Einlagen
Die anhaltend harten restriktiven geld- und
liquiditätspolitischen Maßnahmen der
Deutschen Bundesbank hielten 1980 die
Bankenliquidität weiterhin knapp und be
wirkten ein durchgehend hohes Niveau der
Geld- und Kapitalzinsen. Die Zinssätze z.B.
für 3-Monats-Bankengelder lagen in der
zweiten Jahreshälfte zeitweilig im zwei
stelligen Bereich, zum Jahresultimo bei
etwa 12%.
Die Sparquote der privaten Haushalte
(Ersparnis in Prozent des verfügbaren Ein
kommens) sank von 14,6% auf rd. 13,5%.
Dabei war wiederum eine Bevorzugung
höherverzinslicher Sparformen zu beob
achten. Insgesamt ergab sich daraus bei
vielen Kreditinstituten ein Rückgang,
zumindest aber eine Stagnation der Spar
einlagen. Diese seit einigen Jahren sich ver
stärkende Tendenz hat zur Folge, daß der
Anteil der Spareinlagen an den Bilanz
summen der Kreditinstitute ständig abnimmt.
Per 31.12.1980 haben sich unsere Verbind
lichkeiten gegenüber Nichtbanken von
1344 Mio DM im Vorjahr um 144 Mio DM
10,7%) auf 1 200 Mio DM ermäßigt. Der
Abbau erfolgte vor allem im mittelfristigen
Bereich, während sich die Einlagen mit einer
Laufzeit oder Kündigungsfrist von weniger als
drei Monaten um 83 Mio DM und im lang
fristigen Bereich um 27 Mio DM erhöhten.
Die Spareinlagen sanken nur geringfügig um
2,2 Mio DM auf 190 Mio DM.
Im Rahmen des Einlagensicherungsfonds
des Bundesverbandes deutscher Banken,
dem wir angeschlossen sind, sind Einlagen
von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen
und öffentlichen Stellen bis zur Höhe von
30% des haftenden Eigenkapitals voll
gesichert. Bei einem Eigenkapital von
201,5 Mio DM (Grundkapital 145,0 Mio DM
sowie offene Rücklagen 56,5 Mio DM) beläuft
sich dieser Betrag je Einleger für unsere Bank
derzeit auf 60,45 Mio DM.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit
instituten nahmen zum Jahresende von
1958 Mio DM um 546 Mio DM auf 1 412 Mio DM
ab. Dies resultiert aus einer Zunahme der täg
lich fälligen Verbindlichkeiten um 66 Mio DM
und einem Rückgang der Verbindlichkeiten
mit vereinbarter Laufzeit und Kündigungsfrist
um insgesamt 616 Mio DM. Die von der
Kundschaft bei Dritten benutzten Kredite
stiegen um rd. 4 Mio DM.
Zum 3112.1980 betrug der Anteil der Ver
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
46,3 (1979: 53,1 und der Anteil der
Kundeneinlagen 39,3% (1979: 36,4%)
der Bilanzsumme.
Auslandsgeschäft
In der Weltwirtschaft haben sich im vergan
genen Jahr die rezessiven Tendenzen allent
halben verstärkt. Ursache dafür waren - wie
bereits 1979 - in der Hauptsache steigende
Erdölpreise und eine wachsende weltweite
Inflation. Die Zahlungsbilanzprobleme vieler
Industrie- und ölimportabhängiger Entwick
lungsländer haben sich erneut verschärft.
Infolge der fortschreitenden Energie
verteuerung und der im Zeichen der Inflations
bekämpfung stehenden restriktiven Geld
politik vieler Notenbanken kam es in den
meisten Industrieländern bereits im Früh
sommer zu Nachfrage- und Produktions
rückgängen, die von zunehmender Arbeits
losigkeit begleitet waren. Der Welthandel
konnte im Jahr 1980 real nur noch um 1
gegenüber dem Vorjahr ausgedehnt werden.
Ein zeitweilig extrem schwankender Kurs des
US-Dollar hielt die Devisenmärkte in Atem.
Nach einem Tiefststand von 1,7062 DM je
US-$ am 3. Januar konnte sich der Dollarkurs
im Laufe des Jahres so weit erholen, daß er
Mitte Dezember 1980 erstmals seit 1978
wieder die 2-Mark-Schwelle übersprang.
Die Kursentwicklung des Kanadischen Dollar
folgte der des US-Dollar, wenn auch auf
niedrigerem Niveau.
Unser internationales Geschäft gestaltete
sich angesichts dieser wechselhaften Markt
gegebenheiten sehr differenziert, aber ins
gesamt durchaus zufriedenstellend. In nicht
unerheblichem Maße trug dazu die Akti
vierung unseres Devisenhandels bei, was
sich in einer Steigerung der daraus resul
tierenden Erträge niederschlug.
Unsere Aktivitäten im Bereich der kunden
bezogenen kurz- und mittelfristigen Export
kredite entwickelten sich zufriedenstellend.
Unsere Zurückhaltung gegenüber inter
nationalen Großkrediten behielten wir bei.
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