Kutt erfischer ei
Die deutschen Hodiseekutter belieferten die einheimischen Seefischmärkte mit dem Fang
ergebnis von über 6 000 Fahrten. In Bremerhaven das kein Hauptplatz für diesen Fischerei-
zweig ist waren dessen Anlandungen schon im Vorjahre ungewöhnlich hoch. Im Berichts
jahr erreichten sie die größte Menge seit Ende des Krieges. Da sich die Fänge teilweise vom
Industriefisch zum Speisefisch verlagert hatten, war auch der Anteil der Kutterfänge am
Bremerhavener Auktionsumsatz entsprechend gestiegen: Hier erzielten die Kutterfischer mit
DM 7,4 Millionen rund ein Viertel ihrer gesamten Auktionserlöse.
Für die Loggerfischerei verlief das Jahr 1967 denkbar schlecht. Das auf 282 Fahrten erzielte
Fangergebnis war kleiner als erwartet und brachte geringere Erlöse. Vom Gesamt-Auktions
umsatz der Heringsfänger entfiel mengen- und wertmäßig gut die Hälfte auf die Anlandungen
der in Bremerhaven stationierten 21 Einheiten. Obwohl der Schiffsbestand der fünf deutschen
Heringsreedereien im Laufe der letzten Jahre auf rund 50 Einheiten zusammengeschmolzen
ist, ist ein weiterer Abbau unvermeidbar geworden, weshalb die Abwrackhilfe des Bundes
sich auch auf diesen Fischereizweig erstrecken wird.
Der Gesamtumschlag am Bremerhavener Seefischmarkt belief sich im Berichtsjahr auf
195854 Tonnen und brachte einen Erlös von DM 163 Millionen. Der mengenmäßige Rückgang
gegenüber dem Vorjahr leitet sich vom Zusammentreffen verschiedener Faktoren her, wie
unter anderem der vertragsgemäßen Versorgung des Seefischmarktes Cuxhaven mit Herin
gen durch einen Teil von Bremerhavens Trawlerflotte. Die Erlösminderung betrug DM 9,4
Millionen bzw. 5,5 v. H. Von den Auktionsumsätzen (Frischfisch und Heringe) an den vier
deutschen Anlandeplätzen entfielen auf Bremerhaven 40,41 v. H. gegenüber 43,13 im Vor
jahre. Die Marktentwicklung im vergangenen Jahre macht besonders deutlich, wie wichtig
für die gesamte Fischwirtschaft an der Küste die Konsolidierung der Konsumentenpreise auf
einem der Absatzförderung günstigen Niveau sein wird. Als Standort für die fischverarbei
tende Industrie hat Bremerhaven weiter an Bedeutung gewonnen: Es wurde um die Jahres
mitte Sitz eines nach rund eineinhalb jähriger Vorbereitung zustande gekommenen Gemein
schaftsunternehmens von 31 Küstenbetrieben und gegen Ende des Jahres um eine Großfabrik
für Fischkonserven bereichert, deren Verarbeitungsanlagen ein bisher imerreichtes Höchst
maß an rationeller Produktionsleistung ermöglichen.
Im Lande Niedersachsen entsprach die wirtschaftliche Entwicklung dem allgemeinen Kon
junkturverlauf, der allerdings die strukturell benachteiligten Regionen das Zonenrand
gebiet und Ostfriesland überdurchschnittlich in Mitleidenschaft zog. Eine Sonderentwick
lung brachte der Außenhandel: Der wertmäßige Zuwachs der Exporte unterschritt mit 3,7 v.H.
das Bundesniveau erheblich. Dies wurde hauptsächlich durch stark rückläufige Lieferungen
in zwei Gütern, Kraftwagen und Kalidüngemitteln, bedingt, denen ein besonderes Gewicht in
der Ausfuhrwirtschaft des Landes zukommt. Etwax 45 v. H. der gesamten Niedersachsen-
Exporte entfielen im Schnitt der vergangenen Jahre auf den Automobilsektor. An der Ge
samtausfuhr war Niedersachsen 1967 mit 10 v. H. beteiligt und behauptete damit weiterhin
den vierten Platz in der Exportrangfolge der Bundesländer.
In Ostfriesland zeigte die Entwicklung am Arbeitsmarkt, wie verletzbar die Wirtschaft dieser
Region in einer Phase abfallender Konjunktur ist und wie notwendig weitere Strukturver
besserungen sind. In sämtlichen Bezirken lag die Arbeitslosenquote weit über dem Bundes
durchschnitt und auch dem des Landes Niedersachsen. Hier wirkten sich die geringe indu
strielle Fächerung und der große Anteil saisonabhängiger und konjunkturempfindlicher Un
ternehmen, vor allem des Bausektors, aus. Im übrigen war das Jahresergebnis nicht durch
weg ungünstig. In einigen wesentlichen Bereichen konnten schwerwiegende Rückschläge ver
mieden und darüber hinaus gewisse Fortschritte erzielt werden. Die Produktivität der Indu
striebetriebe ist gewachsen, der Güterumschlag der drei Seehäfen hat sich erhöht und der
Fremdenverkehr nach den Ostfriesischen Inseln zugenommen.
Im Emder Hafen erhöhte sich der Umschlag der See- und Küstenschiffahrt um 3,7 v. H. auf
10,3 Millionen Tonnen. In der seewärtigen Ausfuhr hatten fast alle Güterarten eine Zunahme
zu verzeichnen. Auf der Einfuhrseite ergab sich wiederum eine Minderung im Volumen des
Erzumschlags, die durch einen erhöhten Import von Brennstoffen ausgeglichen wurde, wobei
die Steigerung der Einfuhr von Mineralöl allein nahezu 14 v. H. ausmachte. Der sich nun
mehr drei Jahre hintereinander fortsetzende Umschlagsschwund im Erz, dem dominierenden
Loggerfischerei
Seefischmarkt
Niedersachsen
Ostfriesland
Emder Hafen
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