Im Gegensatz zu dem beinahe ständig haus
sierenden Aktienmarkt war der Rentenmarkt
stärkeren Schwankungen ausgesetzt. Im er
sten Quartal 1985 führten ein hohes Emis
sionsvolumen, der Anstieg des Dollar-Kurses
und die Diskussion um eine Leitzinsan
hebung durch die Deutsche Bundesbank zu
einem kräftigen Renditeanstieg. Erst nach
dem der Dollar seinen Kulminationspunkt
überschritten hatte und sich die Zinserwar
tungen im Dollarbereich nach unten kehrten,
gaben die Renditen ab Ende März bis zum
Frühherbst kontinuierlich nach. Im Septem
ber kam es im Zusammenhang mit einer
Ausweitung des Zinsgefälles gegenüber dem
Dollarraum und Turbulenzen an den Devi
senmärkten erneut zu Versteifungen. Zum
Jahresende hin bildeten sich dann die Rendi
ten bei teilweise stürmischer Nachfrage aus
ländischer Anleger wieder deutlich zurück.
Die Durchschnittsrendite aller im Umlauf be
findlichen festverzinslichen Wertpapiere
stieg insgesamt von 7,1 im Januar auf
7,7% Mitte März, um bis Ende September
auf 6,2% und damit auf den tiefsten Stand
des Jahres zurückzufallen. Zum Jahresende
lag sie dann bei 6,6%.
Insgesamt zeigte sich der Kapitalmarkt sehr
leistungsfähig. Der Bruttoabsatz festverzins
licher Wertpapiere inländischer Emittenten
übertraf mit 261,2 Mrd. DM das Vorjahreser
gebnis um rund 15%. Dadurch konnte trotz
nochmals beachtlich gesteigerter Tilgungen
in Höhe von 181,8 Mrd. DM (1984: 155,3
Mrd. DM; 1983: 139 Mrd. DM) der Nettoab
satz gegenüber dem Vorjahr auf 79,4 Mrd.
DM (1984: 72,1 Mrd. DM) ausgeweitet wer
den. Der Rekordwert von 87,6 Mrd. DM des
Jahres 1983 wurde jedoch deutlich unter
schritten.
Mehr als ein Drittel des Nettoabsatzes entfiel
auf ausländische Investoren. Bemerkenswert
ist dabei, daß sich nach dem Wegfall der Ku
ponsteuer ihre Aktivitäten von Schuldschein-
Darlehen (deren Zinsen kuponsteuerfrei wa
ren) auf öffentliche Anleihen verlagert haben,
was dort zu einem verstärkten Renditerück
gang gegenüber Pfandbriefen und Kommu
nalobligationen führte. Aber auch die im Mai
wirksam gewordene Restliberalisierung des
deutschen Rentenmarktes und neue Anleihe
formen, wie Anleihen mit Null-Kupon oder
variabler Verzinsung und Doppelwährungs
anleihen ließen den Rentenmarkt auf ver
stärktes Auslandsinteresse stoßen.
Unter den inländischen Nachfragern nach
festverzinslichen Wertpapieren dominierten
die Kreditinstitute, während der Absatz an
Nichtbanken spürbar zurückging. Bevorzugt
wurden die gegenüber den öffentlichen An
leihen im Schnitt höher rentierlichen Bank
schuldverschreibungen.
Das Wertpapiergeschäft der Bank mit pri
vaten und institutionellen Kunden verlief zu
unserer Zufriedenheit. Die Chancen, die die
außergewöhnlich gute Börsenentwicklung im
Berichtsjahr den Anlegern bot, wurden von
unserer Kundschaft rege genutzt. Die Zahl
der Kundenaufträge stieg gegenüber dem
Vorjahr um mehr als ein Drittel. Aber auch
unsere Anlageberatung und Vermögensver
waltung hat zur positiven Entwicklung dieses
Geschäftsbereiches beigetragen. Vor allem
in dem Marktsegment „Vermögende Privat
kundschaft“ stieß unsere Wertpapierbera
tung auf gute Resonanz.
In Übereinstimmung mit den gestiegenen
Umsätzen haben sich die Provisionserträge
und Gebühren im Wertpapiergeschäft gegen
über dem Vorjahr deutlich erhöht.
Ais Mitglied verschiedener Konsortien und
Selling-Groups wirkten wir an der Emission
und Plazierung in- und ausländischer DM-
Anleihen mit.
Unsere Mitarbeiter
Im Personalbereich stand das Berichtsjahr
ganz im Zeichen der gemäß unserer Ge
schäftspolitischen Konzeption für die 80er
Jahre eingeleiteten konsequenten Ausrich
tung der Bank auf bestimmte Marktsegmente
und der hierfür notwendigen Anpassung der
innerorganisatorischen wie personellen Aus
stattung des Hauses.
Zum Jahresende 1985 waren 380 Angestellte
und Auszubildende sowie 3 Praktikanten in
unserem Hause tätig. Davon waren 40 Per
sonen teilzeitbeschäftigt, 17 befanden sich
in der Ausbildung. 175 Mitarbeiter hatten in
der Hauptverwaltung und 208 in den 8 Nie
derlassungen ihren Arbeitsplatz.
Bei zeitanteiliger Berücksichtigung von Teil
zeitkräften und Auszubildenden betrug der
Personalbestand Ende Dezember 1985
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