stiegenen Seemannsheuem schwierig. Möglicherweise werden sich in Zukunft gewisse Fort schritte durch eine stärkere korporative Zusammenarbeit erzielen lassen. Auch der Fischerei forschung wird eine rasch wachsende Bedeutung zugemessen. Die Loggerfischerei hatte im Berichtsjahr mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Dieser älteste Zweig der deutschen Hochseefischerei wird infolge seiner Spezialisierung auf den Herings fang von den erweiterten Fischereigrenzen und anderen protektionistischen Maßnahmen der Küstenländer besonders betroffen. Die 1966 von 67 auf 58 Einheiten reduzierte, im Laufe der letzten Jahre aber beachtlich modernisierte Loggerflotte konnte ihre Kapazitäten bei weitem nicht auslasten. Bremen-Vegesack war 1966 letztmals größter deutscher Loggerhafen. Seine 21 Einheiten, bestehend aus 3 seetüchtigen Heckloggem, 11 Schleppnetzloggem und 7 Fleet- loggem, werden aus Rationalisierungsgründen zukünftig von Bremerhaven aus operieren. Die den Loggerhering verarbeitende Feinkostindustrie bleibt Vegesack erhalten. Günstig hat die Kutterfischerei abgeschnitten. Zwar machen die Kutteranlandungen in Bre merhaven nur etwa 7,5 v. H. der insgesamt über den Markt gehenden Fischmengen aus, be merkenswert ist aber die quantitäts- und erlösmäßige Steigerung. Mit einem Absatz von 7 376 t Konsumfisch zu DM 5,65 Millionen wurde das Vorjahresergebnis der Menge nach um rund 91 v. H. und im Erlös um rund 67 v. H. übertroffen. Etwa 70 verschiedene Kutter haben 1966 ihre Fänge in Bremerhaven gelöscht. Hiervon sind 9 Einheiten in Bremerhaven selbst beheimatet und gehören der lokalen Kuttergenossenschaft an. Am Bremerhavener Seefischmarkt wurden im Berichtsjahr Abgaben an andere Märkte ausgeklammert 209 203 t mit einem Erlös von DM 171,1 Millionen umgeschlagen. Damit wurde das Vorjahresergebnis sowohl der Menge 5 v. H.) als dem Werte nach 2,4 v. H.) übertroffen und die führende Position der Stadt an der Wesermündung unter den deutschen Seefischmärkten weiter gefestigt. Am bundesdeutschen Gesamtumschlag war Bremerhaven mengenmäßig mit 40,55 v. H. beteiligt. Sein Marktanteil betrug an den Heringsanlandungen 43,9 v.H., am Tiefkühlfisch 60,8 v.H., am Salzfisch 99,9 v.H. und am Fischmehl 64,7 v.H. Durch die zunehmenden Frostfischproduktionen waren die Kühlhauskapazitäten aus gelastet. Die Wirtschaft Ostfrieslands litt infolge ihrer Randlage sowie der besonderen Gegeben heiten in der Zusammensetzung ihrer Wirtschaftszweige stärker als andere Gebiete im nordwestdeutschen Raum unter der im Berichtsjahr eingetretenen allgemeinen Konjunktur abschwächung, welche sich sowohl in der Hafenwirtschaft wie im Produktionsbereich aus wirkte. Die in den letzten Jahren durch Ansiedlung neuer Betriebe erzielten Strukturverbes serungen konnten teilweise ausgleichend wirken. In der Zahl freigestellter Arbeitsplätze lagen die ostfriesischen Wirtschaftszentren Emden und Leer zum Jahresende prozentual über dem niedersächsischen Landesdurchschnitt. Am bundesdeutschen Seegüterumschlag war der Emder Hafen, der im vergangenen Jahr von 2799 Seeschiffen und 5343 Binnenschiffen angelaufen wurde, mit knapp 10 v.H. beteiligt. Die umgeschlagene Gütermenge von 9,95 Millionen Tonnen war etwa auf der Umschlags höhe des Jahres 1963 liegend gegenüber den in den beiden Vorjahren erzielten Ergebnis sen rückläufig. Unter den einkommenden Güterarten hat sich der Anteil des Erzes weiter vermindert, während der Rohöl- und Getreideempfang Zunahmen. Als neues Massengut kam im Berichtsjahr Petrolkoks mit einem Umschlag von rund 100 000 Tonnen hinzu. Im Stückgut versand kam ausschlaggebende Bedeutung dem hauptsächlich für die USA bestimmten Kraft wagenexport zu, der mit 230 000 Einheiten gegenüber 1965 eine Steigerung um 120 v. H. verzeichnete. Unsere Bank hat im Berichtsjahr ihren Geschäftsumfang weiter ausgedehnt und wiederum ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Die von uns angestrebte und im Jahr 1966 erreichte Ge schäftsausweitung erhielt ihre Grundlage in der Erhöhung des Grundkapitals um DM 2 Mil lionen auf DM 12 Millionen, die in der ordentlichen Hauptversammlung am 15. April 1966 beschlossen wurde. Die neuen Aktien sind mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1966 zum Kurse von 100 Prozent ausgegeben und durchweg von den bisherigen Aktionären gezeichnet worden. Mit der Bankverein Bremen A.G. wurde im April 1966 eine Vereinbarung über eine interne Zusammenarbeit beider Institute getroffen. Zweck der Vereinbarung sind die Ausnutzung der beiderseitigen Möglichkeiten für eine enge bankgeschäftliche Kooperation und die Vornahme geeigneter Rationalisierungsmaßnahmen, um der weiteren Kostenentwicklung und der Wettbewerbslage im Bankgewerbe Rechnung zu tragen. 15

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1966 | | pagina 17