hatte zur Folge, daß die Zinssenkungstendenzen, die zu Beginn des zweiten Quartals zum Übergang vom 7%igen zum 6V*%>igen Rentenpapier führten, im weiteren Verlauf des Jahres zum Erliegen kamen und schließlich von einer leichten Zinssteigerungstendenz abgelöst wurden. Hauptstützen des Rentenmarktes waren Kreditinstitute, die rund dreiviertel des Netto-Absatzes festverzinslicher Papiere mit längerer Laufzeit übernahmen. Die Rendite stabilisierte sich gegen Ende des Jahres bei 6,7 v. H. für Bundestitel und etwa 7 v. H. für sonstige Werte. Einen recht positiven Verlauf nahm dagegen die Entwicklung des Aktienmarktes. Der Index der Kurse (31. 12. 1965 100) stieg von 84 Ende 1966 auf 88 Ende Juni und von da an stetig weiter auf 116,3 am letzten Börsentag des Jahres. Insgesamt belief sich die 1967 eingetretene Kurssteigerung auf 38,5 v. H. Die Aktienrendite ermäßigte sich in dieser Zeit von 4,76 v. H. auf 3,48 v. H. Die günstige Kursentwicklung ist ebenso auf das Engagement von Investment gesellschaften und die zeitweiligen Auslandskäufe zurückzuführen wie auch auf die wieder gewonnene Zuversicht des Publikums nach den vorangegangenen Jahren der Enttäuschung. Sie wurde auch durch Ereignisse wie die Nahost-Krise und die Pfundabwertung nicht merk lich beeinflußt. Im Lande Bremen verlief im Jahre 1967 die wirtschaftliche Entwicklung günstiger als in der Bundesrepublik insgesamt. Wie die bremische Wirtschaft in den Jahren der Hochkonjunktur Zuwachsraten erzielte, die gemeinhin unter dem Bundesdurchschnitt lagen, so bekam sie andererseits auch die Konjunkturabschwächung nicht in ihrer vollen Auswirkung zu spüren. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich nicht nur nominell um 1,5 v. H., sondern auch real, nämlich um 0,5 v. H. Die bremische Wirtschaftspolitik wurde von den besonderen Struktur problemen als Handels- und Hafenstadt und Industriestandort an der Küste bestimmt. Der sich ständig verschärfende Wettbewerb mit den Verkehrs- und energiepolitisch bevorzugten Rheinmündungshäfen zwingt zu fortgesetzt großen Anstrengungen, um die sich aus der Randlage im EWG-Raum ergebenden Standortnachteile auszugleichen. Eine weitere Benach teiligung liegt darin, daß die bestehenden künstlichen Wettbewerbs Verzerrungen, die auf den Unterschieden der nationalen Steuer-, Sozial- und Tarifbestimmungen beruhen, nach wie vor nicht abgebaut wurden. Es ist zu begrüßen, daß die eingeleiteten verkehrspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung eine Beseitigung dieser Wettbewerbsverzerrungen an streben. In der Hafenwirtschaft wurde mit der Fertigstellung des stadtbremischen Neustädter Hafens nach sechsjähriger Bauzeit ein bedeutender Fortschritt erzielt. Hierdurch wurden die Hafen anlagen auf dem rechten Weserufer entlastet und die Umschlagskapazitäten im Stückgut verkehr um 35 v. H. erhöht. Die nächsten großen und mittlerweile in Angriff genommenen Investitionsvorhaben betreffen die Hafengruppe Bremerhaven und die Weservertiefung. Die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Niedersachsen ist enger geworden. Sie betrifft nicht nur Interessen, die aus der Gemeinsamkeit des Unterweserraumes und seiner seewärts orientierten Wirtschaftszweige erwachsen, sondern umfaßt auch in koordinierter Planung die Industrieansiedlung an der Küste. Die in das Planungsstadium getretene Erschließung der Luneplate wird wegen deren großer Flächenausdehnung für die industriellen Möglichkeiten und die Hafenwirtschaft beider Länder von großer Bedeutung sein. Das Volumen des Seegüterumschlages in den bremischen Häfen belief sich auf 17,4 Millionen Tonnen. Dieses Ergebnis liegt mit einer Zunahme von 58 000 Tonnen zwar nicht wesentlich über der Vorjahresziffer, ist aber günstiger als der Güterverkehr in den deutschen Seehäfen insgesamt, der 1967 leicht rückläufig war. Daß im bremischen Hafenbereich der Aufwärts trend nicht unterbrochen wurde, beruht auf der beachtlichen Steigerung des ausgehenden Stückgutverkehrs, der mit 4,8 Millionen Tonnen ein bisheriges Spitzenresultat erzielte. Cha rakteristisch für die bremische Entwicklung im Jahre 1967 ist somit der stärkere Volumens anteil der Versandseite (6,3 Millionen Tonnen) wie auch die weitere Verschiebung in der Relation Stückgut zu Massengut zugunsten des ersteren, nämlich von 53 47 auf 55 45. Uber den stadtbremischen Containerverkehr, der im letzten Quartal 1966 in den Neustädter Häfen angelaufen war, liegt erstmals ein volles Jahresergebnis vor: mit einem Umschlag von 52 000 Containern bzw. 400 000 Tonnen Gütern ist er mit gut 4 v. H. am Stückgutaufkommen beteiligt. Das positive Jahresergebnis ist in erster Linie auf die Hafengruppe Bremerhaven zurückzuführen. Sie erhöhte mit einer Rekordleistung von 5,0 Millionen Tonnen ihren Anteil am bremischen Umschlag von 27,6 v. H. auf 29 v. H. Auch hier entfiel der Zuwachs auf den Aktienmarkt Bremische Wirtschafts- entwicklung Hafenwirtschaft Seegüter umschlag 7

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1967 | | pagina 11