gegenüber einigen traditionell schwachen Währungen Einbußen hinnehmen. Die höchsten Kurssteigerungen gegenüber der D-Mark erzielte wiederum der Dollar. Am 21September erreichte er den Jahres höchststand von 3,1624 DM. Zum Jahresen de wurde der Dollar gegenüber der D-Mark um über 11 höher bewertet als ein Jahr zuvor. Auch im Verhältnis zum kanadischen Dollar und zum japanischen Yen büßte die D-Mark innerhalb eines Jahres 8% bzw. 6,5% ihres Wertes ein. Dieser starke Kursrückgang der D-Mark ge genüber dem US- und dem kanadischen Dol lar sowie dem Yen ist auch der Grund dafür, daß sich der Außenwert der D-Mark gegen über den Währungen der 14 größten westli chen Industrieländer im vorigen Jahr per sal do um etwa 2% ermäßigte, während er sich gegenüber den EWS-Partnerwährungen kaum veränderte. Der Abbau der wirtschaftlichen und politi schen Unsicherheiten in vielen Ländern ist nicht abzusehen. Ein Rückzug der Banken aus diesen Märkten ist jedoch nicht möglich, da diese auf lange Sicht für die Kreditinstitu te selbst wie auch für deren Kundschaft, die exportierende Wirtschaft, interessant und wichtig bleiben. Dennoch müssen Risiken aus Geschäftsbeziehungen zu diesen Län dern zeitnah beobachtet werden. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ha ben wir unser Volumen im internationalen Kreditgeschäft nicht ausgeweitet. Der Anteil des Nettoauslandskreditvolumens (Kunden und Kreditinstitute mit Sitz im Ausland) am gesamten Kreditvolumen unserer Bank belief sich Ende des Jahres auf 16,8% (1983: 17,9%). Dem weiteren Ausbau des kommerziellen Auslandsgeschäftes widmeten wir unsere be sondere Aufmerksamkeit. Der Schwerpunkt unserer Tätigkeit in diesem Bereich lag un verändert bei der Abwicklung der dokumen tären und nichtdokumentären Zahlungen. Aber auch im Dienstleistungsbereich und hier insbesondere bei der Abrechnung uns aus dem Ausland zugegangener Schecks waren erhebliche Volumenszuwächse zu ver zeichnen. Wertpapier- und Konsortialgeschäft Die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt verlief 1984 wesentlich differenzierter als im Vorjahr. Zunächst schien es so, als würde sich die schwungvolle Aufwärtsentwicklung auf Dauer fortsetzen. Der am 30. Dezember 1983 erreichte Jahreshöchststand der Ak tienkurse (FAZ-Index: 352,95) wurde schon nach wenigen Wochen erneut deutlich über troffen (FAZ-Index vom 2. Februar: 370,84). Doch dann verlor der Markt trotz sinkender Kapitalmarktzinsen im I. Quartal und eines vorübergehend steigenden D-Mark-Kurses spürbar an Eigendynamik. Der kaum einge schränkte Konjunkturoptimismus zum Jah resbeginn hatte inzwischen einer nüchter neren Betrachtungsweise Platz gemacht, nachdem bis Frühsommer hin die gesamt wirtschaftliche Nachfrage und Produktion ab flachten und außerdem die Arbeitskämpfe in der Metallindustrie und im Druckgewerbe einen tiefen Einbruch des Wirtschaftswachs tums erwarten ließen. In der Befürchtung, daß die Produktionsverluste bis Jahresende kaum aufgeholt werden könnten, reagierte der Aktienmarkt ohne große Differenzie rungsbereitschaft weiterhin mit Kursrückgän gen von im Durchschnitt fast 15%. Zur Situa tionsverschlechterung trug zusätzlich der er neute Zinsanstieg in den USA bei. Am 25. Juli fiel der FAZ-Index auf den Jahres- tiefststand von 317,17. Erst mit der Umkehr der Zinstendenz in den USA und den wach senden Erfolgen der deutschen Exportindu strie schlug der Aktienmarkt um. Unter Füh rung der exportorientierten Titel der Elektro industrie, der Chemie und erstmals des Maschinenbaues setzte die Aktienbörse zu einem neuen Höhenflug an, bei dem die Kurse bis Jahresende auf das vorläufig höch ste Niveau in der Nachkriegsgeschichte klet terten (FAZ-Index am 28. Dezember: 381,18). Aufgrund des wechselvollen Jahresverlaufes stieg das Kursniveau im Berichtsjahr insge samt nur um knapp 8%. Auch am Rentenmarkt gestaltete sich das Geschehen im Berichtsjahr wechselhaft, ins gesamt aber für die Anleger Rückgang der Renditen um gut VA Punkte über das Jahr hinweg doch sehr zufriedenstellend. Der Markt zeigte sich im frühen Jahresver lauf zunächst bemerkenswert unabhängig von den in den USA und in anderen Ländern bereits nach oben tendierenden Kapital marktzinsen und dem international hohen Kapitalbedarf. Von Jahresanfang bis März sank die Durchschnittsrendite inländischer 21

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1984 | | pagina 23