Wi rtschaftspol itische
Chronik
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11. Januar
35 weltweit tätige Großbanken
gründen in Washington das
„Institute of International Finance“.
Aufgabe dieses Institutes ist u. a.
Analyse und Beobachtung der
finanziellen Lage und Verschul
dungssituation einzelner Kredit
nehmerländer.
18. Januar
Die Zehnergruppe des Internatio
nalen Währungsfonds (IWF) be
schließt die Aufstockung ihrer
dem IWF im Rahmen der Allge
meinen Kreditvereinbarungen
(AKV) eingeräumten Kreditlinien
von bisher 6,4 Mrd SZR auf
17 Mrd SZR (=18,9 Mrd US-$).
20. Januar
Der Zentralbankrat der Deutschen
Bundesbank erhöht mit Wirkung
vom 1Februar die Rediskont-
Kontingente sowie die Linie für
die Einreichung von Privatdiskon
ten. Dadurch wird den Kreditinsti
tuten Liquidität in Höhe von
5,5 Mrd DM zugeführt.
23. Januar
Die Erdölminister der OPEC-Staa-
ten beschließen auf einer Sonder
konferenz in Genf eine Senkung
der täglichen Gesamtfördermenge
an Rohöl von 18,5 auf 17 Millionen
Barrel. Eine Einigung über die
jeweiligen nationalen Fördermen
gen wird nicht erzielt.
25. Januar
In Düsseldorf unterbreiten die drei
„Stahlmoderatoren“ ihre Vorschlä
ge zur Neuordnung der deutschen
Stahlindustrie. Hiernach ist die
Bildung von zwei Stahlgruppen
„Rhein“ (Krupp, Thyssen) und
„Ruhr“ (Hoesch, Klöckner, Salz
gitter) vorgesehen.
26. Januar
Die Bundesregierung verabschie
det ihren Jahreswirtschaftsbericht.
Dieser geht von einer Stagnation
des Bruttosozialproduktes aus,
ferner von einer Arbeitslosenquote
von 9,5%, einem Anstieg der
Verbraucherpreise um ca. 4%
und einem Leistungsbilanzüber
schuß von 5 bis 10 Mrd DM.
11. Februar
Im Rahmen der 8. Allgemeinen
Quotenüberprüfung beschließt
der interimsausschuß des Inter
nationalen Währungsfonds (IWF)
in Washington, die Mitgliedsquoten
im IWF um 47,4 aufzustocken.
Damit erhöht sich das Kapital des
Fonds von 61 Mrd SZR auf 90
Mrd SZR rd. 98,5 Mrd US-$).
13. Februar
In Tokio einigen sich die Europäi
sche Gemeinschaft und Japan
auf Selbstbeschränkungen im
Europa-Export; unter anderem
wird die Ausfuhr von Videorecor-
dem in die EG auf 4,5 Millionen
Geräte pro Jahr begrenzt.
26. Februar
Aufgrund der rückläufigen Zinsent
wicklung am amerikanischen
Kapitalmarkt senken einige der
führenden US-Geschäftsbanken
ihre Prime Rate auf 10,5% und
damit auf den niedrigsten Stand
seit 1980.
6. März
Der Ausgang der Bundestagswahl
bestätigt die von der CDU/CSU
und FDP gebildete Regierungs
koalition.
17. März
Der Zentralbankrat der Deutschen
Bundesbank senkt mit Wirkung
vom 18. März den Diskontsatz
von 5% auf 4% und den Lom
bardsatz von 6% auf 5%. Um die
aus starken Devisenzuflüssen bei
den Kreditinstituten entstandene
Überliquidität teilweise zu neutra
lisieren, werden die Rediskont-
Kontingente mit Wirkung vom
5. April um 5 Mrd DM gekürzt.
Auch die Zentralbanken der
Schweiz, der Niederlande und
Österreichs ermäßigen ihre Zins
sätze um 0,5% mit Wirkung vom
18. März.
21. März
Im Zuge einer umfassenden An
passung der Leitkurse innerhalb
des Europäischen Währungs
systems (EWS) werden die D-Mark
um 5,5 der holländische Gulden
um 3,5%, die dänische Krone um
2.5 sowie der belgische und
luxemburgische Franc um je 1,5%
gegenüber den übrigen beteiligten
Währungen aufgewertet. Zugleich
werden das irische Pfund um
3.5 sowie der französische
Franc und die italienische Lira um
jeweils 2,5 abgewertet.
5. April
Die Tarifpartner der nordrhein
westfälischen Metallindustrie eini
gen sich auf eine Erhöhung der
Löhne und Gehälter um 3,2%.
Dieser Abschluß, der für andere
Tarifbezirke und Branchen Modell
charakter hat, gilt rückwirkend ab
1Februar.
7. April
Der Zentralbankrat der Deutschen
Bundesbank stellt den Jahresab
schluß für das Geschäftsjahr 1982
fest. Von dem ausgewiesenen Rein
gewinn in Höhe von 11,3 Mrd DM
werden 11 Mrd DM an den Bund
abgeführt.
2. Mai
In ihrem Frühjahrsgutachten pro
gnostizieren die wirtschaftswis
senschaftlichen Forschungsinsti
tute für 1983 ein Wachstum des
realen Bruttosozialproduktes in
der Bundesrepublik um 0,5%,
einen Verbraucherpreisanstieg
von 3% und eine Arbeitslosen
quote von 10%.
17. Mai
Nach zähen Verhandlungen einigt
sich der EG-Agrarministerrat auf
eine Anhebung der Garantiepreise
für landwirtschaftliche Produkte
der Gemeinschaft um durchschnitt
lich 4,2% bei gleichzeitigem