Die Geschäftsentwicklung unserer Bank Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland zeigte im ver gangenen Jahr gewisse konjunkturelle Stabi lisierungstendenzen, die zum Jahresende hin trotz diverser Hemmnisse wie Streik im Stahlbereich, Wintereinbruch und Unsicher heiten über die weiteren Exportchancen in einige Abnehmerländer in eine zügige Aufwärtsbewegung einmündeten. Von einem allgemeinen und deutlichen Konjunkturauf schwung konnte im gesamten Jahr 1978 allerdings noch nicht die Rede sein. Nach einem alles in allem unbefriedigenden ersten Halbjahr war etwa ab Frühherbst die Binnenkonjunktur durch eine verbesserte Auslastung des Produktionspotentials, eine insgesamt größere Dynamik des privaten Konsums, des Außenhandels sowie insbe sondere der privaten Investitionstätigkeit gekennzeichnet. Gerade die gegen Ende des Jahres wachsende Investitionsneigung der Unternehmen erwies sich dabei zunehmend als tragende Kraft der sich abzeichnenden konjunkturellen Erholung. Parallel zu dieser Entwicklung blieb die Kre ditnachfrage der gewerblichen Wirtschaft infolge der bis dahin immer noch unzurei chenden Kapazitätsauslastung, der geringen Renditeerwartungen sowie der aus den Wäh rungsunruhen resultierenden Verunsiche rung bis in den Spätsommer insgesamt schwach. Das gilt insbesondere für den kurz fristigen Kreditbereich, während im langfristi gen Kreditgeschäft die Nachfrage noch über lange Strecken des Jahres durch den relativ niedrigen Kapitalzins stimuliert wurde. Die über das ganze Jahr hinweg permanent hohe Liquidität im Unternehmensbereich schlug sich verstärkt in der Anlage von Ter mingeldern nieder. In Erwartung steigender Zinsen war dabei im zweiten Halbjahr eine Tendenz zu kürzerfristigen Einlagen unverkennbar. Die Verschuldungsbereitschaft der privaten Kundschaft bewegte sich demgegenüber auf einem unverändert hohen Niveau. Die starke Nachfrage nach höherwertigen Konsumgü tern sowie der Drang zum Eigenheim dürften hierfür die Ursachen sein. Das Rekord ergebnis in der Kraftfahrzeugindustrie, das gute Abschneiden der Reiseunternehmen sowie das beschleunigte Expandieren der Baukonjunktur im Berichtsjahr bestätigen dies. Die allgemeine Sparneigung war dem entsprechend gering. Mit 13,7% war 1978 die niedrigste Sparquote (Ersparnis in Pro zent des verfügbaren Einkommens) seit 1968 zu verzeichnen. Die Geld- und Kreditpolitik der Deutschen Bundesbank war 1978 darauf gerichtet, generell eine stabilitätsgefährdende Ausdeh nung der Geldmenge zu verhindern und spe ziell die eingetretenen starken Schwankun gen in der Liquiditätsausstattung der Banken zu glätten, die sich durch die infolge der Dol larschwäche mehrmaligen extrem hohen Devisenzuflüsse aus dem Ausland ergaben. Liquiditätsabschöpfende Maßnahmen und Liquiditätsfreigaben lösten sich wiederholt ab. Trotzdem stiegen die freien Liquiditätsre serven der Kreditinstitute in den letzten Monaten des Jahres stark an. Bei unverän dert leichter Verfassung des Geldmarktes blieben die Zinssätze im kurz- und mittelfri stigen Kreditgeschäft während des gesamten Jahres praktisch stabil. Sie waren durchweg niedriger als in allen Jahren seit 1970. Die Einlagenzinsen zogen demgegen über gegen Jahresende stärker an. Die ohne dies schon geringe Zinsmarge hat sich dadurch verringert. Bei ausgeweitetem Geschäftsvolumen und insgesamt leicht gestiegener Zinsmarge konnte das Betriebsergebnis der Bank (Zins- und Provisionsüberschuß abzüglich Perso nal- und Sachkosten) verbessert werden. Maßgeblich hierfür waren einerseits eine Erhöhung des Zinsüberschusses und ande rerseits die nochmalige Senkung der Perso nalkosten. Dem stand jedoch als Folge der veränderten Verfassung des Rentenmarktes ein niedrigeres Ergebnis im außerordentli chen Geschäft gegenüber. Überblick Ertragslage 25

Rabobank Bronnenarchief

Geschäftsberichte Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt / ADCA Bank | 1978 | | pagina 27