Die Geschäftsentwicklung unserer Bank Überblick Die bereits zum Jahresende 1978 deutlich gewordene konjunkturelle Aufwärtsbewe gung in der Bundesrepublik Deutschland hat sich 1979 stärker als erwartet durchsetzen können. Obwohl Anfang des Jahres infolge des harten Winters, des Stahlarbeiterstreiks, des weiteren Kursverlustes des US-Dollars und der ungünstigen Aussichten des Exports in einige Abnehmerländer die Unternehmer erwartungen eher gedämpft waren, haben die Auftriebskräfte dann doch an Eigen dynamik gewonnen, so daß zur Jahresmitte 1979 die Konjunktur erstmals sich selbst trug. Hauptmotor des gesamtwirtschaftlichen Wachstums waren dabei vor allem die kräftig ansteigenden Ausrüstungs- und Bauinvesti tionen. Aber auch die im Laufe des Jahres zunehmende Auslandsnachfrage brachte für die deutsche Binnenkonjunktur zusätzliche Impulse. Auf dem Arbeitsmarkt war eine fühl bare Entspannung zu verzeichnen. Lediglich der private Verbrauch zeigte nicht mehr die Zuwachsrate des Vorjahres. Die im Spätherbst in einigen Wirtschafts bereichen eingetretenen Abschwächungs tendenzen lassen erkennen, daß der Gipfel der expansiven Konjunkturphase inzwischen überschritten ist. Die Auftragsbücher der Industrie sind derzeit jedoch noch so gut ge füllt, daß bis Sommer 1980 eine relativ hohe Kapazitätsauslastung und eine befriedigende Beschäftigungslage gesichert sind. Für die zweite Jahreshälfte 1980 ist dagegen eine merkliche Abflachung des Konjunkturver laufes nicht mehr auszuschließen. Überschattet wurde der Konjunkturauf schwung des Jahres 1979 durch einen be schleunigten Preisauftrieb. Ursächlich waren hierbei nicht nur die steigenden Rohstoff und Erdölpreise, sondern auch die Verteue rung der Importe schlechthin als Folge einer weltweiten inflationären Entwicklung. Die mit dem Bau-Boom zusammenhängenden höhe ren Baupreise sowie die Anhebung der Mehr wertsteuer seit Mitte des Jahres wirkten da neben als »hausgemachter« Inflationsanteil. Die Deutsche Bundesbank sah es daher als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, diesen inflationären Preisauftrieb zu dämpfen, ohne den konjunkturellen Aufschwung zu gefähr den. Durch die am Anfang und vor allem in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres ergriffenen zins- und liquiditätspolitischen Maßnahmen gelang es ihr, die Ausdehnung der Zentralbankgeldmenge innerhalb des vorgesehenen und geldpolitisch erwünschten Wachstumskorridors zu halten. Die drasti sche Verknappung der Bankenliquidität führte zu einer gemessen an den Verhält nissen des Jahres 1978 erheblichen Ver teuerung des Geld- und Kapitalzinses mit dem Ergebnis einer sich tendenziell ab schwächenden inländischen Kredit expansion. Ertragslage Die Ertragslage der Bank wurde im vergan genen Jahr durch die erheblich gestiegenen Refinanzierungskosten, die zu einer Ein engung der Zinsmarge führten, sowie durch Abschreibungen auf unsere nach dem Niederstwertprinzip bewerteten Wertpapier bestände beeinträchtigt. Weitergehende Ab schreibungen haben wir dadurch vermeiden können, daß wir einen Teil der Wertpapiere wie Anlagevermögen bewerteten. Dies er schien uns insbesondere mit Rücksicht auf den Umstand vertretbar, daß der überwie gende Teil des Bestandes an festverzins lichen Wertpapieren bereits in den Jahren 1980 und 1981 planmäßig zur Rückzahlung fällig wird. Trotz des ausgeweiteten Geschäftsvolumens konnte gegenüber dem Vorjahr nur ein ver minderter Nettozinsertrag erzielt werden. Ursache hierfür waren im wesentlichen niedrigere Erträge aus Wertpapieren. 16

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1979 | | pagina 18