rende Maßnahmen. In vielen Ländern wird sich daher aller Voraussicht nach auch in Zukunft der Druck durch anhaltende Beschäftigungs- und Anpassungsprobleme in einzelnen Wirtschaftsbereichen fortsetzen. Trotz dieser alles in allem gedämpften welt wirtschaftlichen Situation entwickelten sich unsere internationalen Aktivitäten auch im Berichtsjahr positiv. Während wir einerseits die kundenbezoge nen kurz- und mittelfristigen Exportkredite weiter ausweiten konnten, übten wir Zurück haltung bei Beteiligungen an internationalen Großkrediten, eine Politik, die vor dem Hin tergrund eines weiteren Rückganges der Margen gesehen werden muß. Hier wurde unseres Erachtens ein Niveau erreicht, das nicht mehr in gesunder Relation zum Aus landskreditrisiko steht. Am 6. November 1978 haben wir uns S.W.I.F.T. (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) angeschlos sen. Dieses für die Banken im internationalen Bereich geschaffene Kommunikationssystem gestattet es, die mit zunehmender kommer zieller Verflechtung der nationalen Wirtschaf ten einhergehende Multiplizierung der Zah lungsvorgänge schnellstens zu bewältigen. Der Anschluß unserer Bank an dieses System gibt uns die Möglichkeit, unseren Geschäftsfreunden neben der von uns besonders gepflegten persönlichen Betreu ung ein wesentlich verbessertes Leistungs angebot im internationalen Zahlungsverkehr anzubieten. Nach dem durchweg freundlichen Verlauf des Börsengeschehens im Jahr 1977 gestal tete sich das Klima an den deutschen Börsen im vergangenen Jahr wechselhaft mit zeit weiligen Aufheiterungen. Der Rentenmarkt konnte 1978 nicht an die erfreuliche Entwicklung in den Jahren 1975 bis 1977 anknüpfen. Die Auswirkungen der internationalen Währungsunruhen beeinfluß ten zu nachhaltig das Marktgeschehen und führten zu Schwankungen bei Renditen und Umsätzen. Während sich in den ersten Monaten vor allem infolge des breiten Enga gements ausländischer Anleger der rückläu fige Zinstrend des Vorjahres noch fortsetzte, führten die vorübergehende Stabilisierung des Dollars und die daraufhin einsetzenden Rückflüsse von Auslandskapital im Frühsom mer zu einem Umschwung in der Zinsent wicklung. Die Renditen der im Berichtszeit raum erstmalig abgesetzten festverzinslichen Wertpapiere (Emissionsrenditen), die Anfang Januar bei insgesamt 5,8% lagen, fielen bis April auf 5,4%, um dann nach einem kur zen Zwischenhoch im August gegen Ende 1978 auf 6,5% anzusteigen. Für den Realzins also den Teil der Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren, der über die Inflationsrate hinausgeht ergibt sich für 1978 ein außerordentlich positives Ergeb nis. Von einem Niveau von 2,5% Ende 1977 stieg dieser auf 4,2% Ende 1978. Das Emissionsvolumen festverzinslicher Wertpapiere inländischer Emittenten übertraf mit brutto 95,4 Mrd DM das Rekordergebnis des Vorjahres noch einmal um 14,9 Mrd DM. Ohne Berücksichtigung der Offenmarktope rationen der Bundesbank erreichten die Net toverkäufe d. h. abzüglich der Tilgun gen mit 44,6 Mrd DM allerdings nicht die Vorjahreshöhe von 50,5 Mrd DM. Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich wenn auch unter starken Schwankungen alles in allem von seiner freundlichen Seite. In den ersten Monaten des Jahres waren insge samt nur relativ schwache Umsätze zu ver zeichnen. Mitte Mai fiel der Kursindex auf seinen tiefsten Stand (FAZ-Index vom 17. Mai 1978: 234,08). Die optimistische Ein schätzung des weiteren Konjunkturverlaufes und die reichlich vorhandene Liquidität der inländischen Anleger, aber auch die hohe ausländische Kaufbereitschaft und nicht zuletzt die Reform der Körperschaftsteuer, die sich 1978 zum ersten Mal voll auswirkte, belebten dann ab Juni den Aktienmarkt. Bis Mitte Oktober nahmen die Umsätze bei stei genden Kursen zu. Am 16. Oktober 1978 erreichte der FAZ-Index mit 272,05 Punkten seinen höchsten Stand, um dann bis Ende Dezember auf 257,00 Punkte abzubröckeln. Neben der Realisierung von Kursgewinnen waren die Unruhen im Iran, die von den OPEC-Ländern für 1979 beschlossene Erhö hung der Rohölpreise mit ihren negativen Folgen für die Weltwirtschaft und das Auf flammen der Arbeitskämpfe in der Stahl- und in der metallverarbeitenden Industrie für diesen Rückgang verantwortlich. Das Umsatzvolumen am Aktienmarkt übertraf 1978 mit 32,3 Mrd DM das des Vorjahres (30,2 Mrd DM). Die Entwicklung am Rentenmarkt veranlaßte uns, den im Vorjahr mangels sonstiger aus- 29 Wertpapier- und Konsortialgeschäft

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1978 | | pagina 31