ADCA-BANK
ein Unternehmen der
Rabobank-Gruppe
Die ständig wachsende globale wirtschaftliche
Verflechtung, vor allem aber die bis 1992 ge
plante Schaffung eines gesamteuropäischen
Binnenmarktes, hat im vergangenen Jahr in
allen Mitgliedsländern der Europäischen Ge
meinschaft intensive ökonomische Anpas-
sungs- und Neuorientierungsprozesse in Gang
gesetzt. Gemeinsam mit unserer Muttergesell
schaft, der Rabobank Nederland, haben wir
Ende 1987 damit begonnen, uns auf die sich
in diesem Zusammenhang vollziehenden
strukturellen Veränderungen im Markt für
Finanzdienstleistungen einzustellen und die
Bank nach außen wie nach innen geschäfts
politisch, organisatorisch und personell auf die
künftigen Erfordernisse des Gemeinsamen
Marktes auszurichten. Dabei waren wir uns
bewußt, daß sich eine solche Umformierung
nicht nur in der immer wieder notwendigen
elastischen Anpassung an die jeweiligen Zeit
erfordernisse erschöpfen wird, sondern daß
damit ein neues Kapitel in der Geschichte un
serer Bank aufgeschlagen wird.
Ende 1983 übernahm die Rabobank Neder
land 84% des Grundkapitals der Bank. Mit
dieser Mehrheitsbeteiligung verband die Ra
bobank die Absicht, die am deutschen Markt
weiterhin eigenständig agierende ADCA-
BANK in die finanzielle Begleitung des nieder-
ländisch-deutschen Warenaustausches ihrer
Kundschaft einzuschalten. Dieser Rolle ist die
ADCA-BANK in den letzten Jahren gerecht
geworden zum Nutzen beider Häuser.
Die fortschreitende Intensivierung der ge
schäftlichen Beziehungen und deren Auswei
tung auf weitere Geschäftsfelder ließen jedoch
die Überzeugung reifen, daß angesichts der
zu erwartenden hohen Anforderung des Ge
meinsamen Marktes an die Stelle der bisher
eher defensiven eine offensive Strategie durch
eine engere Einbindung unseres Hauses in
die Geschäftspolitik der Rabobank Nederland
treten muß. Eine solche Bündelung der Kräfte
ermöglicht es, den aus der fortschreitenden
Internationalisierung der Märkte sich ergeben
den höheren Ansprüchen der Kunden gerecht
zu werden und der sich verschärfenden Kon
kurrenz im Kreditgewerbe standzuhalten. Für
ein vorwiegend auf nationaler Ebene tätiges
Kreditinstitut unseres Zuschnitts kann es künf
tig nur dann eine vernünftige Vorwärtsstrategie
geben, wenn es geschäftlich in eine europäi
sche oder besser weltweit agierende Organi
sation wie die Rabobank-Gruppe integriert ist.
Die Rabobank-Gruppe ist aus dem engen Ver
bund der genossenschaftlich organisierten
Banken in den Niederlanden entstanden. Sie
umfaßt über 900 lokale Rabobanken, die
Coöperatieve Centrale Raiffeisen-Boerenleen-
bank B.A., kurz Rabobank Nederland, als
Zentralinstitut sowie eine Reihe von Spezial
banken und Finanzinstituten, wie beispielswei
se die Rabohypotheekbank N.V., die Neder
landse Scheepshypotheekbank N.V. und De
Lage Landen B.V., eine Gesellschaft, die das
Teilzahlungs-, Factoring- und Leasinggeschäft
betreibt.
Sowohl im nationalen wie auch im internationa
len Bankwesen nimmt die Rabobank eine be
deutende Stellung ein. Mit einer Bilanzsumme
von 162 Mrd. hfl. gehört sie zu den 50 größten
Kreditinstituten der Welt. Mehr als 33000 Mit
arbeiter betreuen die Kunden im In- und Aus
land.
In den Niederlanden verfügt die Rabobank mit
rd. 2300 Geschäftsstellen über das dichteste
Niederlassungsnetz, von dem enge Beziehun
gen zur einheimischen Wirtschaft und Bevölke
rung ausgehen. Die Rabobank ist denn auch
das Kreditinstitut mit dem umfangreichsten In
landsgeschäft. Bei ihr werden rd. 40% sämtli
cher Spargeldeinlagen der einheimischen Be
völkerung unterhalten. Nicht zuletzt dieser re
lativ feste Bestand an längerfristig übertrage
nen Mitteln erlaubt es ihr, ein breitgestreutes
Kreditgeschäft zu betreiben. Neben der Privat
kundschaft sind dabei traditionell die Landwirt
schaft, der Agrarhandel sowie der gewerbliche
Mittelstand die bevorzugten Zielgruppen.
Nicht weniger als 90% der Bankkredite im
niederländischen Agrarbereich stammen von
der Rabobank. Auch bei der Kreditgewährung
an den gewerblichen Mittelstand nimmt die
Rabobank den ersten Platz ein. Insgesamt ent
fallen ein Viertel ihres Kreditvolumens von
107 Mrd. hfl. auf den Agrarsektor und gut ein
Drittel auf den gewerblichen Bereich. Die
restlichen 40% werden von Privatpersonen
hauptsächlich zur Finanzierung von Haus- und
Wohnungseigentum in Anspruch genommen.
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