industrie stand auch im Lande Bremen im Zeichen des Konjunkturaufschwunges, der aller dings nicht sämtliche Branchen umfaßte. Im einheimischen Brauereigewerbe hielt sich die Produktionssteigerung im Rahmen des Bundesdurchschnittes, der 6,8 v. H. betrug. Im Wohnungsbau behielt Bremen auch 1963 seine führende Position innerhalb der Bundes republik. Von den insgesamt erstellten 8 300 Wohnungen entfallen 6 740 auf die Stadt Bre men und 1 560 auf Bremerhaven. Im bremischen Außenhandel wurden im Berichtsjahr Waren im Werte von DM 2 809,7 Millionen eingeführt. Der Anteil der Rohstoffe an der Einfuhr betrug 40 v. H. An diesem Ergebnis waren traditionell bremische Importgüter wie folgt beteiligt: Baumwolle mit 15,7 v. H., Wolle mit 13,9 v. H., Tabak mit 10,9 v. H., Kaffee mit 9,3 v. H., Getreide mit 6,6 v. H. und Holz mit 3,2 v. H. Die leichte Minderung, die im Volumen der bundesdeutschen Baumwolleinfuhr eintrat, berührte Bremen nicht. Am hiesigen Zentralmarkt für Indonesientabake wurden rd. 142 000 Ballen im Werte von rd. DM 148 Millionen um gesetzt. Der Rückgang in Volumen und Erlös gegenüber 1962 beruhte auf einem kleineren Angebot an Javatabaken. Die Ausfuhr für Bremer Rechnung erreichte die Höhe von DM 1 035,5 Millionen und übertraf damit die Jahresausfuhr 1962 (DM 888,6 Millionen) nicht unerheblich. Diese Exportsteigerung wurde durch die erhöhten Lieferungen der bremischen Industrie, insbesondere der Werften, erzielt. Im Großhandel übertrafen die Umsätze nicht1 in allen Sparten die Ergebnisse des voran gegangenen Jahres. Für den Bremer Einzelhandel verlief das Jahr bei teilweise stagnieren dem Geschäftsgang unbefriedigend. Die Umsätze hatten im gesamten Bundesgebiet beträcht lich weniger als im Vorjahre zugenommen; in Bremen lagen sie aber noch um rd. 2,5 v. H. unter dem Bundesdurchschnitt. Günstig war dagegen die Umsatzentwicklung beim bremischen Handwerk. In Bremerhaven schritten die Arbeiten am Ausbau der Erzumschlagsanlage planmäßig fort. Im Laufe des Jahres 1964 soll der neue Erzhafen in Betrieb genommen werden. Im Fischerei hafen begann der Bau neuer Industriehallen. Im Passagierverkehr Bremerhavens konnte in folge rückläufiger Auswandererbewegung das hohe Vorjahresergebnis auf dem zivilen Sektor (81 651 Fahrgäste) nicht wieder erreicht werden. Unter Einbezug des US-Dependentsverkehrs steigerte es sich jedoch (nach den Ziffern der ersten elf Monate) um 3,9 v. H. Die deutsche Hochseefischerei stand weiterhin im Zeichen des vor einigen Jahren eingeleite ten Strukturwandels, der zu größeren und moderneren Schiffseinheiten mit Fischbearbeitung an Bord führt. Die Bemühungen run Rationalisierung und Kostensenkung wurden auch in diesem Jahr durch den Bund in Form von Abwrackprämien, Neubauhilfen und vor allem Fangprämien gefördert. Der Bestand an Trawlern verringerte sich 1963 um insgesamt 12 auf 145 Einheiten, davon in Bremerhaven unter unbedeutender Tonnageeinbuße um 9 auf 80 Ein heiten. Die Bremerhavener Anlandungen von Tiefkühlfisch erhöhten sich gegenüber 1962 von 12 000 auf 20 000 Tonnen; dies entspricht einem Anteil von 65 v. H. (1962: 51 v. H.) aller deutschen Frostfischanlandungen. Der Gesamtumschlag am Bremerhavener Seefischmarkt lag mit 214 700 Tonnen zwar etwas unter dem Vorjahresergebnis, erbrachte aber eine Erlös steigerung um rd. DM 5 Millionen. Von den 72 Loggern der deutschen Heringsfischerei waren 29 in Bremen-Vegesack be heimatet. Dieser Zweig der Fischereiwirtschaft blickt auf eine gute Saison zurück. Mit der Anlandung von 487 000 Kantjes wurde das vorjährige Fangresultat um 150 000 Kantjes über troffen. Der Absatz der Fänge war zufriedenstellend. Die Strukturhilfe des Bundes trug wesentlich zur günstigen Entwicklung bei. Obwohl sich die Lage der Fisdiereiuntemehmen spürbar gebessert hat, ist sie noch nicht ge festigt genug, um bei künftigen Investitionen, die der wettbewerbsnotwendige Modemisie- rungsprozeß der Flotte erfordert, auf Unterstützung durch den Bund verzichten zu können. Im vorwiegend landwirtschaftlich strukturierten Ostfriesland zielte die staatliche und regionale Wirtschaftspolitik weiterhin auf eine Verstärkung der gewerblich-industriellen Basis, um den Anschluß des Bezirkes an das Wirtschaftswachstum der Bundesländer zu erreichen. Während im Gesamtraum neben dem industriellen Bereich insbesondere das mittelständische Gewerbe gefördert wurde, standen in Emden die Belange der Hafenwirt schaft im Vordergrund. Im Oktober wurde eine neue Erzlager- und Umschlagsanlage in Be trieb genommen, durch die sich die bisherige Lagerkapazität verdoppelte und die Leistungs fähigkeit beim Erzumschlag um 40 v. H. erhöhte. Der Emder Hafen wurde 1963 von 3 064 See- 11

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1963 | | pagina 13