Einlagen Der bereits für 1981 erhoffte Abbau der hohen Zinsen vollzog sich nach einer längeren An laufphase endlich in der zweiten Jahreshälfte 1982. Aber erst in den letzten Monaten des vergangenen Jahres erlaubten gewan delte binnen- und außenwirtschaftliche Rah menbedingungen der Deutschen Bundes bank, den im Mai 1982 mit der Aufhebung des Sonderlombards und der Wiedereinset zung des regulären Lombardkredites einge leiteten Zinssenkungsprozeß verstärkt fortzu setzen. Nach Herabsetzung der Leitzinssätze in mehreren Schritten und Freisetzung um fangreicher Liquidität durch zusätzliche geld politische Feinsteuerungsmaßnahmen bildete sich das allgemeine Zinsniveau bis Ende des Jahres kräftig zurück. Der Lombardsatz sank von 10,5% per An fang Januar auf 6% zum Ende des Jahres. Die Durchschnittszinssätze für 3-Monats- Bankengelder ermäßigten sich folgerichtig von 10,46% im Januar auf 6,62% im Dezember. Damit haben sich die Geldbe schaffungskosten auch für unser Haus im Berichtsjahr wesentlich verringert. In Anpas sung an das niedrigere Geschäftsvolumen haben wir unser Refinanzierungsvolumen um 12% auf 2 077 Mio DM gesenkt. Aus Rendi tegründen erfolgte dies überwiegend durch den Abbau von Kundentermineinlagen. Insgesamt haben sich unsere Verbindlichkei ten gegenüber Kreditinstituten um 71 Mio DM auf 1042 Mio DM und die unter der Position »Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft gegenüber anderen Gläubi gern« ausgewiesenen Kundeneinlagen um 212 Mio DM auf 1036 Mio DM reduziert. Auch im Berichtsjahr wirkten wir in Erwar tung fallender Zinsen in der Fristenstruktur unserer Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten und unserer Kundeneinlagen auf eine Verkürzung der Laufzeiten hin, um - entsprechend der Struktur unseres Aktivge schäftes - auf Veränderungen im Zinsgefüge rasch reagieren zu können. Nach rückläufigen Tendenzen in den vergan genen Jahren konnten wir in 1982 erstmals wieder einen Anstieg unserer Spareinlagen, jetzt um 5% auf 177 Mio DM, verzeichnen. Dieser Zufluß an Spargeldern kam aus schließlich der Position »Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist« zugute. Die Gründe für die wieder wachsende Attraktivi tät des Kontensparens dürften einmal in der Rückbildung des Zinsniveaus bei Termin einlagen liegen, in die in den vergangenen Jahren viele Spareinlagen umgeschichtet worden waren, ferner aber auch in dem Wunsch vieler Sparer, sich angesichts der unsicheren Wirtschafts- und Arbeitsmarktla ge eine schnell verfügbare Zugriffsreserve zu schaffen. Gesamtwirtschaftlich fiel die Sparquote der privaten Haushalte in der Bundesrepublik (Ersparnis in Prozent des verfügbaren Ein kommens) leicht von 13,8% in 1981 auf 13,5% in 1982. Das erneut gesunkene Real einkommen und die damit verbundene Schrumpfung der frei verfügbaren Einkom mensteile ließen eine höhere Sparbereit schaft offensichtlich nicht zu. Nach wie vor floß ein erheblicher Teil der angesparten Be träge in höher rentierliche Anlageformen. Un sere in unterschiedlicher Ausstattung ange botenen ADCA-Sparbriefe fanden bei der un verändert zinsbewußten Privatkundschaft gu ten Absatz. Insgesamt konnten wir im Be richtsjahr unser Sparbriefvolumen um rd. 20% von 89 Mio DM auf 107 Mio DM aus weiten. Im Rahmen des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, dem wir angeschlossen sind, sind Einlagen von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Stellen bis zur Höhe von 30 des haftenden Eigenkapitals voll gesi chert. Bei einem Eigenkapital von 201,5 Mio DM (Grundkapital 145,0 Mio DM sowie offene Rücklagen 56,5 Mio DM) be läuft sich dieser Betrag je Einleger für unsere Bank derzeit auf 60,45 Mio DM. Insgesamt betrugen per 31.12.1982 der An teil der Kundeneinlagen und der der Verbind lichkeiten gegenüber Kreditinstituten jeweils 42% der Bilanzsumme (1981:45%bzw.40%). Auslandsgeschäft Die weltweite Rezession hat nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der westlichen Industrienationen, sondern viel mehr noch die der Länder der Dritten Welt beeinträchtigt. Die Ausfuhrerlöse der Erdöl exportierenden Staaten, der Zwischen- und Fertigerzeug nisse produzierenden Schwellenländer und der Rohstoffe liefernden Entwicklungsländer gingen infolge der geringen Nachfrage der In dustrieländer und des damit verbundenen Sinkens der Weltmarktpreise drastisch zu- 16

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1982 | | pagina 18