608,30 cts je Feinunze auf den Jahres
höchststand von 3220,00 cts je Feinunze
am 3112.1979 und hat sich damit sogar
fast verfünffacht. Auch in den ersten beiden
Monaten 1980 hat sich diese Entwicklung
weiter fortgesetzt und verschärft. Erst seit
Anfang März ist eine Beruhigung, ja sogar
eine gewisse Umkehr festzustellen.
Vor diesem Hintergrund entwickelte sich
unser internationales Geschäft auch im
Berichtsjahr weiterhin positiv. Dazu trugen in
nicht unerheblichem Maße intensive Kon
takte zu Auslandsbanken, speziell im
lateinamerikanischen Raum, bei.
Während wir die kundenbezogenen kurz-
und mittelfristigen Exportkredite ausweiteten,
gaben wir unsere Zurückhaltung gegenüber
internationalen Großkrediten auch um den
Preis einer Stagnation in dieser Geschäfts
sparte nicht auf. Wir ließen uns hierbei von
der instabilen politischen Situation in
einigen Teilen der Welt und den nach
unserem Dafürhalten dem Auslandsrisiko
nicht mehr Rechnung tragenden Margen
leiten.
Nach einem wechselhaften, aber insgesamt
freundlichen Verlauf des Börsengeschehens
im Jahr 1978 ist im Berichtsjahr 1979 ein
deutlicher Klimawechsel an den deutschen
Börsen eingetreten. Bestimmend waren auch
hier die verstärkte Preisauftriebstendenz und
Inflationsangst, die harten Gegensteue
rungsmaßnahmen der Bundesbank und die
schwankenden Kaufinteressen des
Auslands.
Um so überraschender ist es, daß am
Rentenmarkt das Emissionsvolumen fest
verzinslicher Wertpapiere inländischer Emit
tenten mit brutto 106 Mrd DM das Rekord
ergebnis des Vorjahres noch einmal um
11 Mrd DM übertraf. Ohne Berücksichtigung
der Offenmarktoperationen der Bundesbank
erreichten die Nettoverkäufe - d. h. abzüg
lich der Tilgungen - mit 42 Mrd DM allerdings
nicht mehr die Vorjahreshöhe von 44,6 Mrd
DM. Dies ist um so bemerkenswerter, als die
Kreditinstitute sich infolge der Liquiditäts
verknappung als Käufer zurückhielten.
Gefördert durch die Zinsentwicklung war
dagegen der Wertpapiererwerb privater
Anleger sehr rege.
Die geld- und liquiditätspolitischen Maß
nahmen der Bundesbank führten auch am
Kapitalmarkt in kürzester Zeit zu einem
steilen Zinsanstieg. So erhöhte sich die
Rendite für Einjahrespapiere vom Tiefststand
im April 1978 bis Oktober 1979 um 4,75 %-
Punkte auf 8,4%. Die Zinsentwicklung am
»langen Ende« des Kapitalmarktes verlief
dagegen gemäßigter. Die Durchschnitts
rendite langlaufender Titel stieg von 6,6%
Ende 1978 auf den Höchststand von 8,6%
Mitte November 1979, um dann gegen
Jahresende auf 8,1 abzubröckeln.
Auch am deutschen Aktienmarkt sind die
Spuren der Bremspolitik der Bundesbank
unübersehbar. Das Börsenjahr begann noch
recht verheißungsvoll. Der FAZ-Index er
reichte am 16. Januar einen Stand von
265,60 und lag damit nur wenig unter dem
Höchststand des Vorjahres (272,05). Die
unerwartet frühzeitig einsetzenden Gegen
steuerungsmaßnahmen der Bundesbank, die
sich in den folgenden Monaten ständig ver
schärften, sowie die Vorgänge im Iran
führten dann aber zu einer kontinuierlichen
Verschlechterung des Börsenklimas. Nach
einer vorübergehenden Aufwärtsbewegung
im Sommer und Frühherbst, ausgelöst durch
die Erholung am Rentenmarkt und eine zeit
weilig verstärkte Auslandsnachfrage, rutschte
das Kursniveau dann rasch wieder ab. Am
7. November 1979 erreichte der FAZ-Index
den Jahrestiefststand von 233,73.
Unser Bestand an Anleihen und Schuld
verschreibungen hat sich einerseits in Fort
setzung der im Vorjahr begonnenen selek
tiven Verkäufe und andererseits durch
Wiederanlage freiwerdender Mittel per Saldo
um 15 Mio DM auf 422 Mio DM erhöht.
Dadurch hat sich die durchschnittliche
Restlaufzeit des Rentenbestandes weiter
verkürzt. Auch die »Wertpapiere, soweit sie
nicht unter anderen Posten auszuweisen
sind« nahmen um 12 Mio DM auf 39 Mio
DM zu. Die laufenden Erträge aus Wert
papieren haben sich aufgrund des im Be
richtsjahr gehaltenen geringeren Durch
schnittsbestandes überproportional von
32 Mio DM auf 23 Mio DM ermäßigt.
Im Berichtsjahr haben wir dem Kundenwert
papiergeschäft wiederum unsere besondere
Aufmerksamkeit gewidmet. Während sich
unsere Kundschaft infolge der Börsenverfas
sung am Aktienmarkt zurückhielt, verzeich-
neten wir eine lebhafte Nachfrage nach
festverzinslichen Werten. Wegen der unter
schiedlichen Provisions- und Gebühren-
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Wertpapier- und Konsortialgeschäft