n.
Der Seegüterumsdilag der bremisdien Häfen stieg, obwohl der Umschlag für die amerika
nischen Streitkräfte erneut zurückging, nicht unwesentlich an. Gegenüber 9,8 Millionen t im
Vorjahr betrug er im Berichtsjahr 12,0 Millionen t.
Obwohl die Preise der für die bremische Einfuhr traditionellen Waren zum Teil erheblich
zurückgingen, erhöhte sich die für bremische Rechnung durchgeführte Wareneinfuhr im
Berichtsjahr von 1994 Millionen DM auf 2122 Millionen DM. Die Steigerung belief sich damit
auf 6,4 Prozent gegenüber 25,6 Prozent im Vorjahr. Bei der Ausfuhr betragen die entsprechen
den Zahlen 614 Millionen DM gegenüber 533 Millionen DM im Vorjahr.
In der Wareneinfuhr für bremische Rechnung standen Baumwolle (26 Prozent), Wolle (20 Pro
zent), Kaffee (10 Prozent), Getreide, Futtermittel und Saaten (9 Prozent), Tabak (6 Prozent)
und Holz (3 Prozent) im Vordergrund. Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind zum
Teil erheblich. So nahmen wertmäßig die bremischen Importe an Getreide, Futtermitteln und
Saaten um 37,5 Prozent, die an Kaffee um 27,3 Prozent und die Wollimporte um 11,5 Prozent
zu. Andererseits verringerten sich gegenüber dem Vorjahr die bremischen Holzimporte um
31,4 Prozent und die Baumwollimporte - verursacht durch die Unsicherheit über die nord-
amerikanische Subventionspolitik - um 21,1 Prozent.
In der Ausfuhr für bremische Rechnung dominierten Schiffs- und Maschinenbauten, Kraftfahr
zeuge und elektrotechnische Erzeugnisse sowie Eisenwaren.
Die Kapazität der Bremer Werften war wie im Vorjahr voll ausgenutzt. Die Ablieferungen
betrugen 218 000 BRT.
Die in Bremen beheimatete Tonnage der Handelsschiffahrt betrug im Dezember 1955
709 000 BRT gegenüber 511 000 BRT im Dezember des Vorjahres. Trotz der erheblichen Steige
rung wird es noch jahrelanger Arbeit bedürfen, um die Vorkriegstonnage (1. Januar 1938
1 209 000 BRT) wieder zu erreichen.
Die in Bremerhaven beheimatete Flotte der Hochseefischerei setzte sich am 31. Dezember 1955
aus 111 Fischdampfern mit 59 092 BRT zusammen gegenüber 112 Fischdampfern mit 56 088 BRT
im Vorjahr. 13 Fischdampfer schieden im Laufe des Berichtsjahres wegen Überalterung aus;
12 Fahrzeuge wurden neu in den Dienst gestellt. Die Flotte an Heringsloggem (Vegesack)
belief sich am Jahresende auf 40 Fahrzeuge mit 8048 BRT gegenüber 42 Fahrzeugen mit
7469 BRT am Ende des Vorjahres. Der Abgang betrug hier 7, der Zugang 5 Logger.
Der Gesamtumsatz des Fischmarktes Bremerhaven lag mit 274 000 t mengenmäßig um 13,2 Pro
zent über dem Umsatz des Vorjahres. Wertmäßig belief sich der Umsatz auf rund 95 Millionen
DM. Die Steigerung betrug hier 7,3 Prozent, blieb also hinter der mengenmäßigen Steigerung
zurück. Der Anteil des Fischmarktes Bremerhaven an dem Gesamtumsatz sämtlicher Fisch
märkte der Bundesrepublik lag mengenmäßig und wertmäßig bei 45 Prozent.
III.
Die Tätigkeit unserer Bank lag entsprechend ihrem Charakter als Außenhandels- und bremi
scher Regionalbank auch im Geschäftsjahr 1955 in der Finanzierung der Ein- und Ausfuhr
sowie des Groß- und Einzelhandels, der Hergabe von Betriebsmitteln für bremische Industrie-
und Gewerbebetriebe sowie in der Förderung der Schiffahrt und der Hochseefischerei mit
ihren angeschlossenen Unternehmungen.
Das Geschäftsjahr 1955 nahm für unsere Bank einen befriedigenden Verlauf. Der Geschäfts
umfang konnte weiter gesteigert werden. Das Volumen der von uns finanzierten und ab
gewickelten Ein- und Ausfuhrgeschäfte erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent
und belief sich auf 444 Millionen DM. Wenn dies in den Ziffern per 31. Dezember 1955 nicht
zum Ausdruck kommt, so ist das darauf zurückzuführen, daß die Importe und damit auch der
Kreditbedarf für einige Rohstoffe im Laufe des Jahres großen Schwankungen unterlagen. Den
berechtigten Kreditwünschen unserer Kundschaft im In- und Auslandsgeschäft haben wir
entsprochen.
Das uns nahestehende Bankhaus Joh. Berenberg, Gossler Co., Hamburg und die Ibero-
Amerika Bank Aktiengesellschaft, Bremen konnten ebenfalls ein befriedigendes Geschäfts
ergebnis erzielen.
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