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Chronik
14. Januar
Zur Stützung des Geldmarktes
kauft die Deutsche Bundesbank
bis 21Januar Handelswechsel
zum Zinssatz von 10% p.a. mit
vereinbartem Rückkauf nach
10 Tagen an.
21Januar
Die Deutsche Bundesbank senkt
mit Wirkung vom 22. Januar den
Sonderlombardsatz von 10,5%
auf 10%.
22. Januar
Der Deutsche Bundestag verab
schiedet den Bundeshaushalt
1982 mit einem Gesamtvolumen
von 240,5 Mrd DM. Gegenüber
dem Etat 1981 bedeutet dies einen
Anstieg der Ausgaben um 2,8%.
Die Neuverschuldung des Bundes
wird sich in 1982 auf 26,8 Mrd
DM belaufen.
3. Februar
Die Bundesregierung verabschie
det ihren Jahreswirtschaftsbericht
1982. Dieser geht von einem
Anstieg des realen Bruttosozial
produktes um 1 bis 1,5% aus,
ferner von einer Arbeitslosenquote
von max. 7 einem Anstieg der
Verbraucherpreise um ca. 5%
und einem Abbau des Leistungs-
bilanzdefizites.
11. Februar
Mit Zustimmung des französischen
Verfassungsrates wird die Ver
staatlichung von 5 Industriegrup
pen, 2 Finanzholdings und 36
Banken endgültig vollzogen.
21Februar
Im Zuge der Anpassung der Leit
kurse innerhalb des Europäischen
Währungssystems (EWS) werden
der belgische und der luxem
burgische Franc um je 8,5 und
die dänische Krone um 3% gegen
über den übrigen beteiligten Wäh
rungen abgewertet.
11. März
Bis 18. März bietet die Deutsche
Bundesbank den Kreditinstituten
erneut die Möglichkeit der Geld
beschaffung über Zehntagewech
sel, jetzt zum Satz von 9,5 p.a..
16. März
Der Verwaltungsrat der Bundes
anstalt für Arbeit in Nürnberg
beschließt mit Wirkung vom 15.
April verschärfte Zumutbarkeits
regeln für Arbeitslose.
18. März
Die Deutsche Bundesbank senkt
mit Wirkung vom 19. März den
Sonderlombardsatz von 10% auf
9,5%.
21. März
In Wien einigen sich die Ölminister
der OPEC-Staaten auf eine Kür
zung der täglichen Fördermenge
von 20,5 Mio auf 17,5 Mio Barrel
Rohöl ab 1. April 1982.
25. März
Die französische Regierung ver
schärft ihre Devisenkontrollen.
Französische Exporteure müssen
nunmehr u.a. ihre Devisenerlöse
innerhalb von 15 Tagen (bisher
innerhalb eines Monats) in fran
zösische Francs eintauschen.
Auslandsinvestitionen französi
scher Unternehmen müssen zu
mindestens 75% im Ausland
finanziert werden.
2. April
Ausbruch des Falkland-Konfliktes.
Dem von Großbritannien gegen
Argentinien verhängten Handels
embargo folgen die übrigen EG-
Staaten mit einer befristeten
Importsperre für argentinische
Waren.
6. April
Zwischen der Volksrepublik Polen
und den westlichen Gläubigerban
ken wird in Frankfurt ein Umschul
dungsabkommen unterzeichnet.
Hiernach wird die Rückzahlung
von 95% der in 1981 fällig gewor
denen Forderungen über 2,4 Mrd
US-$ auf 4 Jahre ausgesetzt. Die
Tilgung soll danach in sieben
gleichen Halbjahresraten erfolgen.
Die restlichen 5 sind in 1982
in drei Raten zurückzuzahlen.
22. April
Der Zentralbankrat der Deutschen
Bundesbank stellt den Jahresab
schluß für das Geschäftsjahr 1981
fest. Von dem ausgewiesenen
Reingewinn in Höhe von 13,1 Mrd
DM werden 2,6 Mrd DM in die
gesetzliche Rücklage eingestellt
und 10,5 Mrd DM an den Bund
abgeführt.
6. Mai
Die Deutsche Bundesbank räumt
den Kreditinstituten mit Wirkung
vom 7. Mai wieder Lombardkredite
zu einem regulären Lombardsatz
von jetzt 9 ein. Der im Februar
1981 eingeführte Sonderlombard
wird eingestellt.
27V28. Mai
Nachdem der Bundesrat am 30.
April das vom Bundestag am 26.
März verabschiedete Gesetz über
steuerliche und sonstige Maßnah
men für Arbeitsplätze, Wachstum
und Stabilität (Beschäftigungsför
derungsgesetz) abgelehnt hat,
stimmen jetzt beide Häuser den
Kompromißempfehlungen des
Vermittlungsausschusses vom
12. Mai zu. Für Investitionen, die
das durchschnittliche Investitions
volumen der Jahre 1979 bis 1981
übersteigen, in 1982 getätigt und
bis Ende 1983 abgeschlossen
werden, wird eine Investitionszu
lage von 10% nunmehr endgültig
gewährt. Die Finanzierung des
Beschäftigungsprogrammes durch
Erhöhung der Mehrwertsteuer
wird dagegen aufgegeben.
6. Juni
Auf der Weltwirtschaftskonferenz
in Versailles beschließen die
Staats- und Regierungschefs der
sieben großen westlichen Indu
striestaaten für die Zukunft
u.a.eine verstärkte gemeinsame
Interventionspolitik der Notenban
ken zur Eindämmung von Wech
selkursschwankungen und eine
Beschränkung der Exportkredite
im Ost-West-Handel.
12. Juni
Im Zuge einer erneuten Paritäts
änderung innerhalb des EWS
werden die D-Mark und der hol
ländische Gulden um je 4,25%
aufgewertet, während der franzö
sische Franc um 5,75% und die
italienische Lira um 2,75% abge
wertet werden.
16. Juni
Mit Wirkung vom 23. Juni erhöht
die Deutsche Bundesbank die
Rediskont-Kontingente der Kredit
institute um 5 Mrd DM. Vom glei
chen Tage an wird die Linie für
Einreichungen von Privatdiskonten
im Rahmen der Marktregulierung