mensteuer, was zu einer Netto
entlastung vor allem für Bezieher
mittlerer Einkommen von schät
zungsweise 19 Mrd. DM führen
wird, sowie ferner die Reduzie
rung des Körperschaftsteuersat
zes von 56% auf 50%. Zur Fi
nanzierung der Steuerreform sol
len Subventionen abgebaut und
eine Quellensteuer auf Kapitalein
künfte eingeführt werden.
24. Juni
Mit der Aufhebung der seit 1980
gültigen Quotenregelung für eine
Reihe von Stahlprodukten öffnen
die EG-Wirtschaftsminister zum
1. Juli 1988 den Stahlmarkt der
Gemeinschaft wieder für den frei
en Wettbewerb.
26. Juni
Die Staats- und Regierungschefs
der 12 EG-Länder besprechen
auf ihrem Wirtschaftsgipfel in
Hannover Probleme, die sich im
Hinblick auf die für 1992 geplante
Vollendung eines einheitlichen eu
ropäischen Binnenmarktes (so
z. B. Vereinheitlichung der Wäh
rungsbeziehungen der Partnerlän
der untereinander) stellen.
30. Juni
Die Deutsche Bundesbank erhöht
mit Wirkung vom 1Juli den Dis
kontsatz von 2,5 auf 3
Auch in den Niederlanden, in Bel
gien, Österreich und in der
Schweiz werden Leitzinskorrektu
ren nach oben vorgenommen.
7. Juli
Die Bundesregierung beschließt
für 1989 die Erhöhung der Mine
ralöl-, Tabak- und Versicherungs
steuer sowie die Einführung einer
Steuer auf den Verbrauch von
Erdgas.
11. Juli
Die Notenbankpräsidenten der 12
wichtigsten westlichen Industrie
länder einigen sich in Anlehnung
an die Empfehlungen des Cook-
Ausschusses in Basel auf eine
Angleichung der Richtlinien für
die Eigenkapitalausstattung inter
national tätiger Banken.
26. Juli
In Frankfurt am Main wird die
DTB Deutsche Terminbörse
GmbH nach dem Vorbild der
schweizerischen Computerbörse
SOFFEX gegründet. Der Termin
handel soll Ende 1989 aufgenom
men werden.
28. Juli
Mit einer Anhebung des Lom
bardsatzes von bisher 4,5% auf
5% mit Wirkung vom 29. Juli
trägt die Deutsche Bundesbank
der nach oben gerichteten Ent
wicklung der Marktzinssätze
Rechnung und reagiert auf die
anhaltenden Spannungen am
Devisenmarkt.
10. August
Der Kurs des US-Dollars erreicht
an der Frankfurter Devisenbörse
mit 1,9205 DM seinen höchsten
Stand (Jahrestiefststand am 4. Ja
nuar 1988: 1,5816 DM).
25. August
Um inflationären Gefahren vorzu
beugen und einer weiteren Ab
wertung der D-Mark entgegenzu
wirken, erhöht die Deutsche Bun
desbank mit Wirkung vom 26.
August den Diskontsatz erneut
um einen halben Prozentpunkt
auf 3,5%.
Die Notenbanken von Italien, den
Niederlanden, Österreich, der
Schweiz sowie am 29. August
i von Belgien und Luxemburg
schließen sich mit entsprechen
den Schritten dieser Maßnahme an.
27. 29. September
In Berlin findet die Jahrestagung
der Weltbank und des Internatio
nalen Währungsfonds (IWF) statt.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen
Schuldenfragen der Dritten Welt
und deren Lösung. Die Idee ei
nes pauschalen Schuldenerlasses
wird von der Mehrheit der teilneh
menden Kreditinstitute abgelehnt.
Erleichterungen in Einzelfällen
werden dagegen nicht ausge
schlossen.
30. September
Der Bundestag verabschiedet für
1988 einen Nachtragshaushalt
mit einem Volumen von 9,4 Mrd.
DM. Damit sollen hauptsächlich
Mindereinnahmen infolge höherer
Finanzleistungen an die EG aus
geglichen werden. Für 1988 er
höht sich dadurch die voraus
sichtliche Nettokreditaufnahme
des Bundes von 29,5 Mrd. DM
auf 38,6 Mrd. DM.
3. Oktober
Die deutschen Wertpapierbörsen
nehmen den variablen Handel in
ausgewählten deutschen Renten
werten (Bund, Bundesbahn und
Bundespost) auf.
4. Oktober
Der Ölpreis sinkt weltweit unter
12 US-Dollar pro Barrel und un
terschreitet damit den Richtpreis
der OPEC für Rohöl von 18 US-
Dollar pro Barrel um ein Drittel.
25. Oktober
Die Deutsche Bundesbank erhöht
mit Wirkung vom 2. November
die Rediskont-Kontingente der
Kreditinstitute um 5 Mrd. DM.
18. November
Der Sachverständigenrat zur Be
gutachtung der gesamtwirtschaft
lichen Entwicklung (die „Fünf
Weisen“) legt sein Jahresgutach
ten vor. Darin prognostiziert er für
1989 ein reales Wirtschaftswachs
tum von 2,5%, einen Anstieg der
Exporte um 5% und der Importe
um 4,5%. Die Verbraucherpreise
werden sich nach seiner Ein
schätzung voraussichtlich um 2%
erhöhen, der private Konsum
leicht gedämpft durch die Ver
brauchsteuererhöhungen um
2,5% ausweiten. Schließlich rech
net er mit einer Zunahme der Be
schäftigtenzahl um 1 gegen
über 1988.
24. November
Der Bundestag verabschiedet
den Bundeshaushalt für das Jahr
1989. Der Etat erhöht sich gegen
über 1988 um 5,4% auf 290,3
Mrd. DM. Die Nettokreditaufnah
me soll auf 28,7 Mrd. DM zurück
geführt werden.
28. November
Zur Stabilisierung der im Jahres
verlauf 1988 stark gerutschten
Erdölpreise einigten sich die 13
OPEC-Staaten in Wien auf eine
Begrenzung der Ölfördermenge
auf 18 Mio Barrel pro Tag ab
1Januar 1989, wobei ein Preis
von 18 US-Dollar je Barrel ange
strebt werden soll.
15. Dezember
Zum vierten Mal in diesem Jahr
beschließt die Deutsche Bundes
bank eine Leitzinsänderung. Mit
Wirkung vom 16. Dezember hebt
sie den Lombardsatz von bisher
5% auf 5,5% an und setzt damit
erneut ein Signal gegen einen
weiteren Preisauftrieb. Dem deut
schen Schritt schließen sich eine
Reihe anderer Notenbanken an.
Bei der Festlegung des neuen
Geldmengenziels für 1989 weicht
die Deutsche Bundesbank von
der bisher gewohnten Bandbreite
ab. Für die Geldmenge M 3 wird
von ihr als Ziel für die Zeit vom
IV. Quartal 1988 bis zum IV.
Quartal 1989 eine Ausweitung
„um etwa 5%" angesteuert.
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