nisierung der Fertigungsanlagen gemacht worden, um durch Rationalisierungsmaßnahmen
im internationalen Wettbewerb den Anschluß zu halten und dem Arbeitskräftemangel zu
begegnen. Die internationale Wettbewerbslage macht für die Werften, mit deren Lage sich
eine Enquete des Bundeswirtschaftsministeriums befaßte, im besonderen Umfange Anpas
sungshilfen erforderlich. Diese sollten in erster Linie in der Bereitstellung von Bundesmitteln
für Investitionskredite sowie einer ausreichenden langfristigen Refinanzierung für Auslands
aufträge bestehen und außerdem der staatlichen Förderung der Schiffbauforschung gelten.
Der Flugzeugbau stand im Zeichen europäischer Kooperation. Bremen hat sich aus dem Zu
sammenschluß der hiesigen Flugzeugwerke zum Zentrum der größten Luftfahrtindustrie-
Gruppe in der Bundesrepublik entwickelt. Der deutsch-französische Großserienauftrag von
Transportflugzeugen wird für die nächsten Jahre die Auslastung der Kapazitäten mit ge
währleisten. Vorarbeiten für Senkrechtstarter und Triebflügelflugzeuge als Kombination
zwischen Starrflüglern und Hubschraubern, Düsenflugzeuge für die zivile Luftfahrt sowie
Entwicklungsaufgaben aus dem Gebiet der Raumfahrt bilden das weitgesteckte Programm,
das durch andere Fertigungen mit ständiger Umsatzausweitung ergänzt ist.
Die bremische Hüttenindustrie konnte ihre Produktion an Rohstahl und Walzstahlerzeugnis
sen wiederum beträchtlich steigern. Der Ausbau der Industrieanlagen wurde fortgesetzt. Die
Erlössituation hat sich durch Normalisierung der Stahlpreise auf dem Inlandsmarkt gebes
sert; im Exportgeschäft war sie nach wie vor unbefriedigend.
Unter Preisdruck stand teilweise auch der Maschinenbau. Neben guten Umsätzen waren
hohe Auftragseingänge zu verzeichnen, die allerdings nicht allen Sparten der Branche
zugute kamen. Günstig war auch die Auftragslage bei den Unternehmen des Stahl- und
Eisenbaus, deren Betriebe zufriedenstellend ausgelastet waren. Die Elektroindustrie blickt
trotz Beeinträchtigung der Kapazitätsauslastung durch Mangel an Facharbeitern und Mehr
belastung infolge der gestiegenen Lobnkosten auf ein gutes Geschäftsjahr zurück, in wel
chem Produktion, Exportleistung und Binnenumsatz merklich gestiegen sind. In der Rund
funk- und Femsehindustrie konnten bei steigender Nachfrage wegen des Mangels an
weiblichen Arbeitskräften nicht alle Auftragswünsche erfüllt werden. Innerhalb der chemi
schen Industrie war die Situation hauptsächlich in der pharmazeutischen und kosmetischen
Branche voll befriedigend, während andere Zweige, vor allem die Lack- und Farbenindustrie,
Mühe hatten, Kostenerhöhungen durch Rationalisierungsmaßnahmen aufzufangen, um ins
besondere auch der Konkurrenz aus EWG-Ländem zu begegnen. In der holzverarbeitenden
Industrie hielten die hohen Auftragseingänge an, ohne daß infolge Fehlens ausreichender
qualifizierter Arbeitskräfte die vorhandenen Kapazitäten voll ausgenutzt werden konnten.
Die Bauindustrie war im Wohnungsbau im wesentlichen ausgelastet; im Bereich der Tief
bauwirtschaft ist die Baukapazität über die Nachfrage nach Bauleistungen hinausgewachsen.
Die Produktion von Wandfliesen wurde glatt abgesetzt und die durchgreifende Moderni
sierung der Werksanlagen weitergeführt. Die Geschäftsentwicklung in der Textilindustrie
wurde von Angebot und Preisverlauf der jeweiligen Rohstoffe bestimmt; so wirkten sich
für die Hartfaserindustrie in Vegesack die scharfen Preisbewegungen, denen ihr Haupt
rohstoff Sisal auf dem Weltmarkt ausgesetzt war, hemmend aus. Je nach den einzelnen
Gruppen und selbst Untergruppen differenziert war der Wirtschaftsverlauf im Bereich der
Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Für das einheimische Brauereigewerbe wirkte sich der
warme Sommer auf das Inlandsgeschäft günstig aus. Auch im europäischen Raum konnte ein
erhöhter Absatz erzielt werden, doch war die Ausfuhr nach Ubersee rückläufig. Hierdurch
bedingt erhöhte sich der Ausstoß weniger stark als im Bundesdurchschnitt.
Im Wohnungsbau hielt das Land Bremen seine bisherige Spitzenstellung. Es wurden ins
gesamt 9 800 Wohnungen erstellt, von denen 7 720 auf die Stadt Bremen und 2 080 auf
Bremerhaven entfallen.
Für den bremischen Außenhandel war der Jahresverlauf zufriedenstellend. Es wurden in
den ersten 9 Monaten Waren im Werte von DM 2 369,8 Millionen (Vergleichszeit des Vor
jahres: DM 2 106,0 Millionen) eingeführt. Die Importe aus dem EFTA-Gebiet haben sich ver
mindert, doch wurde dieser Rückgang durch höhere Bezüge aus EWG-Ländem ausgeglichen
und übertroffen. Der Anteil der Rohstoffe an der Einfuhr belief sich auf 37,4 v. H. An die
sem Ergebnis waren traditionell bremische Importgüter wie folgt beteiligt: Baumwolle mit
16,8 v. H., Wolle mit 13,9 v. H., Kaffee mit 11,8 v. H., Rohtabak mit 10,5 v. H., Getreide mit
7,3 v. H., und Holz mit 3,1 v. H. Vom Volumen der bundesdeutschen Baumwolleinfuhr ent
fielen rund 80 v. H. auf Bremen. Die Bremer Wollbörse setzte (Jahresergebnis) auf 26 Auk
tionen etwa 10 v. H. mehr als im Vorjahre um. In den 10 Einschreibungen am hiesigen Zen-
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