ten im Februar zur Entlassung von mehr als 4 600 Bauarbeitern; nur ein Drittel davon konnte später wieder in der Bauwirtsdiaft Beschäftigung finden. Das Bauvolumen ist in allen Sparten des Hochhaus geschrumpft. Besser lagen der Tief- und Straßenbau, wo die seit langem rück läufige Tendenz erstmals zum Stillstand kam. Insgesamt blieb der Jahresumsatz 1967 mit DM 623 Millionen um 8 v. H. hinter dem Vorjahresumsatz zurück. Das anhaltende über wiegen des Angebots über die Nachfrage mit der Folge ungenügender Kapazitätsauslastung und sinkender Preistendenz verschlechterte die Ertragslage. Sie zwang die Bauuntemehmen zu größten Einschränkungen bei ihren Eigeninvestitionen. Im Berichtsjahr wurden im Lande Bremen 7 100 neue Wohnungen erstellt; hiervon entfielen 5780 auf die Stadt Bremen und 1320 auf Bremerhaven. Die Schwerpunkte des stadtbremischen Wohnungsbaus lagen in den Siedlungsgebieten Blockdiek und Huchting. In Bremerhaven wurden in den Bezirken Wulsdorf und Leherheide-West große Wohnbauprojekte in Angriff genommen. Im bremischen Außenhandel waren sowohl die Import- als auch die Exportwerte rückläufig. Die Einfuhrwerte für Rechnung bremischer Firmen lagen mit DM 2 840,431 Millionen um DM 388 Millionen niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang betraf die Gruppe Nahrungs- und Genußmittel sowie die Gruppe gewerbliche Wirtschaft (Rohstoffe, Halbwaren und Fertig waren) in nahezu gleichem Maße. Von den Importen entfielen wertmäßig auf Baumwolle 14 8 v H Kaffee 11,2 v. H., Wolle 10,5 v. H., Rohtabak 7,0 v. H. und Südfrüchte 5,4 v. H. Aus dem EWG-Raum kamen 13,9 v. H. (Vorjahr: 14,4 v. H.) der Einfuhren, aus den EFTA-Landem 8,3 v. H. (Vorjahr: 7,8 v. H.). Die Ausfuhrwerte für Rechnung bremischer Firmen verminderten sich um DM 64 Millionen auf DM 1 173 Millionen. 64,4 v. H. der Exporte betrafen Fertigwaren, ein Anteil, der wesent lich von den Leistungen der Werften bestimmt wurde. Von einer Stagnation der bremischen Exportwirtschaft kann insofern keine Rede sein, als nur ein ins Gewicht fallender Rückgang im Ostasienhandel eintrat. In alle übrigen Erdteile erhöhten sich die bremischen Exporte; am stärksten wuchs das Europageschäft. Der Anteil der EWG-Partnerländer an der bre mischen Gesamtausfuhr wuchs von 23,1 v. H. auf 27,6 v. H., während die Lieferungen an die EFTA-Länder von 26,5 v. H. auf 30,7 v. H. stiegen. Am Bremer Zentralmarkt für indonesische Tabake wurden 1967 auf fünf Einschreibungen 34 533 Ballen Sumatratabake für rund DM 70 Millionen und auf sechs Einschreibungen 91 752 Ballen Javatabake für rund DM 50 Millionen verkauft. Ferner wurden außerhalb der Einschreibungen 150 000 Ballen Javaprovenienzen umgeschlagen, die einen Erlös von etwa DM 25 Millionen erbrachten. Der Gesamtumsatz der ersten Hand belief sich somit auf rund 276 000 Ballen zu etwa DM 145 Millionen. Die Weiterverkäufe der zweiten Hand werden auf gut DM 50 Millionen geschätzt. Bei den Einschreibungen ergaben sich gegenüber dem Vorjahr Preiserhöhungen zwischen 20 und 35 v. H. Der Großhandel, dessen Ertragslage schon im Vorjahre zu wünschen übrig ließ, überstand 1967 mit teils gehaltenen, teils reduzierten Verkaufspreisen und Handelsspannen. Die Um satzentwicklung einiger Branchen spiegelte eindeutig das Situationsbild der entsprechenden Industrien wider, so der Handel mit Kraftfahrzeugen und mit Baustoffen. Bei Tabakwaren verschlechterte die am 1. März in Kraft getretene Tabaksteuererhöhung die Rentabilität er neut. Auf dem Lebensmittelsektor zeigten sich weiter Konzentrationserscheinungen zugun sten kapitalkräftiger Zentralen und gewisser moderner Sonderformen des Gewerbes, wo durch zumeist kleinere Unternehmen betroffen wurden. Insgesamt war der Großhandel mit Nahrungs- und Genußmitteln der einzige Hauptbereich, dessen Umsätze einen Zuwachs auf wiesen. Eine in den beiden letzten Monaten des Jahres eingetretene kräftige Geschafts- belebung trug dazu bei, daß das Umsatzvolumen des Großhandels das Vorjahresniveau doch nahezu erreichte. Im gesamten Bundesgebiet betrug der Rückgang im Jahresdurchschnitt 0,7 v. H. Die Situation des Bremer Versandhandels in Kaffee und Zigarren verschlechterte sich aber mals Im Kaffeehandel begegneten größere Betriebe dem schrumpfenden Postversand durch verstärkte Neugründungen von Filialen und Depots. Für mittlere und kleinere Betriebe, die diesem Wandel in den Absatzwegen nicht folgen konnten, hat sich die Existenzkrise zu gespitzt und mehrere von ihnen zur Geschäftsaufgabe gezwungen. Der Zigarrenhandel hatte bei allgemein stagnierendem Zigarrenkonsum, vor allem in den hohen Preislagen, rückläufige Umsätze. Wohnungsbau Außenhandel Einfuhr Ausfuhr Tabakmarkt Großhandel Versandhandel 11

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Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1967 | | pagina 15