Auf der Ausfuhrseite erhöhte sich für die jeweils ersten elf Monate der Jahre 1953/1954 der
Umschlag für Kohlen von 832 000 t auf 1 092 000 t, während sich der Umschlag an Eisen und
Stahl mit 1 160 000 t und der an Düngemitteln mit 643 000 t ungefähr auf der Höhe des Vor
jahres hielt. Der Zementumschlag ging von 815 000 t auf 315 000 t zurück.
Die für bremische Rechnung durchgeführte Wareneinfuhr und Warenausfuhr stieg erheblich
an. Bereits bis Oktober 1954 hatte die Wareneinfuhr mit 1615 Millionen DM das gesamte Vor
jahresergebnis (1587 Millionen DM) überschritten. Die entsprechenden Zahlen für die Waren
ausfuhr betragen 451 Millionen DM gegenüber 334 Millionen DM für 1953.
In der Wareneinfuhr standen für Bremen Baumwolle, Wolle, Getreide, Kaffee und Tabak im
Vordergrund, während auf der Ausfuhrseite Schiffs- und Maschinenbauten, elektrotechnische
Erzeugnisse sowie Kraftfahrzeuge besonders bedeutungsvoll waren.
Die Ablieferung der Bremer Werften stieg von 133 000 BRT im Jahre 1953 auf 253 000 BRT
im Jahre 1954. Die Ablieferung im Jahre 1938 betrug vergleichsweise 132 000 BRT und zeigt
den beachtlichen Wiederaufbau, der in der deutschen Werftwirtschaft vollzogen worden ist.
Der Auslandsanteil lag 1954 bei ungefähr zwei Dritteln der Gesamtablieferung.
Die in Bremen beheimatete Tonnage der Handelsschiffahrt betrug per 31. Dezember 1954
512 000 BRT im Vergleich zu 1 209 000 BRT am 4. Januar 1938. Diese Zahl zeigt den Verlust
an Tonnage, den es in harter Arbeit in den kommenden Jahren weiter aufzuholen gilt. Da das
bisher mit Hilfe der Regierung durchgeführte Finanzierungsprogramm einen gewissen Ab
schluß erreicht hat, ist es unbedingt erforderlich, im Interesse der Schiffahrt, der Werften und
des gesamten deutschen Außenhandels neue Wege zu finden.
III.
Unsere Bank pflegte im Jahre 1954 im besonderen Maße die Finanzierung der Ein- und Aus
fuhr sowie die kreditmäßige Betreuung der mit dem Lande Bremen verbundenen Industrien
und Gewerbebetriebe. Darüber hinaus ist unsere Bank immer bestrebt gewesen, der Schiff
fahrt und der Hochseefischerei mit ihren angeschlossenen Unternehmungen zur Seite zu stehen.
Durch ihr enges Verhältnis zum Bankhaus Joh. Berenberg, Gossler Co., Hamburg, sowie
zur Ibero-Amerika Bank A.G., Bremen, hat unsere Bank auch an zahlreichen Geschäften Inter
esse genommen, die mit dem allgemeinen Außenhandel Westdeutschlands verbunden waren.
In unserer Eigenschaft als Außenhandelsbank wickelten wir für Rechnung unserer Kunden
Importe in Höhe von insgesamt 255,4 Millionen DM und Exporte in Höhe von insgesamt
152,8 Millionen DM, zusammen also 408,2 Millionen DM, ab. Gegenüber dem Vorjahre be
deutet dieses eine erhebliche Steigerung.
Die Rembours- und Trattenkredite zur Finanzierung der Ein- und Ausfuhr erhöhten sich von
rund 23 Millionen DM per 31. Dezember 1953 auf rund 24,9 Millionen DM per 31. Dezember
1954. Die kurzfristigen Kredite gegen Verpfändung bestimmt bezeichneter marktgängiger
Waren hielten sich mit rund 6,7 Millionen DM etwa auf der Höhe des Vorjahres. Von den am
Jahresende somit insgesamt gewährten rund 31,6 Millionen DM Warenvorschüssen unserer
Bank entfielen auf:
Baumwolle ca- 24
Getreide ca. 17%
Tabak ca. 16%
Wolle und sonstige Textilrohstoffe ca. 12
Mineralöle ca. 9
Kaffee ca. 7%
Holz und Papier ca. 3%
Waren verschiedener Art ca. 12
Unsere Ausleihungen waren durch eine gewisse Zurückhaltung und durch eine vorsichtige
Beurteilung der internationalen Warenmärkte bestimmt.
Die engen Beziehungen der Bank zur Werftindustrie und zur Schiffahrt veranlaßten die Bank,
sich wiederum nachdrücklich für die Beschaffung zusätzlicher Mittel für den Schiffbau und
damit für die Beschäftigung der Werften einzusetzen. Abgesehen von rund 1,5 Millionen DM
eigenen neuen 7d-Mitteln wurden namhafte Beträge von Kunden und sonstigen Geschäfts
freunden über unser Institut der Schiffahrt zur Verfügung gestellt. Auch der Hochseefischerei
konnten nicht unbeträchtliche Mittel zugeführt werden.
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100%