Geschäftsentwicklung und die zusätzlich durch die Veränderung der der Bank Wechselkursrelationen zum Nachteil der Überblick Zur Lage der Bank D-Mark entstandenen Verteuerungen hielt der Preisauftrieb unvermindert an. Die Teue rungsrate auf der Verbraucherstufe erreichte 5,5%. Wie bei den meisten größeren Industrie nationen der Welt hat sich auch in der Bundes republik Deutschland das Wirtschaftsklima im Berichtsjahr spürbar verschlechtert. Nach dem bereits Ende 1979 der vorausgegangene Aufschwung merklich an Dynamik verloren hatte, ist seit Frühjahr 1980 ein kontinuier licher Rückgang des Konjunkturverlaufes unverkennbar. Die Abschwächung der Investitionsneigung und Investitionstätigkeit hält sich bisher in Grenzen. Auch wenn in jüngster Zeit aus einzelnen Branchen wach sende Auftragseingänge zu verzeichnen sind, kann gegenwärtig nicht überblickt werden, ob die »Talsohle« der Konjunktur schon erreicht ist. Das in 1980 weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre liegende reale Wachstum des Bruttosozialproduktes von nur 1,8 zeigt deutlich, wie stark die wirtschaftlichen Antriebskräfte allenthalben erlahmten. Der infolge erheblich erhöhter Energiekosten rückläufige private Verbrauch, wachsender Importdruck und geringere Auftragseingänge aus dem In- und Ausland führten zu einer entsprechend geringeren Auslastung der Produktionskapazitäten. Zwangsläufig mußte diese Entwicklung auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. Nach dem Absinken der Zahl der Arbeitslosen in der ersten Jahreshälfte war in den letzten 6 Monaten des Jahres eine ständige Verschlechterung der Beschäfti gungslage festzustellen. Insgesamt konnte mit 3,8% die jahresdurchschnittliche Arbeits losenquote auf Vorjahreshöhe gerade gehalten werden. Der Umfang der Kurzarbeit nahm demgegenüber sprunghaft zu, die Zahl der offenen Stellen verringerte sich. Bedingt durch steigende Rohstoff- und Erdölpreise Auch bezüglich des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts haben sich pessimistische Prognosen bestätigt. Bei rückläufigem Außen handelsüberschuß erhöhte sich das Leistungsbilanzdefizit auf 28 Mrd DM und damit auf das nahezu Dreifache des Vorjahres. Der binnenwirtschaftliche Konjunkturverlauf hätte an sich eine Investitionen und Konsum stimulierende Politik des leichten Geldes zur Folge haben müssen. Die wiederum auf sich gestellte Deutsche Bundesbank mußte sich vor dem Hintergrund steigender Leistungs bilanzdefizite der Sicherung des Außenwertes der D-Mark jedoch mehr verpflichtet fühlen als einer vordergründigen Begünstigung der Binnenkonjunktur. Demgemäß forcierte sie konsequent ihren stabilitätsorientierten Kurs des knappen, vor allem aber teueren Geldes mit dem Ziel, die Preisentwicklung im Inland gegen den Inflationsimport abzuschirmen, die Kursrelationen der D-Mark zu den Währungen der wichtigen Handelspartner der Bundesrepublik Deutschland zu befestigen und eine weitere Verschlechterung der Leistungsbilanz durch Kapitalabflüsse größeren Ausmaßes in das Ausland zu verhindern. Es ist dabei nicht zu verkennen, daß die Politik des teueren Geldes vornehmlich die mittelständische Wirtschaft und den Kon sumenten hart trifft. Besonders für mittlere und kleinere Unternehmen dürften bei hoher Fremdfinanzierungsquote die Grenzen der Belastbarkeit alsbald erreicht sein. In unserer wettbewerbsorientierten Markt wirtschaft sind die Kreditinstitute gezwungen, ständig komplizierter und umfassender werdende Dienstleistungen einem immer anspruchsvoller, umworbener und kosten bewußter werdenden Kundenkreis anzu bieten. Sie sind dabei auf intelligente, flexible und erfindungsreiche menschliche Arbeits kraft, den inzwischen teuersten Produktions faktor, angewiesen.

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1980 | | pagina 20