Lagebericht Die geschäftspolitische Neuausrichtung der Bank und die damit verbundenen organisato rischen Veränderungen, über die wir im ver gangenen Jahr berichteten, wurden 1991 wei testgehend abgeschlossen. Erste Erfolge daraus zeigten sich bereits im Berichtsjahr. Der Anteil des Agribusiness am Kreditgeschäft der Bank beläuft sich inzwischen auf knapp ein Drittel des Gesamtvolumens. Dazu hat auch unser Geschäft in den neuen Bundesländern beige tragen. Das Engagement im internationalen Handel schlägt sich auch in wieder gewach senen Bürgschaftsvolumina nieder. Auf die mittelständische gewerbliche Firmenkund schaft entfällt über die Hälfte des Gesamt kreditvolumens. Weniger zufrieden waren wir noch mit der zweifellos durch die Börsen verfassung beeinträchtigten Entwicklung des Privatkundengeschäftes. Wir werden diesem Sektor 1992 unsere besondere Aufmerksamkeit widmen. Durch die Konzentration auf unsere Zielkund schaft in den vier genannten Marktbereichen konnten personelle und technische Kapazitäten für die intensivere Akquisition und Betreu ung freigesetzt werden. Die Fortschritte der Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglichten die Übertragung einer Reihe von Backoffice-Aufgaben der Niederlassungen auf die Hauptverwaltung und zugleich eine weitere Anpassung des Personalbestandes. Auch das äußere Bild unserer Niederlassungen hat sich der veränderten Kundenstruktur angeglichen. Auf die Beibehaltung der Kassen hallen konnte weitgehend verzichtet werden. In Berlin, Hannover und München sind wir in neue Räumlichkeiten umgezogen. Im Oktober 1991 hat die Rabobank Nederland den anderen Anteilseignern der Bank ein erneutes Angebot unterbreitet, deren ADCA- Aktien zum Preis von 100,- DM je Aktie im Nennwert von 50,- DM käuflich zu erwerben. Das Kaufangebot war bis einschließlich 29. November 1991 befristet; es stieß auf gute Resonanz. Zum Ende des Berichtsjahres betrug der von der Rabobank gehaltene Anteil am Grundkapital der ADCA-BANK 93,5%. Diese hohe Beteiligung und die geschäftspoli tische Einbindung unserer Bank in die Rabo bank geben Aufsichtsrat und Vorstand Veran lassung, der Hauptversammlung 1992 den Vorschlag zu unterbreiten, die bisherige Firma ADCA-BANK Aktiengesellschaft Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Rabobank Deutsch land Aktiengesellschaft zu ändern. Damit soll auch im täglichen Geschäftsverkehr mit Kun den und im Markt der Zugehörigkeit unseres Hauses zur Rabobank-Gruppe und damit zu einer der angesehensten Banken der Welt Ausdruck verliehen werden. Im einzelnen verlief die Geschäftsentwicklung unserer Bank wie folgt: Die Bilanzsumme verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um 667,3 Mio. DM oder 20,1 auf 2 655,1 Mio. DM. Hauptursachen für diese Verringerung waren der Abbau des Eigenbestandes an Anleihen und Schuld verschreibungen sowie die Rückführung des Interbankengeschäfts. Das Geschäftsvolumen, das sich aus der Bilanz summe, den Indossamentsverbindlichkeiten und den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften sowie aus Gewährleistungsverträgen errechnet, lag mit 2 960,7 Mio. DM um 647,4 Mio. DM und damit um 17,9% unter der Ende 1990 aus gewiesenen Höhe. Der Umfang der Forderungen an Kunden hielt sich mit 1 331,4 Mio. DM annähernd auf Vor jahreshöhe. Dabei ist zu berücksichtigen, daß mehr als 100 Mio. DM Anlagen in langfristigen Kommunaldarlehen, die einen unzureichenden Zinsertrag erbrachten, planmäßig ausgelaufen sind. Das Bürgschaftsvolumen konnte durch ver stärkte Gewährung von Exportavalen für Agrar erzeugnisse um 35,8 Mio. DM oder 21,0% auf 206,0 Mio. DM ausgeweitet werden. Der unverändert lebhaften Nachfrage unserer Kundschaft nach Wechseldiskont- und Akzept krediten konnten wir nur in Grenzen ent- 6

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1991 | | pagina 8