Einzelhandel Das Bild des bremischen Einzelhandels zeigt so gut wie keine Veränderungen. In der Stadt Bremen blieb die Zahl der Betriebe (rund 8 000) und der Beschäftigten (rund 36 000) konstant, die Verkaufserlöse, rund DM 1,8 Milliarden, lagen knapp über dem Vorjahresergebnis. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß 1967 in der Bundesrepublik insgesamt das Umsatzvolumen des Einzelhandels nur bescheiden zugenommen hat: Die Zuwachsrate betrug 1,2 v. H. bzw. bei Ausschaltung der im Berichtsjahr eingetretenen Preiserhöhungen 0,4 v. H. Handwerk Das bremische Handwerk, das am Jahresende 6 314 Betriebe umfaßte und über 40 000 Kräfte beschäftigte, erzielte 1967 einen Gesamtumsatz von DM 1,15 Milliarden. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 5,8 v. H., der aber nicht bei der hand werklichen Arbeit, sondern bei den Handelsumsätzen eintrat. Die Zahl der Beschäftigten verminderte sich um 2 v. H. Der rezessive Konjunkturablauf hat sich somit auch beim ein heimischen Handwerk ausgewirkt, wenn auch in vergleichsweise leichtem Maße. Der seit langem feststellbare Betriebsschwund, vornehmlich durch Auflösung von Kleinstbetrieben, war mit 1 v. H. sogar geringer als in den letzten Jahren. Steuern Das Gesamtsteueraufkommen im Lande Bremen erhöhte sich um DM 0,2 Milliarden auf DM 2,6 Milliarden. Das dem Land Bremen verbleibende Aufkommen an Landes- und Ge meindesteuern stieg um 5,3 v. H. auf DM 822,4 Millionen. In den Verhandlungen über die Finanzreform vertrat Bremen die Auffassung, daß die sog. Gemeinschaftsaufgaben, bei denen Bund und Länder je die Hälfte der Finanzierungslast zu tragen haben, sich auf wenige, aber wichtige Gebiete beschränken sollten. Der geplante Steuerverbund zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sowie die Gemeindefinanzreform dürfe keinesfalls zu einer Minderung der bremischen Steuereinnahmen führen. Bremerhaven Hauptziel des Hafenausbaus in Bremerhaven ist die Schaffung eines Container-Terminals am offenen Strom, den Schiffe bis zu 90 000 tdw anlaufen können. Im Zusammenhang damit wird die Außenweser auf 12 Meter vertieft. Mit der Aufbereitung einer Aufstellfläche zwi schen Nordhafen und Außenweser von 50 000 qm wurde inzwischen begonnen. Passagierverkehr Der Passagierverkehr über Bremerhaven konnte die Vorjahresziffer (137 043 Fahrgäste) nicht wieder erreichen, da der US-Dependents-Verkehr eingestellt wurde. Auf dem zivilen Sektor stieg die Zahl der Reisenden dagegen um 4 579 Personen auf 123 772 Fahrgäste. Be merkenswert ist hierbei die Erfolgsbilanz des Fährverkehrs nach England und Schweden, die rund 20 600 Reisende mehr als im Vorjahr umfaßt. Die von Ende April bis Mitte Oktober mit der MS „Roland von Bremen“ von Bremerhaven aus betriebene Helgolandfahrt beför derte auf 167 Fahrten 107 111 Passagiere, d. h. rund 10 400 weniger als in der Vorjahres saison. Hochseefischerei Im Flottenbestand der Großen Deutschen Hochseefischerei hat sich im Berichtsjahr die füh rende Position Bremerhavens weiter verstärkt, dessen Fischdampferreedereien durch In dienststellung von drei Heckfängem mit Tiefkühleinrichtung die Hauptbeteiligten am fort schreitenden Modemisierungsprozeß waren. Hier wurden auch die bemerkenswertesten An strengungen zur Entdeckung neuer Fangplätze und Entwicklung produktiverer Fangmetho den unternommen, wobei die unter Einsatz elektronischer Apparate betriebene „pelagische Fischerei" als besonders zukunftsträchtig gilt. Bremerhaven war am Jahresende Heimathafen für 85 Einheiten der aus 154 Einheiten bestehenden deutschen Trawlerflotte; von deren 46 Heckfängem mit Tiefkühleinrichtung gehören nunmehr 26 zu Bremerhaven. Die deutschen Trawler belieferten die Auktionen der vier einheimischen Seefischmärkte mit auf 1 566 Fahr ten (davon 953 nach Island und 248 nach Grönland) erzielten Fängen. Am Gesamt-Auktions umsatz von rund 283 680 Tonnen war die deutsche Hochseefischerei mit 74,3 v. H. (Vorjahr: 73,7 v. H.) beteiligt. Trotz der erhöhten Anlandungen verlief das Jahr 1967 für die Hochsee fischerei ungünstig, da Absatzschwierigkeiten im binnenländischen Markt auftraten. Die Nach frage nach Frischfisch den Hauptfängen der Trawlerwar so reduziert, daß überschüssige Ware zum Teil nur unter Preisnachlässen zu verkaufen war. In Anbetracht der zu geringen Eigenkapitalausstattung und der krisenbetonten Kosten- und Ertragslage der Vorjahre hat sich die finanzielle Situation einzelner Unternehmen verschlechtert, so daß sie sich gezwun gen sehen, durch Auflegung eines Teils der älteren Trawler die Fangkapazität für Frischfisch der reduzierten Aufnahmefähigkeit des Marktes anzunähem. Ein Memorandum der Küsten länder unter Federführung Bremens an den Bernd hatte Erfolg: Zusätzlich zej den in der mittelfristigen Finanzplanung vorgesehenen Struktur- und Konsolidierungshilfen werden in den Jahren 1968 bis 1970 Abwrackprämien die Selbsthilfemaßnahmen der Hochseefischerei unterstützen. 12

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1967 | | pagina 16