Bericht des Vorstandes
Das Jahr 1938 brachte uns eine erfreuliche Ausdehnung unseres Geschäfts.
Der Kreis unserer Kundschaft hat sich sowohl bei der Zentrale als auch bei unseren Filialen weiter
vergrößert, wie aus dem Anwachsen der Kundenzahl von 8967 auf 9664 und der Kontenzahl von 9974
auf 10 888 ersichtlich ist. Die Gesamtumsätze erfuhren eine abermalige Erhöhung um 21,6 gegenüber
dem Vorjahre. Die Bilanzsumme zeigt eine Steigerung um 34,3 von RM 63,7 Millionen im Vorjahre
auf RM 85,6 Millionen.
In dieser Belebung des Geschäfts spiegelt sich die Auswirkung der vielfachen Aufgaben wider, die
das Bankgewerbe im Zusammenhang mit der allgemeinen Aufwärtsentwicklung aller wirtschaftlichen
Zweige in Deutschland, veranlaßt durch die kraftvolle Politik des Führers und die weitschauende
Wirtschaftsplanung des nationalsozialistischen Staates, übernommen hat.
Unsere Beziehungen zu Handel und Industrie, Schiffahrt und Hochseefischerei, zum Baumarkt
und zum Handwerk konnten im Berichtsjahre sowohl in Bremen und Hamburg als auch in unseren
übrigen Niederlassungen gefestigt und weiter ausgebaut werden.
Wir ließen uns die Pflege des Kontokorrentgeschäfts besonders angelegen sein. In dieser Sparte ist
der lebhafte Umschlag bemerkenswert. Neben der Rückzahlung bzw. Ermäßigung zahlreicher Vor
schüsse setzte ein steigendes Kreditbedürfnis unserer Kundschaft ein. Unsere Liquidität gestattete uns,
die an uns herangetragenen berechtigten Kreditwünsche in allen Fällen befriedigen zu können, und wir
waren in der Lage, erhebliche Neukredite zu gewähren, wobei wir den Großbetrieben aus Handel und
Industrie, dem Handwerk und dem Kleinhandel mit gleicher Bereitwilligkeit dienten. Aus dem gleichen
Grunde können wir auch weiterhin unserer Kundschaft mit Krediten für Zwecke, die im Rahmen der
Wirtschaftslenkung liegen, zur Verfügung stehen.
Unsere Gläubiger haben einen beachtenswerten Zugang erfahren, und zwar um 56,3 von
RM 37 851 261.auf RM 59 170 857.—Die durch den Einlagenzuwachs hereingeflossenen Gelder
konnten zum Teil für Wirtschaftskredite bereitgestellt werden, im übrigen fanden sie Anlage in
Warenwechseln, Schatzanweisungen und kurzfristigen festverzinslichen Wertpapieren.
Verluste sind auch im verflossenen Jahre nicht eingetreten.
Im zweiten Quartal 1938 übernahmen wir die Bankgeschäfte der Firma L. Behrens Söhne,
Hamburg, die wir unserer Filiale Hamburg eingliederten. Wir erhielten dadurch einen willkommenen
Zuwachs in laufender Rechnung, an Depositen und an Beteiligungen sowie an Rembourslinien. Die bei
der Firma L. Behrens Söhne freigewordenen Gefolgschaftsmitglieder arischer Abstammung haben
wir vollzählig bei uns eingestellt.