der zur Refinanzierung des Geschäftes der
Bank dienenden Fremdmittel nahm 1984 um
247 Mio DM auf 1872 Mio DM zu. Dabei ha
ben sich unsere Verbindlichkeiten gegen
über Kreditinstituten von 1055 Mio DM auf
1205 Mio DM erhöht. Auch das 1983 infolge
unseres Rückzuges aus dem Bremer Be
reich gegenüber dem Vorjahr auf die Hälfte
reduzierte Volumen an Verbindlichkeiten aus
dem Bankgeschäft gegenüber anderen Gläu
bigern konnte im Berichtsjahr von 480 Mio
DM auf 568 Mio DM erfreulich wieder aus
geweitet werden.
Unsere mit der Veräußerung von 5 Nieder
lassungen und 17 Zweigstellen im Bremer
Bereich im Vorjahr stark gesunkenen Spar
einlagen sind auch im Berichtsjahr noch ein
mal geschrumpft, und zwar von 34 Mio DM
auf knapp 30 Mio DM. Wir sind uns bewußt,
daß es schwierig sein wird, den Spareinla
genbestand in den kommenden Jahren wie
der nachhaltig aufzustocken, da eine Bank
ohne ausgedehntes Niederlassungs- und
Zweigstellennetz wenig Möglichkeiten hat,
Spareinlagen klassischer Art in größerem
Ausmaß an sich zu ziehen. Nach Jahren er
lahmender Sparbereitschaft der Bevölkerung
ist die Sparquote 1984 mit 12,5% zwar wie
der leicht gestiegen (1983: 11,8%), jedoch
floß nur der geringere Teil des von den priva
ten Haushalten gebildeten Geldvermögens
auf Sparkonten. Der Trend zu längerlaufen
den und höherverzinslichen Geldanlagen,
insbesondere im Wertpapierbereich, hat sich
bei der unverändert zinsreagiblen Kund
schaft eher noch verstärkt.
Unserer Geschäftspolitik kommt dieses er
höhte Renditebewußtsein der Sparer prinzi
piell entgegen. Wir haben daher bereits in
den vergangenen Jahren unserer Kund
schaft ADCA-Sparbriefe in unterschiedlicher
Ausstattung angeboten und sind dabei auf
eine lebhafte Nachfrage nach diesen in Lauf
zeiten und Konditionen interessanten Papie
ren gestoßen. Trotz erheblicher Rückzahlun
gen von über 22 Mio DM erreichte unser
Sparbriefvolumen im Berichtsjahr 107 Mio
DM.
Dem häufig an uns herangetragenen Wunsch
nach noch längeren Bindungsfristen in
diesem Bereich tragen wir seit kurzem mit
einem neuen Sparbrieftyp Rechnung, der bei
6jähriger Laufzeit mit einer Endbonifizierung
ein attraktives Anlageangebot für unsere
Kundschaft darstellt.
Im Rahmen des Einlagensicherungsfonds
des Bundesverbandes deutscher Banken,
dem wir angeschlossen sind, sind Einlagen
von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen
und öffentlichen Stellen bis zur Höhe von
30% des haftenden Eigenkapitals voll ge
sichert. Bei einem Eigenkapital von 212,3
Mio DM (Grundkapital: 145,0 Mio DM sowie
offene Rücklagen: 67,3 Mio DM) beläuft sich
dieser Betrag je Einleger für unsere Bank
derzeit auf 63,69 Mio DM.
Auslandsgeschäft
Die Weltwirtschaft nahm 1984 insgesamt
einen kräftigeren Aufschwung als noch zu
Jahresbeginn prognostiziert. Der Welthandel
konnte real um ca. 9% ausgeweitet werden.
Entscheidende Impulse gingen weltweit von
der anfangs ungewöhnlich dynamischen, in
der zweiten Hälfte jedoch mehr verhaltenen
wirtschaftlichen Expansion der USA aus. Die
hohen amerikanischen Importe wirkten sti
mulierend auf die konjunkturelle Erholung
vieler Länder. Am meisten profitierten hier
von Japan und Kanada sowie mit einigem
Abstand die westeuropäischen Industrie
nationen.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer
hat sich der amerikanische Wirtschaftsboom
positiv wie negativ ausgewirkt. Einerseits hat
er ihnen eine Stärkung ihrer Exporte und da
mit eine Lockerung der zum Abbau ihrer
Handelsdefizite vorgenommenen Import
drosselungen erlaubt. Andererseits haben
die Dollar-Hausse und die hohen US-Zinsen
die Schuldenlast noch drückender werden
lassen. Zwar ist die noch vor Jahresfrist be
fürchtete Zuspitzung der internationalen Ver
schuldungsprobleme ausgeblieben; die Lage
hat sich jedoch nur deswegen etwas ent
spannt, weil die Gläubigerländer angesichts
der Verbesserung der außenwirtschaftlichen
Lage vieler hochverschuldeter Staaten Be
reitschaft zeigten, nicht nur durch ad hoc-
Maßnahmen unmittelbare Zahlungsnöte zu
lindern, sondern durch langfristig angelegte
Schuldenregelungen zu einer nachhaltigen
Entspannung beizutragen.
Für die D-Mark war 1984 kein gutes Jahr.
Wie in den Jahren zuvor verlor sie gegen
über den wichtigsten Währungen der Welt
an Wert. Erstmals mußte sie aber auch
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