Im Wirtschaftsleben Ostfrieslands vollzog sich die Weiterentwicklung ohne einschneidende
strukturelle Veränderungen. Der noch vergleichsweise schwache und wenig gefächerte indu
strielle Sektor verbreiterte sich unter anderem durch Aufnahme des Maschinenbaus in Wies-
moor. Im März des Berichtsjahres liefen in Emden Montage und Export von Kraftfahrzeugen
mit Bestimmungsland USA an; insgesamt wurden 90 000 Einheiten ausgeführt.
Der Umschlag im Emder Hafen, der von 2 842 Seeschiffen mit 5,5 Millionen NRT (Vorjahr:
3 138 Seeschiffen mit 5,6 Millionen NRT) angelaufen wurde, kam auf 11,5 Millionen Tonnen
Güter aller Art und lag damit zwischen dem Ergebnis des Jahres 1963 (10,2 Millionen Tonnen)
und der Rekordziffer des Jahres 1964 (13 Millionen Tonnen). Hierbei entfielen 9,8 Millionen
Tonnen auf den Empfang und 1,75 Millionen Tonnen auf den Versand. Auf der Empfangsseite
dominierten Erz (7,8 Millionen Tonnen) und nach weitem Abstand Mineralöl und Ge
treide. Mit diesem Ergebnis behauptete Emden weiterhin seine Position als führender deut
scher Erzimporthafen. Das Ergebnis des Güterausgangs wurde ganz überwiegend von den
Massengütern Kohle und Mineralöl bestimmt.
Für den weiteren Wirtschaftsverlauf im Raum Emden werden insbesondere die vorgesehene
Ausweitung im Kraftfahrzeugbereich und die marktbedingte Umstellung in der Erdölraffi
nerie ins Gewicht fallen. Für die Hafenwirtschaft läßt sich die zukünftige Entwicklung des
Erzumschlages nicht übersehen, während sich für die lohnintensive Stückgutausfuhr und den
Ölumschlag eine weitere Steigerung abzeichnet.
Unsere Bank hat sich im Berichtsjahr zufriedenstellend entwickelt. Der Kreis unserer Kund
schaft, die uns im Dienstleistungsgeschäft im verstärkten Umfange in Anspruch nahm, hat
sich weiter vergrößert.
Wir haben allen vertretbaren Kreditwünschen unserer Kundschaft entsprechen können. Die
kurzfristige Finanzierung der Ein- und Ausfuhr hat für unser Kreditgeschäft in Bremen als
Hafenplatz besondere Bedeutung.
An dem Zuwachs unseres Geschäftsvolumens sind unsere Filialen Bremerhaven, Vegesack
und Emden sowie unsere 11 Depositenkassen in Bremen und 4 Depositenkassen in Bremer
haven angemessen beteiligt.
Die Einnahmen aus Zinsen und Diskont sind gestiegen. Die Provisionen und Gebühren sind
niedriger. Als Auswirkung der Zinsverordnung vom 1. März 1965 sind im Kreditgeschäft
in größerem Umfange als früher Nettozinssätze in Anrechnung gekommen.
In den sonstigen Erträgen sind unsere Gewinne aus den Beteiligungen enthalten.
Es war uns möglich, unsere Personalaufwendungen trotz der Tariferhöhungen etwa im Rah
men des Vorjahres zu halten. Die Handlungsunkosten lagen niedriger als im Vorjahr.
Nach Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Zuführung von
DM 500 000,an die sonstigen Rücklagen gemäß 10 KWG verbleibt ein Reingewinn von
DM 2 600 000,für den wir folgende Verwendung vorschlagen:
Verteilung an die Aktionäre:
16 °/o Dividende auf das Kapital von DM 10 000 000,DM 1 600 000,
10 °/o Bonus auf das Kapital von DM 10 000 000,DM 1 000 000,
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