Bericht des Vorstandes ff m Das Geschäftsjahr 1935 hat die von uns gehegten Erwartungen erfüllt. Die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit der Abwicklung der 1931 garantierten Aktiven festgestellte Verringerung unserer Bilanzsumme ist nach der Auseinandersetzung mit den Garanten zum Stillstand gekommen und hat einer Steigerung Platz gemacht. Die Bilanz per 31. Dezember 1935 weist gegenüber dem Stande vom 31. Dezember 1934 eine Erhöhung von rund RM 2 Millionen, nämlich von RM 48,2 auf RM 50,1 Millionen auf. Diese Tatsache ist um so bemerkenswerter, als es uns gelungen ist, eine Ende 1934 im Zusammenhang mit der Garantie noch bestehende Nostro-Verpflichtung von RM 4 Millionen im laufenden Jahre zurückzuzahlen und infolge Zunahme der sonstigen Gläubiger mehr als auszu gleichen. Die erfreuliche Entwicklung der Bank im vergangenen Geschäftsjahr hat eine wirksame Unter stützung dadurch gefunden, daß die Aufwendungen für den Wiederaufbau unserer Wehrmacht, in höherem Maße als das bisherige Arbeitsbeschaffungsprogramm, das von uns betreute Wirtschafts gebiet befruchtet haben. Diese Befruchtung spiegelt sich in unseren sich immer mehr ausdehnenden Beziehungen zur Industrie, dem Handel, zum Baumarkt und zum Handwerk wider. Das Bestreben der deutschen Schiffahrt, den Vorsprung anderer Nationen in der Modernisierung ihrer Flotte wieder ein zuholen, hatte weiterhin einen, günstigen Einfluß auf unsere verschiedenen Verbindungen mit den Schiffahrtsuntemehmungen in Bremen und Hamburg sowie zu den von jeher zu unseren Kunden zählenden Werften. Die Förderung des Außenhandels zählt zu unséren vornehmsten Aufgaben.. Die dauernd im Fluß befindlichen Devisenbestimmungen, die den Außenhandel regeln und lenken, der Abschluß von Clearing-Verträgen, die Zulassung von Kompensationsgeschäften und von Ausländersonderkonten, die verschiedenen Arten von Reichsmarkguthaben veranlaßten uns, bei unserer Zentrale in Bremen und bei unserer Filiale in Hamburg besondere Abteilungen für die Bearbeitung der damit zusammen hängenden Fragen und Geschäftsmöglichkeiten ins Leben zu rufen. Sie dienen in der Hauptsache der Beratung und Vermittlung von Kompensationsgeschäften unserer In- und Auslandskunden. Unsere Bemühungen zur Hebung des deutschen Exports zwecks Beschaffung der notwendigen Rohstoffe gehen über das engere Wirtschaftsgebiet hinaus und erstrecken sich naturgemäß auf ganz Deutschland. Wir haben hier mit Erfolg gearbeitet. Von wesentlichem Vorteil waren in dieser Hinsicht die engen Beziehungen unserer Hamburger Filiale zu Exportfirmen. Angesichts der großen Bedeutung, die der Warenaustausch mit Nordamerika für unser Gebiet hat, haben wir in Weiterverfolgung des oben erwähnten Zieles eine eigene Vertretung in New York bestellt. Wir sind uns darüber klar, daß diese den allgemeinen wirtschaftlichen und den Interessen unserer Kunden dienende Maßnahme Opfer von uns fordert, die in keinem Verhältnis zu dem für die Bank hieraus sich ergebenden Vorteil stehen. Das Rembours- und Devisengeschäft konnte, wie sich aus der Gestaltung unseres Welthandels zwangsläufig ergibt, nicht von großer Bedeutung sein.

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1935 | | pagina 4