Bericht des Vorstandes Der von der Bank unterm 28. Oktober 1931 mit dem Deutschen Reiche und dem Staate Bremen abgeschlossene Rekonstruktions- und Garantievertrag fand am 10. September 1934 durch Ablauf sein Ende; die von ihm erfaßten Aktivposten wurden, soweit sie sich in den Rahmen unseres Geschäftes nicht einfügen ließen, was insbesondere bei Firmen und Gesellschaften außerhalb unseres Wirtschafts gebietes der Fall war, unseren Wünschen entsprechend auf andere Stellen übergeführt. Verluste aus dem bei uns verbliebenen Altgeschäft haben wir nicht zu befürchten. £)ie Verringerung unserer Bilanzsumme von RM 97 132 902.23 per 31. Dezember 1933 auf RM 48 231 459.48 per 31. Dezember 1934 folgt ohne weiteres aus der Auseinandersetzung, die durch Vertrag vom 17. September/10. Oktober 1934 geregelt wurde. Die Neugestaltung der Verhältnisse hat, wie aus den Ziffern der Bilanz ersichtlich, weder eine Änderung in der Liquidität unserer Bank gebracht, noch hatte sie eine Minderung unseres laufenden Geschäftes im Gefolge. Unsere Beziehungen zu der alten Kundschaft haben sich weiter gefestigt. Mit dem Anwachsen des Neugeschäftes sind wir zufrieden. Die von unserer Rechtsvorgängerin übernommenen Schuldverpflichtungen gegenüber inlän dischen Banken sind vollständig, die gegenüber ausländischen Banken bis auf einen unbedeutenden Restbetrag, dessen Abdeckung allgemein geltende Bestimmungen entgegenstehen, getilgt. Akzepte unserer Bank sind nicht mehr im Umlauf. Wenn auch die Durchführungsverordnungen über das Reichsgesetz über das Kreditwesen vom 5. Dezember 1934 noch nicht erschienen sind, so glauben wir doch, uns den für die Liquidität der Banken zu erwartenden Vorschriften ohne Schwierigkeiten anpassen zu können. Was einzelne Zweige unserer Tätigkeit angeht, so weist das Remboursgeschäft einen gewissen Rückgang auf, der nicht zu verhindern war. Die Stellung Bremens als großer Einfuhrhafen ist be kannt, ebenso die Gründe, die zu einer starken Drosselung des Imports und demgemäß zu einer geringeren Inanspruchnahme der Bremischen Banken geführt haben. Wenn wir dadurch nicht in der Lage waren, unseren Freunden auf diesem Gebiete in früherem Umfange dienen zu können, so sind wir doch bemüht, durch Beratung der am Außenhandel interessierten Kundschaft die Erschwerung im Warenverkehr mit dem Auslande möglichst zu erleichtern und bei Kompensationsgeschäften mit zuwirken. Der Verkehr mit der uns befreundeten Bremischen Industrie, deren Beschäftigung anstieg, hat sich zum Teil erheblich gehoben. Unsere Filialen haben, bis auf drei kleinere Niederlassungen, mit Erfolg gearbeitet. Die Filiale in Verden, deren Aussichten auf Erzielung einer Rentabilität ungünstig blieben, haben wir geschlossen. Auf unsere Bankgebäude haben wir aus außerordentlichen Erträgen einen Betrag von RM 5Ó0 000.abgeschrieben; sie stehen nunmehr mit RM 2 340 008.zu Buch. Diese Ziffer umfaßt unsere Verwaltungsgebäude in Bremen und Hamburg sowie diejenigen unserer Filialen in Bremer haven, Bückeburg, Delmenhorst, Hoya, Nienburg, Verden, Wesermünde und der beiden Depositen kassen in Bremen-Neustadt und Bremen-Ostertor. Die unter „Sonstigem Grundbesitz“ verbuchten RM 58 500.umschließen Gebäude in Detmold, Schötmar, Siedenburg und Delmenhorst. Die Verminderung der Ziffer gegenüber dem Posten von RM 224667.57 per 31. Dezember 1933 erklärt sich aus dem Verkauf unseres Grundstücks in Soltau sowie der Abstoßung eines weiteren in Harburg-Wilhelmsburg und des Gutes Narjesbergen.

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Norddeutsche Kreditbank | 1934 | | pagina 7