Geschäftsbericht des Vorstandes
über das Geschäftsjahr 1953
8
A. Allgemeine Entwicklung
Die schwankenden Weltmarktpreise mahnten auch im ersten Halbjahr 1953 zur Zurück
haltung. Die zweite Hälfte des Jahres brachte eine kräftige Belebung der Importe, besonders
bei Baumwolle und Kaffee.
Die im Jahre 1953 über unsere Bank abgewickelten Im- und Exporte zeigten wieder eine
Steigerung gegenüber dem Vorjahre.
Unsere Rembours- und Trattenkredite erhöhten sich von rund 18,7 Millionen DM auf rund
25,7 Millionen DM und die kurzfristigen Kredite gegen Warenverpfändung von rund
2,3 Millionen DM auf rund 7 Millionen DM. Am 31. Dezember 1953 hatte unser Institut
mithin insgesamt rund 32,7 Millionen DM Warenvorschüsse gewährt. Davon entfielen auf:
Baumwolle ca. 15 #/q
Wolle und sonstige Textilrohstoffe ca. 17 °/o
Tabak ca. 13 °/o
Kaffee ca. 13 °/o
Getreide ca. 10 °/o
Mineralöle tca. 9
Holz und Papier ca. 3 °/o
Waren verschiedener Artca. 20 #/e
100°/«
Die in unseren Bilanzziffern zum Ausdruck kommende wachsende Konzentration auf die
Finanzierung des Außenhandels bzw. auf die mit der Wirtschaft des Landes Bremen und
besonders den Bremer Häfen zusammenhängenden Geschäfte ließ es uns angezeigt er
scheinen, uns von unseren Zweigstellen im Lande Niedersachsen zu trennen. Wir haben
die Filialen in Bückeburg, Delmenhorst, Hoya, Nienburg und die Geschäftsstellen in Kirch
weyhe und Leeste mit Wirkung vom 31. Dezember 1953 mit Aktiven und Passiven im Wege
der freundschaftlichen Vereinbarung auf die Commerz- und Disconto-Bank A.G. in Hamburg
übertragen, die auch das Personal dieser Zweigstellen in ihre Dienste übernommen hat. Das
vorliegende Rechnungswerk zum 31. Dezember 1953 enthält demnach nicht mehr die Zahlen
der veräußerten Zweigstellen.
Im Berichtsjahr hat das Geschäftsvolumen unserer Bank weiterhin zugenommen. Die Bilanz
summe ist um rund 38 Millionen DM auf rund 166 Millionen DM angewachsen. In Anbetracht
dieser Entwicklung haben wir in der Hauptversammlung am 22. Dezember 1953 das Grund
kapital unserer Gesellschaft um 2,44 Millionen DM auf 10 Millionen DM erhöht. Die
Erhöhung ist noch im Berichtsjahr durchgeführt worden. Soweit die jungen Aktien zunächst
von einem Konsortium aus Bremer Freunden unserer Bank übernommen worden waren,
konnten sie inzwischen endgültig placiert werden. Der Kreis unserer Aktionäre hat sich
dadurch wesentlich verbreitert.
Infolge der im Berichtsjahr von der Bank deutscher Länder vorgenommenen beiden weiteren
Senkungen des Diskontsatzes um insgesamt 1 #/o haben sich unsere Zinserträge ermäßigt.
Die Einnahmen aus Provisionen sind etwa die gleichen geblieben. Erhöht haben sich hingegen
unsere sonstigen Einnahmen. Wir haben sie vorab zur Stärkung der inneren Rücklagen
verwendet.
Nach Vornahme der Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen ergibt sich
ein Reingewinn von DM 575 300,
Davon haben wir einen Teilbetrag von DM 100 000,
den sonstigen Rücklagen zugeführt.
Durch diese Erhöhung werden die gesetzliche und die freie Rücklage auf
einen Gesamtbetrag von DM 1 750 000,gebracht.
Der Hauptversammlung schlagen wir vor, aus dem verbleibenden Ge-
winn von DM 475 300,
auf das am Bilanzstichtag dividendenberechtigte Aktienkapital von
DM 6 790 000,eine Dividende in Höhe von 7 °/o zu verteilen.