Die einheimische Industrie hat sich auch im Jahre 1961 auf ihrem hohen Niveau gehalten. Die Flugzeugindustrie war gut beschäftigt und ist auch für die nächste Zeit mit öffentlichen Aufträgen eingedeckt. Die Entwicklung der eisenschaffenden Industrie, verkörpert durch die Hütte Bremen der Klöckner-Werke AG., verlief bei planmäßig fortgesetztem Aufbau der Produktionsstätten günstig; die Roheisen-, Rohstahl- und Walzblecherzeugung stieg be trächtlich. Der Maschinenbau konnte bei ausgeschöpften Kapazitäten seine Aufwärtsentwick lung im allgemeinen fortsetzen und die Umsätze nicht unwesentlich steigern. Auch die Textil- sowie die Nahrungs- und Genußmittelindustrie buchten erhöhte Umsätze. Die Unternehmen des Stahl- und Eisenbaues waren bei durchweg zufriedenstellendem Auftragseingang voll beschäftigt. Innerhalb der Elektrobranche hat Bremens bedeutende Rundfunk- und Fernseh industrie ihren Exportanteil im ganzen gehalten, mußte jedoch bei Fernsehgeräten in Pro duktion und Ausfuhrquote eine Minderung hinnehmen. Auf dem Sektor des Wohnungsbaues waren 1961 gegenüber dem Vorjahre gleichbleibende Leistungen zu verzeichnen. Im Lande Bremen wurden 8500 Wohnungen fertiggestellt; hier von entfallen 6950 auf die Stadt Bremen und 1550 auf Bremerhaven. Die Handelsunternehmen in Bremen erzielten im allgemeinen gegenüber dem Vorjahr erhöhte Umsätze, wenn auch die Geschäftstätigkeit in den einzelnen Zweigen sehr unter schiedlich war. Beim Großhandel insgesamt verlief die Entwicklung in ähnlicher Weise wie im übrigen Bundesgebiet, während die Umsatzsteigerung des Einzelhandels hinter dem Bun desdurchschnitt zurückblieb. Unser Institut hat auch im Berichtsjahr weiterhin eine günstige Entwicklung genommen. Die Belebung in fast allen Geschäftszweigen führte zu einer Steigerung des Gesamtumsatzes, und die Erschließung neuer Kundenkreise trug zum Wachstum des Geschäftsvolumens bei. Die Entwicklung unserer jüngsten Filiale, der Ostfriesischen Kreditbank in Emden, entsprach den in sie gesetzten Erwartungen. In Bremerhaven fand am 24. November 1961 das Richtfest für unser neues, in der Stadtmitte gelegenes Bankgebäude statt. Unser Depositenkassennetz in Bremen haben wir durch die Errichtung von je einer Zweigstelle in den Stadtteilen Gröpe- lingen und Neue Vahr erweitert. In unserer Zentrale selbst wurde im Berichtsjahr ein um fassender Umbau des Erdgeschosses durchgeführt und mit der Eröffnung einer allen Erforder nissen von Kundschaft und Personal entsprechenden Kassenhalle abgeschlossen. Auch für das Bankhaus Joh. Berenberg, Gossler Co., Hamburg, und die Ibero-Amerika- Bank A.G., Bremen, verlief das Geschäftsjahr 1961 befriedigend. B. Erläuterungen des Abschlusses zum 31. Dezember 1961 Bilanz Aktiva Unsere Barmittel (Kasse, Guthaben bei der Deutschen Bundesbank und Postscheck guthaben) betrugen am Jahresende DM 39,1 Millionen und ergaben aus dem Verhältnis zu den Sichteinlagen (Kreditinstitute, sonstige Einleger, Spareinlagen mit gesetzlicher Kündi gungsfrist) eine Barliquidität von 37,4 v. H. gegenüber 42,2 v. H. im Vorjahr. Die übliche Berechnung der Liquidität auf kurze Sicht ergibt 91,4 v. H. gegenüber 93,1 v. H. im Vorjahr. Diese Quote ist das Verhältnis der liquiden Mittel (Barmittel, Nostroguthaben, fällige Schuldverschreibungen, Zins- und Dividendenscheine, Schecks, bundesbankfähige Wechsel sowie lombardfähige Schatzwechsel, unverzinsliche Schatzanweisungen, Kassenobligationen und lombardfähige Wertpapiere) zu den vorerwähnten Sichteinlagen sowie den bis zu drei Monaten befristeten Einlagen, aufgenommenen Geldern und eigenen Akzepten. Unsere GuthabenbeiKreditinstituten betragen DM 32,6 Millionen (im Vorjahr DM 11,7 Millionen). Davon entfallen DM 24,4 Millionen auf deutsche Kreditinstitute und DM 8,2 Millionen auf Währungsguthaben bei ausländischen Banken. 10

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1961 | | pagina 12