Lagebericht
Die Einbindung unserer Bank in den weltweit
tätigen Rabobank-Konzern wurde im abgelaufe
nen Geschäftsjahr auch nach außen hin doku
mentiert. Die Hauptversammlung beschloß am
14. Mai 1992 den Firmennamen ADCA-BANK
Aktiengesellschaft Allgemeine Deutsche Credit-
Anstalt in Rabobank Deutschland Aktiengesell
schaft zu ändern. Seit dem 1Juli 1992 führen wir
den neuen Namen. Wir zeigen damit auch im
täglichen Geschäftsverkehr im Markt und mit den
Kunden unsere Zugehörigkeit zur Rabobank-
Gruppe und damit zu einer der angesehensten
Banken der Welt.
Die Rabobank Nederland hielt am Jahresende
1992 93,6% unseres Grundkapitals.
Die in den vergangenen Jahren eingeleitete Neu
orientierung der Bank wurde auch 1992 konse
quent weitergeführt. Unsere Spezialisierung auf
die Marktsegmente Food- und Agribusiness,
internationaler Handel mit agrarwirtschaftlichen
Gütern, mittelständische exportorientierte ge
werbliche Wirtschaft und vermögende Privatkun
den hat im abgelaufenen Jahr bereits zu Erfolgen
geführt. Einerseits konnten das Kreditvolumen
und die daraus resultierenden Erträge ausgewei
tet werden, andererseits führten die im vergange
nen Jahr durchgeführten Rationalisierungsmaß
nahmen und die damit verbundenen Anpassun
gen des Personalbestandes zu einer niedrigeren
Kostenbelastung.
Im Privatkundengeschäft trennten wir uns im
Berichtsjahr erneut von Nicht-Zielkunden. Dies
manifestierte sich u.a. in einer Abnahme der
Spareinlagen.
Die zunächst positive Geschäftsentwicklung in
den neuen Bundesländern bewog uns 1991 zur
Eröffnung einer Niederlassung in Leipzig. Die
Ergebnisse im vergangenen Jahr und die künftige
Entwicklung des dortigen Marktes lassen jedoch
auch mittelfristig für die Niederlassung keine
Rentabilität erwarten. Wir haben deshalb zum
1. Februar 1993 die Niederlassung Leipzig
geschlossen. Wir verabschieden uns jedoch nicht
aus der Wirtschaft der neuen Bundesländer,
sondern wirken insbesondere aus unseren Nie
derlassungen Berlin, Hamburg und Hannover in
diese Märkte hinein.
Unsere Bilanzsumme wuchs gegenüber dem
Vorjahr um 73,5 Mio. DM oder 2,8 auf 2 728,6
Mio. DM. Ursächlich waren die Zunahmen im
Interbankgeschäft und bei den Forderungen an
Kunden.
Das Geschäftsvolumen lag mit 2 993,0 Mio. DM
nur um 32,3 Mio. DM oder 1,1% über dem
Ende 1991 ausgewiesenen Stand. Der stichtags
bedingte Rückgang der Bürgschaften führte zu
diesem geringen Anstieg.
Die Forderungen an Kunden (1 391,3 Mio. DM)
nahmen um 59,9 Mio. DM oder 4,5% zu. Die
Steigerung erfolgte überwiegend im Fristenbe
reich bis 4 Jahre Ursprungslaufzeit. Beim Rück
gang im langfristigen Bereich (17,8 Mio. DM)
entfielen 32,0 Mio. DM auf die planmäßige
Rückführung von Kommunalkrediten.
Das Wechselkreditvolumen (Wechselbestand
plus Indossamentsverbindlichkeiten aus weiter
gegebenen Wechseln) blieb unverändert.
Die sich in den letzten Monaten des Jahres
abzeichnende konjunkturelle Talfahrt in der deut
schen Wirtschaft führte bei uns zu sehr restrik
tiven Entscheidungen bei der Neuvergabe oder
Prolongation von Krediten.
Gegen die Risiken in unserem Kreditportfolio
haben wir auch unter Beachtung der zu erwar
tenden rezessiven Entwicklungen angemessen
Vorsorge getroffen.
Der Bestand an Anleihen und Schuldverschrei
bungen von 271,1 Mio. DM besteht überwiegend
aus Beständen, die im Offenmarktgeschäft mit
der Deutschen Bundesbank eingesetzt sind. Der
uns zu diesem Zweck von der Rabobank Neder
land überlassene Sonderbestand an festverzins
lichen Wertpapieren war zum Bilanzstichtag mit
270,0 Mio. DM (Vorjahr 380,0 Mio. DM) in
Anspruch genommen.