Die nach wie vor hohe Zinsreagibilität
bewirkte, daß beträchtliche Mittel im vergan
genen Jahr in andere Geldanlageformen mit
höheren Renditen flossen.
Der Absatz der ADCA-Sparbriefe konnte
weiter gesteigert werden.
Im Rahmen des Einlagensicherungsfonds
des Bundesverbandes deutscher Banken,
dem wir angeschlossen sind, sind Einlagen
von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen
und öffentlichen Stellen bis zur Höhe von
30% des haftenden Eigenkapitals voll abge
sichert. Bei einem Eigenkapital von 194,0 Mio
DM (Grundkapital 145,0 Mio DM sowie offene
Rücklagen 49,0 Mio DM) beläuft sich für
unsere Bank dieser Betrag je Einleger der
zeit auf 58,2 Mio DM.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti
tuten erhöhten sich zum Jahresende von
1 282 Mio DM auf 1 469 Mio DM. Die täglich
fälligen Verbindlichkeiten stiegen von 108
Mio DM auf 208 Mio DM und die mit verein
barter Laufzeit oder Kündigungsfrist von
weniger als drei Monaten von 140 Mio DM
auf 191 Mio DM. Bei den Verbindlichkeiten
mit einer Laufzeit von mindestens drei Mona
ten und länger war dagegen nur ein gering
fügiger Anstieg von 1 005 Mio DM auf
1 023 Mio DM zu verzeichnen.
Zum 31.12. 1978 betrug der Anteil der Ver
bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
45,6% (1977: 42,6%) und der Anteil der
Kundeneinlagen 43,5% (1977: 47,3%) der
Bilanzsumme.
Per Saldo belief sich im Berichtsjahr der
Neuzugang an fremden Geldern auf insge
samt 164,3 Mio DM.
Verglichen mit den in früheren Jahren
erreichten Wachstumsraten von ca. 8,5%
nahm der Welthandel im Berichtsjahr nur um
real 5% zu. Dies entsprach nicht den am
Jahresanfang gehegten Erwartungen.
Während es in Europa und Japan insgesamt
nicht zu einem durchgreifenden Aufschwung
kam, setzte sich in den USA die seit Jahren
anhaltende Expansion bei zunehmendem
Leistungsbilanzdefizit sowie steigender Infla
tionsrate fort.
Die Zunahme des Handels der Industrielän
der untereinander war nur mäßig. Ebenfalls
waren kaum Anstöße durch die Nachfrage
der nicht erdölfördernden Entwicklungslän
der und der OPEC-Länder zu verzeichnen.
Die Exporte dieser Länder in die Industrielän
der stagnierten nahezu. Der konjunkturelle
Durchbruch zu einer wirtschaftlichen Auf
wärtsentwicklung der westlichen Industrie
länder blieb aus. Die Hoffnung auf die Wie
dererlangung einer weltweiten Vollbeschäfti
gung erfüllte sich nicht.
Die Vorschläge zur Steigerung der immer
noch geringen weltwirtschaftlichen Dynamik
zeigten insgesamt, daß die „Lokomotiv-Theo-
rie“ (Beschleunigung des weltwirtschaftli
chen Wachstums durch einige wirtschaftlich
starke Industrieländer) weitgehend durch die
Einsicht ersetzt wurde, daß nur durch
gemeinsame Anstrengungen aller ein nach
haltiger Konjunkturaufschwung herbeigeführt
werden kann.
Eine allgemeine Verringerung der Inflations
raten sowie ihrer Disparitäten zwischen ein
zelnen Ländern ist für den notwendigen
Abbau der immer noch bestehenden interna
tionalen Zahlungsbilanz-Ungleichgewichte
von besonderer Wichtigkeit. Die weiterhin
ungleiche Verteilung der Leistungsbilanzsal
den führte zu fortgesetzten Währungsunru
hen, in deren Verlauf der Dollar-Kurs infolge
eines anhaltenden und tiefgreifenden Ver
trauensverlustes weiter in die Tiefe gerissen
wurde. Nachdem der amtliche Dollar-Kurs
der D-Mark 1978 erstmals unter 2,00 DM
gesunken war, wurde diese Schwelle seit
Anfang August weit unterschritten. Erst die
von der amerikanischen Regierung am
1. November 1978 überraschend beschlos
senen Stützungs- und Stabilisierungsmaß
nahmen führten zu einer vorübergehenden
Kurserholung. Gegen Jahresende war der
Dollar trotz Notenbankinterventionen erneu
tem Baisse-Druck ausgesetzt. Angesichts
des weiterbestehenden Problems der extre
men Leistungsbilanzpositionen der USA und
Japans, dessen Lösung sich bislang nicht
klar abzeichnet, ist die weitere Kursentwick
lung nur schwer abschätzbar.
Eine gewisse Hoffnung gründet sich in wäh
rungspolitischer Hinsicht auf die kürzlich
erfolgte Einführung des Europäischen Wäh
rungssystems (EWS), dessen tatsächlicher
Stabilitätsbeitrag sich jedoch erst erweisen
muß.
Die künftige Entwicklung des Welthandels
bleibt damit weiterhin unsicher. Hinzu kommt
der in den letzten Jahren sich verstärkende
und den internationalen Handel behindernde
Protektionismus durch strukturkonservie-
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Auslandsgeschäft