te der sinkende Wechselkurs der D-Mark ausländische Anleger zu zeitweilig massiven Käufen. Die Kurse stiegen dadurch bis Juni auf ein hohes Niveau, das den ganzen Som mer über gehalten wurde (Höchststand FAZ- Index am 3. Juli 1981: 243,47). Mit dem Wie dererstarken der D-Mark schlug der Trend jedoch rasch um. Die ausländischen Käufer realisierten ihre Aktien- und Wechselkursge winne, und die inländischen Anleger ließen sich durch steigende Zinsen und die unbe friedigende Konjunkturentwicklung von Ak tienkäufen abschrecken. Bis Ende Septem ber gaben die Kurse stark nach und sta gnierten dann unter Schwankungen bis Ende des Jahres. Für die inländischen Anleger hat der Aktienmarkt - sieht man von branchen mäßigen Differenzierungen ab - per saldo kaum einen Gewinn gebracht. Parallel zum allgemeinen Wirtschafts- und Währungsgeschehen entwickelte sich auch der deutsche Rentenmarkt. Die verschärfte Restriktionspolitik der Deutschen Bundes bank und der hohe Kapitalbedarf des Staa tes ließen die Umlaufsrenditen inländischer festverzinslicher Wertpapiere unter zeitweilig heftigen Schwankungen bis Spätsommer kontinuierlich ansteigen. Anfang September wurden im Gipfel Renditen von 12,10% bzw. 11,10% für Papiere mit 5- bzw. 10jähriger Laufzeit und damit ein Nachkriegshöchst stand erreicht. Im kurzen Laufzeitbereich kam es sogar zu Renditesprüngen auf über 13%. Mit Abschwächung des US-Dollar im Früh herbst bildete sich das durchschnittliche Renditeniveau merklich zurück und erreichte zum Jahresende knapp 10,2%. Die zweimali ge Ermäßigung des Sonderlombardsatzes durch die Deutsche Bundesbank Anfang Ok tober bzw. Dezember und die Verbesserung der deutschen Leistungsbilanz machten sich hierbei nachhaltig bemerkbar. Der Bruttoabsatz festverzinslicher Wertpapie re inländischer Emittenten übertraf mit 186 Mrd DM noch einmal weit das Ergebnis des Vorjahres (1980: 138 Mrd DM). Ohne Berücksichtigung der Offenmarktoperationen der Deutschen Bundesbank erreichten die Nettoverkäufe - d. h. abzüglich Tilgungen - die Rekordhöhe von 67 Mrd DM, das ist rd. die Hälfte mehr als 1980. Dabei ist allerdings zur berücksichtigen, daß der Anteil kurzlau fender, zum Teil nur einjähriger Papiere, die im Grenzbereich zwischen Geld- und Kapital markt angesiedelt sind, außerordentlich hoch war, so daß sich der Abstand zwischen Brutto- und Nettoabsatz weiter vergrößert. Für das private Publikum, das auch 1981 die stärkste Käufergruppe am Rentenmarkt bil dete, waren diese Kurzläufer infolge der an haltenden inversen Zinsstruktur sehr begehrt. Das Wertpapier-Kundengeschäft, das wir traditionell mit besonderer Aufmerksamkeit pflegen, erhielt durch gesteigerte Aktivitäten unserer Anlage- und Vermögensberatung neue Impulse. Insgesamt hat sich das Wertpapiergeschäft mit unseren privaten Kunden sowie mit insti tutionellen Anlegern im vergangenen Jahr befriedigend entwickelt, wobei vor allem der Rentenhandel zeitweilig besonders lebhaft war. Die Provisionserträge und Gebühren sind er freulich gestiegen bei gleichzeitiger Auswei tung der von uns verwalteten Zahl der Kun dendepots. Im 2. Halbjahr haben wir unser Engagement am Rentenmarkt verstärkt und hochverzins liche Titel, vorrangig mit Laufzeiten bis zu 4 Jahren, zugekauft. Insgesamt hat sich unter Berücksichtigung planmäßiger Einlösungen unser Bestand an Anleihen und sonstigen Schuldverschreibungen zum Jahresende um 17 Mio DM auf 261 Mio DM ermäßigt. Dem gegenüber wurde unser Aktienbestand von 14 Mio DM auf 17 Mio DM leicht aufgestockt. Bei der Vermittlung von Namenstiteln und Schuldscheindarlehen haben wir uns wieder um erfolgreich betätigt. Als Mitglied verschie dener Konsortien und Selling-Groups wirkten wir an der Emission und Plazierung in- und ausländischer DM-Anleihen mit. Im Berichtsjahr haben wir unsere Bemühun gen fortgesetzt, den Beteiligungsbestand zu straffen und uns dabei insbesondere von Be teiligungen zu trennen, die nicht unmittelbar zur Realisierung unseres Unternehmensziels beitragen. Trotz der Teilnahme an der Kapitalerhöhung der HUTA-HEGERFELD AG, Essen, blieb der Bilanzwert unseres Beteiligungsbestandes gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Maßgebend hierfür war neben Abschreibun gen auf unsere Beteiligungen an börsen notierten Gesellschaften insbesondere der Verkauf einer Beteiligung im Hotelsektor. Beteiligungen 18

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1981 | | pagina 20