stufenweisen Abbau des Grenz ausgleichs. Für die deutsche Agrarwirtschaft ergibt sich hieraus eine Preiserhöhung von ca. 2%. 30. Mai Auf der Weltwirtschaftskonferenz in Williamsburg (USA) sprechen sich die Staats- und Regierungs chefs der sieben großen west lichen Industriestaaten u.a. für eine verstärkte Inflationsbekämp fung, die Rückführung der hohen Zinsen und eine nachhaltige För derung produktivitätsorientierter Investitionen aus. Konkrete Maß nahmen werden jedoch nicht beschlossen. 14. Juni Die Bundesregierung beschließt öffentliche Beihilfen für die deut sche Stahlindustrie in Höhe von 3 Mrd DM. 19. Juni Die Staats- und Regierungschefs der 10 EG-Länder einigen sich auf ihrem Gipfeltreffen in Stuttgart auf die Schaffung eines neuen Finanzrahmens für die Gemein schaft, der u. a. für ein weiteres Jahr die Ermäßigung des britischen Nettobeitrages zum EG-Haushalt vorsieht. 1. Juli Die Mehrwertsteuer wird von 13% auf 14% (bzw. 6,5% auf 7%) erhöht. Die DDR erhält von einem west deutschen Bankenkonsortium die erste Tranche (500 Mio DM) eines Kredites in Höhe von insgesamt einer Mrd DM. Der Vertrag über die zweite Tranche (500 Mio DM) wird am 7. Juli unterzeichnet. Die Laufzeiten beider Tranchen betra gen je 5 Jahre. 19. Juli Auf ihrer Tagung in Helsinki be schließen die OPEC-Staaten, den am 14. März in London von 34 US-$ auf 29 US-$ je Barrel gesenkten Richtpreis für Rohöl bis auf weiteres unverändert zu halten. 29. Juli Zur Beseitigung von „disorderly market conditions“ interveniert die amerikanische Notenbank erstmals seit Oktober 1982 wieder an den Devisenmärkten. Die Zen tralbanken Japans, der Bundes republik und der Schweiz schließen sich einen Börsentag später an. 8. September Der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank beschließt mit Wir kung vom 9. September die Anhe bung des Lombardsatzes von 5% auf 5,5% und reagiert damit auf das relativ starke Wachstum der Geldmenge und die Zinsdifferenz zu den USA. Auch die Zentralbanken von Öster reich und der Niederlande erhöhen kurz darauf ihre Leitzinssätze (Österreich: Lombardsatz von 4,25% auf 4,75%; Niederlande: Diskont- und Lombardsatz um je 0,5 auf 5% bzw. 5,5%). 25. Oktober In ihrem Herbstgutachten weisen die fünf führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute darauf hin, daß trotz der spürbaren wirtschaftlichen Erholung der Bundesrepublik in diesem Jahr die Einmündung der konjunkturel len Belebung in einen sich selbst tragenden Aufschwung noch nicht gesichert sei. 26. Oktober Die Bundesregierung beschließt eine Teilprivatisierung der VEBA AG durch Verringerung der Bun desbeteiligung von 43,75% auf 30%. Der Erlös soll zur Reduzie rung der Neuverschuldung des Bundes im kommenden Jahr ver wendet werden. 9. November Das aufgrund seiner Aktivitäten im Nichtbankenbereich in Schwie rigkeiten geratene Privatbankhaus Schröder, Münchmeyer, Hengst Co. (SMH) wird durch eine schnelle und umfassende Gemein schaftsaktion der Banken gestützt. 21November Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirt schaftlichen Entwicklung veröffent licht sein Jahresgutachten. Darin rechnet er für das kommende Jahr mit einem realen Wirtschafts wachstum von 2,5 bis 3%, einer Preissteigerungsrate von unver ändert 3% sowie einer durch schnittlichen Arbeitslosenzahl von 2,25 Millionen, die in etwa der des Jahres 1983 entspricht. Von seiner mit 511,50 US-$ je Feinunze höchsten Notierung am 15. Februar fällt der Goldpreis am Londoner Markt auf den Jahres- tiefststand von 374,25 US-$. 4.-6. Dezember Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der zehn EG- Länder in Athen scheitert an unüberbrückbaren Gegensätzen in den Fragen der künftigen Finan zierung der Europäischen Gemein schaft und der Einsparungen bei der gemeinsamen Agrarpolitik. 9. Dezember Der Bundestag verabschiedet den Bundeshaushalt 1984. Der Etat erhöht sich gegenüber 1983 um 1,6% auf 257,1 Mrd DM. Die Nettokreditaufnahme soll sich auf 33,6 Mrd DM belaufen. In dem gleichzeitig beschlossenen Steuerentlastungsgesetz werden den Unternehmen für 1984 zur Verbesserung der Investitions und Wettbewerbsfähigkeit Steuer erleichterungen in Höhe von rd. 3,5 Mrd DM eingeräumt. Das Gesetz sieht u. a. vor: -Einführung eines Freibetrages von 125000,- DM bei der Ver mögensteuer; -Senkung des Vermögensteuer satzes für Kapitalgesellschaften von 0,7 auf 0,6% des Betriebs vermögens; -Senkung der Beteiligungsgrenze beim Schachtelprivileg von 25% auf 10%; - Sonderabschreibungsmöglich keiten für kleine und mittlere Betriebe in Höhe von 10% für neue bewegliche Anlagegüter; -Verdoppelung des Verlustrück trages auf 10 Mio DM sowie volle Abzugsfähigkeit der Kosten für die Ausgabe von Gesellschafts anteilen. 15. Dezember Als Zielvorgabe für die Ausweitung der Zentralbankgeldmenge vom IV. Quartal 1983 bis zum IV. Quar tal 1984 legt der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank eine Bandbreite von 4 bis 6 fest. Außerdem werden die deutschen Kreditinstitute verpflichtet, erstmals zum 31. Dezember 1984 Meldun gen über die Aktivitäten ihrer aus ländischen Tochtergesellschaften, aufgegliedert nach Ländern und Währungen, abzugeben. 16. Dezember An der Frankfurter Devisenbörse erreicht der amtliche Mittelkurs des US-Dollars mit 2,7713 DM den höchsten Stand seit fast zehn Jahren (31. Januar 1974). 10

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1983 | | pagina 12