Wertpapier- und Konsortialgeschäft
Binnen- und außenwirtschaftliche Einflüsse
sorgten im vergangenen Jahr für ein wechsel
haftes Klima an den deutschen Börsen.
Am Rentenmarkt waren die Zinsschwankun
gen außerordentlich groß. Infolge der An
hebung des Diskontsatzes durch die Deutsche
Bundesbank und der Zinserhöhung in den
Vereinigten Staaten stieg die Rendite inlän
discher festverzinslicher Wertpapiere mit
einer Laufzeit von 10 Jahren auf gut 10%.
Der drastische Rückgang der US-Geldmarkt-
zinsen und die dadurch ausgelöste starke
Auslandsnachfrage, aber auch die Hoffnung
institutioneller Anleger auf eine Änderung der
Restriktionspolitik der Deutschen Bundes
bank ließen dann bis Ende Juli das Rendite
niveau auf leicht unter 8% absinken. Der im
August wieder einsetzende Zinsauftrieb in
den USA führte erneut zu einer Umkehr des
Zinstrends. Bis Mitte November stieg der Satz
für 10jährige Rentenwerte auf gut 9 um mit
kleineren Schwankungen bis Ende Dezember
auf dieser Ebene zu verharren.
Ungeachtet dieser wechselhaften Zins
entwicklung war der Rentenmarkt gleichwohl
recht ergiebig. Der Bruttoabsatz festverzins
licher Wertpapiere inländischer Emittenten
erreichte mit 137,5 Mrd DM gegenüber ins
gesamt 106,5 Mrd DM im Vorjahr ein neues
Rekordergebnis. Ohne Berücksichtigung
der Offenmarktoperationen der Deutschen
Bundesbank überstiegen die Nettoverkäufe -
d. h. abzüglich der Tilgungen - mit
45,0 Mrd DM das Ergebnis des Jahres 1979
um 2,9 Mrd DM.
Auch der deutsche Aktienmarkt sah sich im
Gleichklang mit den Zinsfluktuationen in den
USA einem mehrmaligen Trendwechsel aus
gesetzt. Bei lebhaftem Kaufinteresse gestal
tete er sich zum Jahresbeginn zunächst recht
freundlich und erreichte bei starken Umsätzen
im Februarseinen Jahreshöchststand (FAZ-
Index am 25. Februar: 238,89). Nach einem
Rückschlag, bei dem die Kurse bis Ende März
auf ihren Jahrestiefststand fielen (FAZ-Index
am 28. März: 212,73), wurden die Kursver
luste in Erwartung fallender Zinsen bis Mitte
August wieder wettgemacht (FAZ-Index am
11August: 237,76). Ab Mitte Oktober verlor
dann der Markt im Zuge der restriktiven
Geldpolitik in den Vereinigten Staaten, der
merklichen Abkühlung der Konjunktur in
der Bundesrepublik und der schwindenden
Aussichten auf einen Kurswechsel der
Deutschen Bundesbank jeglichen weiteren
Schwung.
Unser Bestand an Anleihen und sonstigen
Schuldverschreibungen hat sich durch Ein
lösungen und zusätzlichen planmäßigen
Positionsabbau um 144,3 Mio DM auf
277,5 Mio DM ermäßigt. Ebenso wurden die
»Wertpapiere, soweit sie nicht unter anderen
Posten auszuweisen sind« um 25,4 Mio DM
auf einen Bestand von 14,0 Mio DM ab
gebaut. Die Erträge aus Wertpapieren blieben
trotz der Abgänge im Hinblick auf eine dem
Markt folgende Umschichtung verbleibender
Bestände mit 23,3 Mio DM etwa auf Vor
jahreshöhe (1979: 23,4 Mio DM).
Dem Kundenwertpapiergeschäft haben wir
traditionell wiederum unsere besondere
Aufmerksamkeit gewidmet. Die attraktiven
Renditen begünstigten die Anlage in fest
verzinslichen Wertpapieren, aber auch
Aktienengagements wurden auf dem im
letzten Quartal 1980 erreichten Kursniveau
für unsere Kundschaft zunehmend inter
essanter. Das Ergebnis im Effektenkom-
missionsgeschäft blieb gegenüber dem
Vorjahr nahezu unverändert.
Bei der Vermittlung von Namenstiteln und
Schuldscheindarlehen haben wir uns erfolg
reich betätigt. Als Mitglied verschiedener
Konsortien und Selling-Groups wirkten wir an
der Emission und Plazierung in- und aus
ländischer DM-Anleihen mit.
Beteiligungen
Der Bilanzwert unserer Beteiligungen hat sich
nach Zugängen von 1,4 Mio DM und Ab
gängen von 0,3 Mio DM sowie Abschreibun
gen von 7,7 Mio DM von 59,4 Mio DM auf
52,8 Mio DM ermäßigt.
Die Zugänge resultierten aus der Teilnahme
an der Kapitalerhöhung der Bankverein
Bremen AG, Bremen, der Volleinzahlung
unserer Stammeinlage bei der MAL Anlagen
leasing GmbH, München, und der Übernahme
einer im Rahmen einer Treuhandschaft zu
nächst von uns übernommenen Stamm
einlage an einer Gesellschaft mit beschränk
ter Haftung. Die Abgänge ergaben sich aus
der kurz darauf erfolgten Abgabe dieser
Beteiligung an unsere Treugeberin, aus der
Beendigung der Liquidation einiger kleinerer
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