Lagebericht
Übereinstimmend mit dem sich abflachenden
gesamtwirtschaftlichen Verlauf gestaltete sich
die Geschäftsentwicklung der ADCA-BANK AG
Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt im Jahr
1987 verhaltener als in den Vorjahren. Im Vo
lumen konnte die Bank weitgehend die ge
planten Ziele erreichen. Ein sich ständig ver
stärkender Margendruck sowie die Folgen der
nicht vorhersehbaren Einbrüche an den Wert
papiermärkten haben jedoch Spuren in der Er
folgsrechnung der Bank hinterlassen.
Das Geschäftsvolumen (unter Einbeziehung
der Indossamentsverbindlichkeiten und Bürg
schaften) entsprach mit 3 011 Mio DM knapp
dem Vorjahresstand von 3 033 Mio DM
0,7%). Die Bilanzsumme blieb im wesent
lichen als Folge des Abbaus von Interbanken
geschäft mit 2437 Mio DM um 6% hinter der
des Vorjahres von 2592 Mio DM zurück.
Die Teilkonzernbilanz zum 31Dezember 1987
schließt mit 2443 Mio DM und übersteigt da
mit die Bilanzsumme der ADCA-BANK AG um
6 Mio DM. Geschäftsverlauf und wirtschaft
liche Lage des Teilkonzerns zeigen keine
bemerkenswerten Abweichungen von den
Verhältnissen der Bank.
Das Kreditvolumen der Bank (ohne Geldhan
delsgeschäfte mit Kreditinstituten) hat sich im
Geschäftsjahr 1987 von 2109 Mio DM auf
2134 Mio DM ausgeweitet. Bei schleppender
Nachfrage nach kurzfristigen Krediten vollzog
sich die Zunahme an Kundenforderungen im
mittel- und hauptsächlich langfristigen Bereich.
Hier war im Hinblick auf das anhaltend niedri
ge Zinsniveau die Bereitschaft zur Neuver
schuldung und Umschuldung unverändert
hoch.
Das Bürgschaftsvolumen konnte dank einiger
Sondergeschäfte von 267 Mio DM auf 423
Mio DM kräftig ausgeweitet werden.
Der Anteil des Auslandskreditvolumens am
gesamten Kreditvolumen unserer Bank ermä
ßigte sich bis Ende des Berichtsjahres von
14,9% auf 11,1 Wir haben im Verbund mit
der Rabobank unsere geschäftlichen Bezie
hungen zu Kunden in westlichen Industrielän
dern intensiviert, dafür jedoch unser Kreditge
schäft mit Problemländern abgebaut. Im kom
merziellen Auslandsgeschäft wurden wir ver
stärkt bei der kurzfristigen Finanzierung und
Abwicklung internationaler Handelsgeschäfte
unserer Kundschaft eingeschaltet. Im Aus
landszahlungsverkehr erzielten wir deutliche
Umsatzsteigerungen und verbesserte
Provisionserträge.
Die wechselhafte Entwicklung an den interna
tionalen Finanz- und Devisenmärkten stellte
hohe Anforderungen an unseren Geld- und
Devisenhandel. Dabei standen wir unserer in-
und ausländischen Kundschaft vor allem bei
Fragen der Begrenzung von Zins- und Wäh
rungsrisiken zur Verfügung. Angesichts der
starken Marktschwankungen haben wir uns im
Eigenhandel zurückgehalten. Das gute Ergeb
nis des Vorjahres in diesem Sektor konnten wir
demzufolge nicht mehr erreichen.
Im Mittelpunkt des Dienstleistungsbereiches
der Bank stand wiederum das Wertpapierge
schäft. Das über weite Strecken des Jahres
hinweg weniger günstige Klima an den Wert
papiermärkten und insbesondere das weltwei
te Börsendebakel am 19. Oktober und dessen
Folgen bis Jahresende führten zu einem Rück
gang der Börsenaufträge unserer in- und aus
ländischen Kundschaft und damit zu deutli
chen Ertragseinbußen.
Auch im Wertpapiereigenhandel konnten wir
nicht mehr an das gute Vorjahresergebnis an
schließen.
Zum Jahresende weisen wir einen gegenüber
dem Vorjahresultimo um 67 Mio DM höheren
Eigenbestand an Anleihen und Schuldver
schreibungen von 624 Mio DM aus. Auch un
ser Aktienportefeuilk .iaben wir in Überein
stimmung mit der im ersten Halbjahr allgemein
gehegten Erwartung weiterer Kurssteigerun
gen bis Mitte Oktober gezielt ausgebaut: eine
Entscheidung, die nach dem dramatischen
Verfall der Börsenkurse erhöhte Abschreibun
gen notwendig machte. Bis zum Jahresende
verblieb gegenüber dem Vorjahr ein um 3 Mio
DM höherer Aktienbestand von 12 Mio DM.
Auf der Passivseite der Bilanz hat sich der
bereits 1985 einsetzende Trend zur Auswei
tung der Kundeneinlagen im Berichtsjahr fort
gesetzt. Nach einer Steigerung von 12% in
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