristikum im Jahre 1968 aber
war die Emissionswelle von DM-Anleihen des Auslandes. Hiervon wurden nahezu DM 4,3
Milliarden im Inland plaziert und in dieser Höhe über den Rentenmarkt ein zahlungsbilanz
entlastender Kapitalexport getätigt. Im Herbst des Berichtsjahres erfolgte der seit langem
angestrebte Übergang des Nominalzinses für inländische Neuemissionen von 61/* v. H. auf
6 v. H. und damit (von Jahresende zu Jahresende) ein Abbau der Emissionsrendite von
6,8 v. H. auf 6,3 v. H. bzw. der Umlaufrendite von 7,0 v. H. auf 6,5 v. H. Inzwischen ist aller
dings zweifelhaft geworden, ob sich der Nominalzinsfuß trotz der Diskonterhöhung auf der
ermäßigten Basis wird halten lassen.
An den deutschen Aktienmärkten verlief die Entwicklung in zwei Phasen. Die erste wurde
durch einen siebeneinhalb Monate währenden und nur von kleinen Schwankungen unter
brochenen Kursanstieg bis zum 19. August bestimmt, an welchem Tage der Gesamtindex
(31. 12. 1965 100) mit 136,8 seinen höchsten Stand erreichte. In der Folgezeit sank dann
der Index ebenfalls unter geringfügigen Schwankungen auf 132,7 zum Jahresende ab.
Unter den das Börsengeschehen in dieser Phase negativ beeinflussenden Faktoren war von
besonderer Bedeutung das Absicherungsgesetz, durch welches vor allem die Aktien der
exportintensiven Gesellschaften stärker unter Druck gerieten. Insgesamt zeigten aber die
Märkte, getragen von der Zuversicht des Publikums in den weiteren Konjunkturverlauf,
eine stabile Grundverfassung. Das Kursniveau, das im vorangegangenen Börsenjahr um
38,5 v. H. gestiegen war, erhöhte sich 1968 um 14,1 v. H. Infolge des Kursanstieges bei gleich
zeitigem Absinken der Durchschnittsdividende hat sich die Aktienrendite von 3,48 v. H. auf
3,00 v. H. ermäßigt.
Die wirtschaftliche Leistung des Landes Bremen, ausgedrückt in jeweiligen Preisen, erhöhte
sich 1968 um 7,7 v. H. auf DM 8,4 Milliarden. Real gesehen stieg das Bruttoinlandsprodukt
im Lande Bremen um 5,8 v. H. Die in diesen Ziffern zum Ausdruck kommende Steigerung der
bremischen Wirtschaftsleistung darf als befriedigend angesehen werden, wenn sie auch den
Bundesdurchschnitt (8,8 v. H. bzw. 6,8 v. H.) nicht voll erreichte. Erstmals überschritt im Jahre
1968 das bremische Steueraufkommen die DM 3-Milliarden-Grenze (Vorjahr: DM 2,6
Milliarden).
Die Entwicklung der bremischen Hafenwirtschaft stellte die Richtigkeit der initiativreich und
mit großer Aktivität vorangetragenen Hafenpolitik erneut unter Beweis. Die Erkenntnis, daß
eine solche in Anbetracht gegenwärtiger beschleunigter Entwicklungsprozesse, welche auch
gewisse strukturelle Veränderungen der Welthandelsströme und eine Umschichtung indu
strieller Standortgrundlagen des Hinterlandes mit sich bringen, nicht isoliert, sondern als
Teil einer weitsichtigen Raum- und Wirtschaftspolitik zu betreiben ist, manifestierte sich
gleichfalls in den maßgeblichen Verlautbarungen und unternommenen Schritten. So fiel noch
vor Jahresende der Beschluß, entgegen der bisherigen Planung vom Bau weiterer Hafen
becken in den Neustädter Häfen Abstand zu nehmen, um das Gelände für Industrieansied-
lungen disponibel zu haben. In diesen Rahmen fällt auch die Bereitschaft Bremens zu einer
verstärkten Zusammenarbeit mit den anderen deutschen Küstenländern, vor allem dem nie
dersächsischen Nachbarland, um durch Abstimmung und Koordination mit dem Ziel einer
Stärkung der regionalen Standortfaktoren ein optimales Wirtschaftswachstum im Unter
weserraum zu erreichen, über die Form der beabsichtigten verstärkten Zusammenarbeit wie
auch über das bedeutende Projekt der gemeinsamen Erschließung der Luneplate ist jedoch
die Entscheidung bisher noch nicht gefallen. Auch der Ausbau der Unterweser und die Ver
besserung der landseitigen Verkehrsverbindungen gehören trotz inzwischen erfolgter Fort
schritte zu den dringlichen und gemeinsamen Anliegen der beiden Länder.
Die Umschlagbilanz 1968 im Seegüterverkehr der bremischen Häfen wies mit fast 19 Millio
nen Tonnen ein bisheriges Höchstergebnis aus. Es bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine
Mehrleistung von 1,6 Millionen Tonnen bzw. 9,2 v. H. Diese ist um so beachtlicher, als auch
das Rezessionsjahr 1967 keine Minderung des Umschlagvolumens gebracht hat und somit
keine rückläufige Entwicklung auszugleichen war. Weiterhin war für den Stückguthafen
Bremen bemerkenswert, daß abweichend vom allgemeinen Trend auch der Umschlag
von Stückgütern anstieg und mit 9,5 v. H. die stärkste Zuwachsrate erzielte: der stadt-
Aktienmarkt
Bremische
Wirtschalts-
entwicklung
Haienwirtschaft
Seegüter
umschlag
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