Die hohen und in Zukunft mit Sicherheit
weiter steigenden Kosten, mit denen die
Erlöse aus diesen Dienstleistungen kaum
noch Schritt halten, zwingen die Banken,
Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, die einer
weiteren Öffnung der Schere zwischen
Kosten und Ertrag nachhaltig Einhalt
gebieten.
Seit Jahren haben wir diese Entwicklung mit
größter Aufmerksamkeit verfolgt und früh
zeitig ein einschneidendes Kosteneinspa
rungsprogramm entwickelt, das bis heute mit
Konsequenz in die Tat umgesetzt wurde.
Im Berichtsjahr haben wir darüber hinaus mit
der Verwirklichung einer geschäftspolitischen
Konzeption begonnen, die darauf hinzielt,
unter Verzicht auf Geschäfte und Geschäfts
sparten, die keinen ausreichenden Kosten
deckungsbeitrag erbringen, die Ertragslage
der Bank nachhaltig zu verbessern. Bei einer
je nach Marktsituation regional unterschied
lichen Angebotsstruktur unserer Bank
nehmen wir dabei eine partielle Abkehr von
dem Universalbankprinzip herkömmlicher
Prägung bewußt in Kauf.
In unserem Jahresabschluß finden diese
geschäftspolitischen Überlegungen einen
ersten sichtbaren Ausdruck in einer gezielten
Reduzierung unserer Bilanzsumme gegen
über dem Vorjahr um 634 Mio DM oder 17,2
auf 3053,0 Mio DM und unseres Geschäfts
volumens (unter Einbeziehung der Indossa
mentsverbindlichkeiten und Bürgschaften)
um 637 Mio DM oder 14,8% auf 3657,6 Mio
DM. Dabei entsprach der Einschränkung des
Geldhandels auf das für unser Geschäft not
wendige Volumen und dem Abbau des Wert
papierbestandes ein entsprechender Rück
gang der Verbindlichkeiten vor allem gegen
über Kreditinstituten.
Die Ertragslage der Bank hat sich im Berichts
jahr insgesamt verbessert und gefestigt. Trotz
verringertem Geschäftsvolumen haben sich
der Zinsertrag sowie die Provisionen und
Gebühren aus dem Dienstleistungsgeschäft
erhöht. Bei nahezu unveränderten Wert
papiererträgen beruht dies im wesentlichen
auf der Erhöhung der Zinserträge aus dem
Kreditgeschäft.
Durch umsichtige Anpassung der Aktiv
konditionen und flexible Refinanzierung unter
Ausnutzung der Marktgegebenheiten konnte
im Jahresverlauf allmählich eine Erhöhung
der Zinsmarge erreicht werden.
Auch der höhere Provisionsüberschuß sowie
die im Berichtsjahr eingeleitete Anpassung
unserer Gebührenstruktur an die gestiegenen
Kosten im Dienstleistungsbereich haben zu
dem verbesserten Ergebnis beigetragen.
Da außerdem die Personal- und Sachkosten
nur unterproportional gestiegen sind, können
wir per Saldo eine positive Entwicklung des
Betriebsergebnisses verzeichnen.
Das außerordentliche Ergebnis der Bank
wurde beeinflußt durch die Kursentwicklung
im Wertpapierbereich, die uns einerseits
wiederum zur Bewertung eines Teils unseres
Wertpapierbestandes wie Anlagevermögen
veranlaßte, andererseits aber auch Abschrei
bungen auf unseren nach dem Niederstwert
prinzip bewerteten Wertpapierbestand erfor
derlich machte. Infolge des planmäßigen Ab
baues dieses Bestandes erreichten diese
Maßnahmen jedoch nicht das Ausmaß des
Vorjahres. Berücksichtigt man noch die im
Berichtsjahr vorgenommenen Abschrei
bungen auf den Beteiligungsbestand, so
reichten auch die höheren außerordentlichen
Erträge aus dem Abgang von Grundstücken
und der in beträchtlichem Umfang möglich
gewordenen Auflösung von in Vorjahren
gebildeten Rückstellungen und Wertberichti
gungen nicht aus, das Ergebnis im außer
ordentlichen Bereich insgesamt positiv zu
gestalten.
Wir schließen das Geschäftsjahr 1980 mit
einem Bilanzgewinn von 2289121,18 DM ab.
In der Hauptversammlung 1981 werden wir
unseren Aktionären vorschlagen, diesen
Gewinn in voller Höhe auf neue Rechnung
vorzutragen.
Kreditgeschäft
Mit der Entwicklung dieser für unsere Bank
besonders wichtigen Geschäftssparte sind wir
vor allem angesichts der Verbesserung der
Margen nicht unzufrieden, auch wenn seit
Mitte des Jahres eine deutliche Abkühlung
des Geschäfts- und Konsumklimas und damit
ein Rückgang der Verschuldungsbereitschaft
spürbar waren. Der Rückgang unseres Kredit
volumens (einschließlich Kredite an Banken,
jedoch ohne durchlaufende Kredite) um
250,4 Mio DM oder 9,9% auf 2274,6 Mio DM
ist jedoch überwiegend auf die gezielte Ein
schränkung bestimmter Kreditaktivitäten
mit Nichtbanken zurückzuführen.