bremischen Werke mit rund 10 000 Arbeitnehmern und einem großen Stab hochqualifizierter Spezialisten sind an der Erhaltung der Entwicklungskapazitäten in besonderer Weise inter essiert. Die Stahlproduktion der bremischen Hüttenindustrie erreichte nicht ganz die Vorjahrshöhe. Allgemein war die Situation am deutschen Stahlmarkt sowohl hinsichtlich der Auftrags entwicklung wie der Erlöse unerfreulich und führte zu einem Rückgang der bundesdeutschen Rohstahlproduktion um 4,1 v. H. und der Roheisenerzeugung um 5,9 v. H. Die bremische Hütte erzielte aber in höherwertigen Erzeugnissen ihres Weiterverarbeitungsbereiches, insbesondere in Weißblech, zufriedenstellende Absatzergebnisse. Um die Jahresmitte wurde nach zweijähriger Bauzeit der zweite neue Hochofen angeblasen, ein Gegendruck-Großraum- ofen mit einem Fassungsvermögen von über 1 800 cbm Erz und Koks und einer Tagesleistung von 3 000 t Roheisen. Hierdurch ist die kostensparende Produktion flüssigen Roheisens für das im Bau befindliche LD-Stahlwerk sichergestellt. Das Baugewerbe konnte im ersten Halbjahr seine Umsätze gegenüber der Vergleichszeit periode von 1965 weiter erhöhen, während sich in der Folgezeit die Zuwachsquote immer stärker rückbildete. Gleichzeitig verringerten sich die Auftragseingänge fühlbar, was den Wettbewerb verschärfte. Das Mißverhältnis zwischen Kapazitäten und Auftragsvolumen, vor allem im Straßenbau, führte zur Hinnahme von Preisen, die zur Kostendeckung nicht ausreichten. Der Auftragsrückgang und die damit verbundene erschwerte Konkurrenzlage erfaßte auch die vorgelagerten Bereiche von Kies und Sand, die Zementindustrie, die Holz branche, die Wandfliesenindustrie und andere bauorientierte Produktionen. Im Berichtsjahr wurden im Lande Bremen 7 900 neue Wohnungen erstellt; hiervon entfielen 6 780 auf die Stadt Bremen und 1 120 auf Bremerhaven. Die Schwerpunkte des stadtbremi schen Wohnungsbaus lagen in den Siedlungsgebieten Bremen-Blockdiek, Bremen-Blumenthal und Huchting-Sodenmatt. Bremen hat davon profitiert, daß sich der Außenhandel des Bundesgebietes im Jahre 1966 positiv entwickelt hat. Die Einfuhr für Rechnung bremischer Firmen belief sich in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres wertmäßig auf DM 2 472,3 Millionen. Gegenüber dem Ver gleichsabschnitt des Vorjahres bedeutet dies eine Importzunahme um DM 28,9 Millionen. Erheblich stärker nahmen die bremischen Exporte zu, welche zur selben Zeit und in der nämlichen Vergleichsrelation um DM 124,8 Millionen auf DM 833,2 Millionen anstiegen. An den Einfuhrwerten waren Güter der gewerblichen Wirtschaft mit rund 52 v. H. und Nahrungs- und Genußmittel mit rund 48 v. H. beteiligt. Fast die Hälfte der Importe kam vom amerikanischen Kontinent. Aus dem EWG-Raum wurden Waren für DM 335,9 Millionen und von den EFTA-Ländern Waren für DM 189,8 Millionen bezogen. An den Ausfuhrwerten partizipierten Güter der gewerblichen Wirtschaft ganz überwie gend Fertigwaren mit rund 75 v. H. und Nahrungs- und Genußmittel mit rund 25 v. H. Die bremischen Exporte gingen zu nahezu 59 v. H. in europäische Länder, an erster Stelle in den EFTA-Raum (Wert 218,5 Millionen) mit wiederum geschrumpftem Vorsprung vor der EWG (Wert DM 196,5 Millionen). Die wichtigsten Partner der bremischen Exportwirtschaft waren die Niederlande, Dänemark, Österreich und die Schweiz. Bei den traditionellen Bremer Importgütern kam es zu einigen Sonderbewegungen. Am Wert der Gesamteinfuhr ist der Rohkaffee mit DM 316,9 Millionen bzw. 12,8 v. H. anteilmäßig an die Spitze getreten, gefolgt von Rohbaumwolle mit DM 308,8 Millionen bzw. 12,5 v. H., Roh wolle mit DM 297,1 Millionen bzw. 12 v. H. und Rohtabak mit DM 230,1 Millionen bzw. 9,3 v. H. Zugenommen hat die Einfuhr von Wein und von Reis, während die Sisalimporte gegenüber dem Vorjahre abgefallen sind. Am bremischen Zentralmarkt für Indonesientabake wurden in der Verkaufskampagne 1966 in 5 Sumatra- und 6 Java-Tabakeinschreibungen insgesamt rund 138 000 Ballen zum Verkauf gestellt und abgesetzt. Diesem mengenmäßigen Rekordergebnis seit Gründung des Marktes vor acht Jahren stand mit den hierbei erzielten rund DM 120 Millionen ein geringerer Wert umsatz als im Vorjahr gegenüber. Im Großhandel verzeichnete die Mehrzahl der Geschäftszweige eine Umsatzsteigerung, wo bei im allgemeinen die Entwicklung im Rohstoff- und Halbfertigwarenbereich und in den vorwiegend Produktionsgüter absetzenden Geschäftszweigen des Fertigwarengroßhandels schwächer als in den mehr konsumorientierten Bereichen war. Ein Großteil des Mehrumsat- 13

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1966 | | pagina 15